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Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Titel: Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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nicht auf diese kleine Angelegenheit gestoßen Und Jik auch nicht.
    Pyanfar hob den Kopf, und das entgegenkommende Begrüßungskomitee der Kif wirkte in diesem Licht fast freundlich.
    Sie nahmen nicht denselben Korridor wie voriges Mal. Das halbe Dutzend Kif führte sie immer weiter das offene Dock entlang, und der Papier- und Ammoniakgeruch verdrängte sogar die Kälte in diesem Sektor. Das Licht war ein mattes und trübes Orange-Gold, die einzige sichtbare Wärme im Grau und Schwarz der Umgebung. Die Schilder waren kifisch, eine kriechende, mit Punkten bestreute Schrift.
    Eine Reihe Kif-Schiffe lag links von ihnen im Dock; der rechte Rand wurde von kifischen Höhlen gesäumt, die verlassen und still waren, was jedoch niemanden beruhigte. Das Haar kribbelte auf Pyanfars Rücken, während sich der Horizont immer weiter entfaltete; es sträubte sich, als alle bisher fehlenden Kif auf einmal hinter den abschirmenden Deckenträgern der Stationskrümmung auftauchten - eine dunkle Masse, eine Versammlung von Tausenden auf den Docks.
    O ihr Götter, dachte Pyanfar. Ihre Beine wollten an Ort und Stelle anhalten; aber Jik zögerte nicht einmal, so wenig wie die Ehrran - vielleicht warteten sie auf sie, auf Chanur, die, wie sie glaubten, schon vorher diesen Weg genommen hatte.
    »Es sind mehr als letztes Mal«, sagte Pyanfar und brach damit den Bann der Vorsicht.
    »Götterverdammt viel mehr!«
    Jik erzeugte irgendein Geräusch in der Kehle. Vor ihnen wurde es lauter, ein Lärm, wie ihn Pyanfar noch nie gehört hatte - ein Klicken und Durcheinanderreden, das Tosen kifischer Sprache aus tausenden kifischer Kehlen auf einmal.
    Und sie waren gezwungen, durch diese Versammlung zu gehen. Pyanfar spürte mit feinem Sinn, dass Khym hinter ihr war; und sie war sich auch Harals und Tiruns und Gerans bewusst, die ihr mit gleichmäßigen Schritten folgten. Und Rhif Ehrran und ihre Handvoll waren da, ebenso Jik, der auf Beinen einher schritt, die mit einem Kif hätten mithalten können, statt dessen aber mit ihnen Schritt hielten und auch ihre Führer zwangen, ein Hani- Tempo zu wahren.
    Pyanfar entsicherte ihr Gewehr, als die ganze Szene den nach oben geschwungenen Boden herabkam und sich zwischen den typischen verrückten Schrägen eines Stationsdocks ausbreitete. Die Szene wurde überblickbar eben und erkennbar als kapuzenbekleidete, dunkel gewandete Kif rings um sie herum, Kif auf allen Seiten, dicht bei ihnen, die sich umdrehten und ihnen hinterher blickten, wenn sie mit ihrer Eskorte vorbeikamen. Ein Geklicke breitete sich aus... 
    »Kckckk. Kckckk.«
 
    Von überall tönte dieser leise, höhnische Laut.
    Es war wirklich Kif-Territorium hier. Die Kif hatten die Übermacht an Leuten und Waffen, tausendfach und dreitausendfach. Falls hier eine Schießerei ausbrach - mochten die Götter ihnen helfen! Niemand sonst konnte es dann noch.
    Und falls sie eines der hier im Dock liegenden Schiffe betreten mussten, um ihre Verhandlungen zu führen... Nun, sie befanden sich nicht in einer Position, die ehnen erlaubt hätte, sich dagegen zu wehren.
    Die Kif, die sie führten, bahnten sich ihren Weg an anderen schwarzgewandeten, kapuzenbekleideten Kif vorbei, schoben sie zur Seite wie sich teilendes Schilf in der Abenddämmerung, und deuteten dann auf das Doppeltor eines Durchgangs. Er führte in eine Dunkelheit ähnlich der in jenem anderen dunklen Loch, in einen noch dichteren Gestank nach Kif und dem Dunst von undefinierbaren Getränken.
    Kokitikk,
verkündete das fließende Schild über der Tür - zumindest sahen die Symbole danach aus. 
    Zutritt verboten,
sagten mahen Buchstaben.
Nur für Kifish-Dienst.
    Ihr Götter, das würde die Touristen wirklich fernhalten!
    »Ein Treffpunkt«, sagte Jik.
    Kifischer Lärm überspielte sie, als sie eintraten, Lärm von Tischen zu beiden Seiten. Gläser klirrten. Es stank nach Alkohol - und nach Blut.
    »Mögen die Götter uns helfen«, brummte Geran. »Betrunkene Kif. Das ist das letzte!«
    Pyanfar ging voraus, das Gewehr in der Armbeuge, hielt sich dicht an Jiks Seite. Rhif Ehrran verlängerte ihre Schritte und holte auf. Überall sahen sie Stühle wie den, den Sikkukkut benutzt hatte; sie sahen Lampen und rauchende Schalen mit Weihrauch, der ihre Nasen beleidigte und vor dem orangefarbenen, schmutzigen Licht emporkräuselte. Kif-Schatten, Kif-Gestalten -
kkkt,
flüsterten sie höhnisch.
Kkkt.
    Und das halbe Dutzend ihrer Kif-Führer schwebte voraus wie eine Gruppe schwarzer Gespenster, die ihnen

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