Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Titel: Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
immer bei den Göttern das auch bedeutet. Status. Gesicht.«
    »Was will der Oberkif eigentlich? Was erwartet er, sollen wir mit diesem Kerl machen?« fragte Geran angewidert.
    »Dasselbe, was er mit Tully gemacht hat«, vermutete Haral im allgemeinen Schweigen, während der Aufzug nach oben fuhr. »Vielleicht Schlimmeres. Was macht sich ein Kif schon daraus? Er dient dazu, unseren Stolz zu wahren, das ist es.«
    Pyanfar wurde es kalt zumute. »Ihr Götter!«
    »Käpt‘n?«
    »Er hat von einem kifischen Schiff gesprochen, das nicht zu ihm gehört!« Der Aufzug hielt an, und die Tür ging auf. »Er sagte etwas von einem neuen Arrangement der Treue.«
    »Ist unser Kif dann einer von
Akkhtimakts
Leuten?« mutmaßte Haral und führte so Pyanfars Gedanken weiter.
    »Da wette ich!«
    »Liebe Götter, was
machen
wir dann mit dem Kerl?«
    Pyanfar verließ die Liftkabine und warf, während sie zur Brücke und zu Chur ging, einen Blick über die Schulter. »Wenn du herausgefunden hast, wie ein Kif-Verstand funktioniert, sag mir Bescheid. Er sagt, er gehöre zu Chanur. Wenn wir ihn gehen lassen, verlieren wir
Sfik.
Und dann geht uns womöglich eine Station voller Kif an die Kehle.«
    »Wir könnten ihn in den Weltraum werfen«, brummte Tirun sehnsüchtig.
    »Wir könnten ihn Ehrran übergeben«, meinte Geran.
    Pyanfar blickte zurück, kurz vor der Tür zur Brücke. »Das ist die beste Idee, die ich bis jetzt gehört habe.«
    »Tun wir es?«
    Sie kaute auf dem Schnurrbart, kaute und kaute. »Hm«, seufzte sie und speicherte den Gedanken ab. »Hm.« Und sie betrat die Brücke.
    »Kefk?« fragte Chur, während sie den Sessel herumdrehte. 
    »Ich habe ihn für dich geholt«, sagte Khym, riesig, ramponiert, die Hände in den Gürtel einer schmuddeligen braunen Kniehose gehakt, von der gezogene Fäden herabhingen. Er hatte die stark zernarbten Ohren halb nach hinten geneigt und die narbige Nase vor Verlegenheit eingezogen. Hilfy trat zu ihm und strich ihm die Mähne zurecht, und da richteten sich seine Ohren wieder auf, hier in diesem Raum mit einem weiteren Mann, mit Tully, der reglos auf dem Bett lag und Zeuge all dessen wurde.
    »Du warst wunderbar«, sagte Hilfy.
    »Hm«, brummte Khym. »Hm. Er riecht schrecklich. Und ich auch.« Und mit einem Zucken der mächtigen Schultern schlenderte er in den Korridor hinaus.
    Hilfy zitterte. Und sie dachte daran, Kif zu töten, ein brennender Gedanke, den sie jetzt ständig hegte.
    »Hilfy.« Tully versuchte sich aufzurichten von der Stelle, wo Khym ihn hingelegt hatte - auf sein eigenes Bett in seinem eigenen Quartier, auf eine Tagesdecke, die mit Blut aus seinem malträtierten Rücken befleckt war. Hilfy sah zu ihm hin, und er verzog das Gesicht und versuchte aufzustehen. Er setzte sich heftig wieder hin und stützte sich mit einem Ellbogen ab.
    »Ihr Götter!« Sie packte ihren Taschenkom und schaltete den Translatorkanal ein. »Tully, bleib liegen!« Sie trat zu ihm und drückte ihm den Kom in die Hand, damit er sprechen und sie verstehen konnte, unterstützt durch dieses Gerät, das mit dem Computer auf der Brücke verbunden war.
    Aber er ließ es fallen und packte statt dessen sie an den Schultern und hielt sich fest, hielt sich einfach nur fest, so, wie er es getan hatte, als er verletzt worden war, oder als sie verletzt worden war; oder als die Kif gedroht hatten, sie zu trennen. »Alles in Ordnung«, sagte Hilfy. Sie hielt ihn fest, wie sie es in der gemeinsamen dunklen Zelle getan hatte, als er gar nicht viel mehr hatte verstehen können., »Alles in Ordnung. Wir haben dich zurückgeholt. Keine Kif mehr.«
    Schließlich hob er das Gesicht wieder und sah sie an, fremd und stinkend, und Mähne und Bart, seine schönsten Kennzeichen (goldene Büschel, wenn sie sauber waren), nun ganz zerzaust. Seine seltsamen, runden Augen waren gerötet und verströmten Wasser über das Gesicht... Der Kif-Gestank tat auch Hilfys Augen weh, und Tullys Kleiderfetzen waren voll davon und obendrein von kifischem Räucherwerk. »Pyanfar«, sagte er. »Pyanfar - Freund dieses Kif?«
    »Ihr Götter -
nein!«
    Tully zitterte, ein Schaudern, das ihm fast die Gelenke zerriss.
    Hilfy drückte ihn an sich, den Talisman ihrer eigenen Sicherheit. Sie war sich seiner Männlichkeit bewusst, wie sie es auch in ihrem Gefängnis auf der
Harukk
gewesen war, auf eine vage und beunruhigende Weise; aber Anuurn und die Heimat und Männer waren weit weg - außer Khym, der schon ausreichte, um sie an diese Dinge zu

Weitere Kostenlose Bücher