Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück
und sie brach es selbst mit einem dankbaren Seufzen.
»Ich denke mir«, meinte Geran, »sie erwarten von uns, dass wir während des Systemtransits viele von diesen Daten aufnehmen.«
»Besser wäre es.« Pyanfar nippte am Gfi und blickte wieder auf, als das Frühstück eintraf, Hilfy mit einem Tablett voller zusammengerollter Sandwichs. »Danke, Kleines.«
Hilfy sah sie seltsam an, die Ohren zurückgelegt, als hätte dieses Kleine-Mädchen-Wort schlecht geklungen. Vielleicht hatte es das; Pyanfar bemerkte es, als Hilfy sich abwandte und die anderen bediente, zusammen mit Khym und Tully. Tully bewegte sich auf dieser Wache, als würde er ständig wieder zusammenzucken. Außer der üblichen Raumfahrerhose trug er ein weißes Hemd aus Stsho-Fertigung, wahrscheinlich das letzte, dass er besaß. Es bedeckte seine Wunden. Seine Mähne und sein Bart waren ordentlich gekämmt. Seine Augen, stets unbeschwert und entnervend schnell in ihren Bewegungen, zuckten und tanzten in einer Art verzweifelten Kontrapunktes zu Hilfys Ruhe. Er lächelte. Er wirkte glücklich. Und sein Gebaren vermittelte den Eindruck der Verzweiflung.
Angst vor ihnen? fragte sich Pyanfar unbehaglich. Und dann bemerkte sie den Blick, den Tully auf Hilfys Rücken warf, diesen einen kurzen Blick, bei dem das Lächeln erstarb und etwas anderes durchschimmerte, bis Hilfy in einem Anflug guter Laune die Ohren aufrichtete.
Für sie,
dachte Pyanfar. Er zeigte diese Fröhlichkeit für Hilfy, und das, was dahinter lag, erschütterte ihre Nerven Er bewegte sich wie eine Frau, die um einen Mann herumging, der an der Grenze seiner Selbstbeherrschung war.
Dränge nicht, sei höflich, tobe deine Launen woanders aus.
Vielleicht bemerkte Hilfy es, vielleicht nicht.
Menschlicher Instinkt? - Oder waren sie aneinander gebunden und klammert sich einer des anderen wegen an seiner Vernunft fest - und war Hilfy weiter gegangen, als sie vermutete?
»Käpt‘n?«
Pyanfar blinzelte und schluckte ein großes Stück von dem Sandwich hinunter, als sie sich zum Pult umwandte. »Danke.« Daten tauchten auf. Pyanfar schluckte die andere Hälfte des Sandwichs in zwei Bissen hinunter und drückte eine Taste. Das Nav-System schaltete sich ein und verarbeitete die Daten.
»Eine Dreiviertelstunde«, sagte Haral.
»Wir bekommen keine Abfertigung von unseren Freunden da draußen.«
»Ich...«, fing Geran an, sagte dann aber: »Wir haben zunächst einen Anruf von der
Aja Jin.«
»Wird aber auch, verdammt noch mal, Zeit. Was hat sie zu erzählen?«
Sie bemerkte eine Bewegung seitlich von ihr. Hilfy setzte sich auf ihren Platz und fing mit der Überprüfung an. Tully setzte sich neben Chur.
»Das ist Khyms Platz«, sagte Chur leise. »Nimm den an der anderen Seite von Tirun!«
»Käpt‘n, Jik ist auf dem Weg hierher. Sagt seine Brücke.«
»Huh!« Pyanfar betrachtete die Zeitangabe, die in einer Ecke des Hauptmonitors dahintickte. Befürchtungen fuhren ihr prickelnd über den Rücken. Sie nippte an dem Gfi.
»Wir nähern uns der letzten halben Stunde bis zum Start, und Jik macht locker Freundschaftsbesuche. Stehen die Ehrran-Leute immer noch in unserer Schleuse?«
»Vor ein paar Minuten kam ein Anruf von der
Wachsamkeit«,
sagte Haral. »Sie sagten, sie würden die beiden zur halben Stunde abziehen. Ich habe ihnen unseren Dank ausgerichtet und mitgeteilt, wir würden von da an auf uns selbst aufpassen.«
»Es ist ohnehin götterverdammt sinnlos. Dieser verdammte, hochnäsige, korrekte Unfug Ehrrans dient nur dazu, mit einem Ohr bei Chanur-Angelegenheiten mitzuhören! Das ist es, was sie dabei im Sinn hatte! Eine verschlossene Schleuse, und sie kommt auf die Idee, dort Wachen zu postieren!« Pyanfars Lippen zuckten. Sie hatte eine Idee.
»Dieser schwarzhosige Bastard weiß, dass wir etwas Interessantes in unserem unteren Korridor zu bieten haben. Es spielt gar keine Rolle, Was durch unsere Schleuse kommt.«
»Denkst du?« Pyanfars Überlegung trug ihr einen Seitenblick Harals ein.
»Khym hat da unten Wache gehalten, als Ehrran das erst Mal an Bord kam. Dieser Kif, Skukkuk, ging auf unser Schiff - und kam nie wieder zum Vorschein; möchtest du darauf wetten, dass niemand auf den Docks das gesehen hat? Und dass Ehrran nicht nach jedem geschnüffelt hat, den sie auf dieser Station befragen kann? Und falls ihr das alles entgangen ist, dann hat sie doch gehört, wie ich Sikkukkut fragte, was ich mit dem Bastard machen soll. Sie weiß Bescheid, bei den Göttern! Weiß auch, dass
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