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Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Titel: Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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»Ich habe ihn gefragt! wer denn im Waschraum eines fremden Schiffes sitzt. Er sagte, Hani-Humor wäre plump.«
    »Hast du das gefrorene Zeug bei ihm liegengelassen?«
    »Ja. Aufgetaut. Ich könnte es pürieren.«
    »Der Kif hat Zähne.« Pyanfar ging weiter.
    »Käpt‘n, ich könnte vielleicht einen Docker bestechen, na ja, um eines dieser kleinen Lebewesen zu besorgen...«
    Pyanfar blickte zurück zu Tirun, die mit angeekeltem Blick dastand. »Rede vernünftig mit ihm!«
    »Ich habe es ja
versucht!«
    »Versuch es noch einmal!« Pyanfar ging weiter zur Schleuse, die Hände in die Hosentaschen gesteckt, die rechte am Griff einer Pistole. Ihr Götter! Lebendige Nahrung.
    Roh war eine Sache. Roh und protestierend eine andere.
    Sie betrat den kurzen Schleusenkorridor und drückte den vertieft angebrachten Knopf auf der Schalttafel mit einer Zeigekralle. Die innere Luke schoss unerwartet auf, und Pyanfar funkelte die beiden Ehrran-Crewfrauen an, die dort Wache hielten und ihr jetzt gegenüberstanden, jedoch die Gewehre wieder senkten, die sie schon angehoben hatten.
    »Auf wen wollen Sie auf dieser Seite schießen? Fliehende Besatzungsmitglieder?«
    »Kapitän.« Die Ehrran musste an der Höflichkeit fast ersticken. Und als Pyanfar zwischen ihnen hindurchging und die Hand nach der Komtafel ausstreckte, um Haral die Anweisung zum Offnen der Schleuse zu erteilen, fuhr ihr ein Ehrran-Arm in den Weg: »Kapitän, bitte entschuldigen Sie, aber es ist eine halbe Stunde...«
    Pyanfar drehte sich um und sah sie an, Nase an Nase mit der Ehrran-Crewfrau. Deren Ohren wurden als erstes schlaff; als nächstes fiel der Arm herab, und als drittes gab der ganze Körper nach; sie tat einen Schritt nach hinten, der sie aber nicht ganz aus Pyanfars Reichweite brachte.
    »Haral!«
    »Aye, Käpt‘n«
 
    »Mach für uns hier unten auf!«
    Die Außenluke öffnete sich schnell. Pyanfar hörte es, spürte den kalten Luftzug. Sie funkelte immer noch der Ehrran in die Augen. »Sie«, sagte sie zu ihr, »wollen Sie vielleicht in die Zugangsrohre hinausgehen und einmal nachschauen, ob Kapitän Nomesteturjai sich irgendwo herumtreibt?«
    »Ich darf meinen Posten nicht verlassen.«
    »Was? Nicht einmal, wenn ich die Luftschleuse in Betrieb setze? Sie sind wahnsinnig!«
    »Ich denke nicht, dass das ein Fall...«
    »...ungefähr dasselbe. So ziemlich dasselbe.«
    »Was, Kapitän?«
    »Mit mir zu streiten.
Raus!«
    Die Ehrrans fuhren zusammen, alle beide, und dann war es zu spät. Pyanfar rückte das Stück auf, das sie zurückgewichen waren, trieb sie zur Schwelle der offenen Luke hin, und auf einmal hatten sie nur noch die Alternative, einem Kapitän auf deren eigenem Schiff Widerstand zu leisten, oder den Posten zu verlassen.
    »Raus!«
    Einen Moment lang glaubte Pyanfar, sie würden ihr tatsächlich standhalten, Gewehre und alles; und sie fuhr die Krallen aus und rümpfte die Nase zu einem Grinsen. Aber dann stieß eine Ehrran-Frau mit dem Fuß an den Lukenrand und verlor das Gleichgewicht. Die Ehrran fing sich wieder und wich weiter zurück, gefolgt von der anderen, und dann zogen sie sich beide durch die kalte, gelbe Eingangsröhre zurück.
    Pyanfar folgte ihnen mit langen Schritten, eine Hand auf der Pistole in ihrer Tasche - es war immer noch ein kifisches Dock, das dort hinter der Biegung am unteren Ende der Rampe lag. Pyanfar hörte das Trommeln rennender Füße auf den Platten. Und als sie die nach rechts führende Biegung erreichte, sah sie, wie eine hochgewachsene mahen Gestalt den Hani mit den schwarzen Hosen nach oben entgegenkam, ein Mahe, knallig gekleidet in Grün mit roten Streifen, beladen mit goldenen Ketten und Armbändern, eine monströs große Seitenwaffe um die Hüften geschnallt.
    Tief unten hielten mahen Wachen den Fuß der Rampe. Jik spazierte die Mittellinie hinauf, und die nach außen fliehenden Hani wichen ihm aus und eilten an ihm vorbei.
    Jik blickte ihnen über die Schulter nach, wandte sich dann wieder um und ging mit einem Achselzucken weiter. »Was sie haben?« fragte er mit einer Geste nach hinten.
    »Beide Ohren«, fauchte Pyanfar. Sie zitterte - ihr Götter, sie war schon in Docks- und Kneipenschlägereien verwickelt gewesen und hatte sich auch mit ihrem Sohn in der Wolle gehabt, aber noch nie hatte sie dermaßen den Kopf verloren. Die Peripherie um Jik herum weigerte sich, klar erkennbar zu werden; der Jägerblick hatte eingesetzt. Ihre Ohren waren fest am Schädel angelegt, und ihre Muskeln bebten. Jik blieb

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