Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück
Kurs, der unerbittlich in kifische Zonen führte.
»Was glaubt diese Ehrran eigentlich, wer sie ist?« schrie Hilfy über alles hinweg, als hätte es nie Kif gegeben, als hätte sie diese schrecklichen Tage nie erlebt. Hilfy, jung und voller Empörung. »Was geht da nur
vor?«
»Willkommen daheim, Kleine«, sagte Haral trocken, ohne sich umzudrehen. »Möchtest du eine Liste haben?«
»Chanur ist in Schwierigkeiten«, sagte Geran, die rechts von Hilfy saß. »Und deren Name lautet Ehrran. Sie ist auf unsere Felle scharf. Egal, wie sie drankommt. Besser, wenn wir nicht ihren Weg kreuzen, könnte man sagen. Danken wir den Göttern, dass wir diesmal ein wenig langsamer sind als Ehrrans Schiff. Sie wird bei Kefk vor uns sein. Und ich hätte sie auch nicht gern hinter uns, nein danke.«
»Lieber die Kif, hm?«
Die Luft bebte leicht.
»Verdammt viel sicherer«, meinte Tirun.
»Vorübergehend«
Danach war es still.
»Nichte«, sagte Pyanfar. »Wir vergessen nichts.« Hilfy schwieg.
»Was kommt nach Kefk?« fragte sie schließlich mit normaler Stimme. »Wohin wenden wir uns dann? Hast du eine Idee - Käpt‘n?« Es klang respektvoll. »Habe ich Instruktionen versäumt?«
Pyanfar beugte die Finger über der Steuerung und verlagerte ihren Ellbogen in der Druckstütze. Atmete tief ein. »Ein paar. Möchtest du sie in einer Kapsel haben? Dieses Antriebssystem da hinten, diese schicke neue Ausrüstung - nichts ist umsonst, nicht wahr? Wir haben uns verpfändet, Hilfy Chanur. Und das nicht für Geld. Und was diese Ehrran- Geschichte angeht...«
Linien richteten sich aus. Sie waren auf dem Weg zu ihrer Markierung. Der Tc‘a war dort draußen vor ihnen, hatte seine Höchstgeschwindigkeit erreicht. Jetzt gab es keine Umkehr mehr, auch nicht für ihn. Niemand außer Knnn spielte mit der Physik.
»Der verdammte Tc‘a wird auf der ganzen Strecke vor uns sein«, meinte Pyanfar. »Nur die Götter wissen, wo er nach dem Sprung steckt. Eines kann ich euch sagen: Jik hat da so eine Idee, dass er bei Kefk ein ID-Signal fälschen wird - dass er ein kleines Stück vor uns anderen durchbricht und diesen Scanner für uns besorgt, bevor der sich abschaltet.«
»Ihr Götter!« sagte Tirun. »Wie weit vor uns?«
»Das hat er nicht gesagt. Kein Plan. Nichts. Ich sag es euch: Wenn er es nicht schafft, bekommen wir Probleme. Wirkliche Probleme. Zum einen haben wir dort ein Nest voller Kif. Und weiteres kommt dazu. - Was bekommen wir inzwischen über Kom? Ist es still da draußen?«
»Nichts, was das Zuhören lohnt«, antwortete Haral. »Viel Kif-Zeug.«
»Die
Wachsamkeit
hat ihre Sendungen eingestellt«, sagte Geran.
»Die
Aja Jin
auch«, fügte Hilfy hinzu.
»In Ordnung. Geran, ich möchte, dass du jetzt am Kom mithilfst. Setz dich nach dem Sprung an den ersten Scanner!«
»Alles klar.«
»Hilfy.«
»Tante?«
»Du hast nach Ehrran gefragt. Ich werde dir erzählen, wie weit meine Überlegungen zu diesem Thema gediehen sind. Unsere Schwierigkeiten sind nicht einfach auf Pech zurückzuführen. Sie sind geplant.«
»Von
Ehrran?«
»Oh, von noch höher, Kleines. Wir haben die Auseinandersetzung auf Gaohn beigelegt, wir haben unsere Hani-Feinde aus Kohans Weg vertrieben, haben den Tahar-Clan fast in den Zusammenbruch gestürzt und die
Mondaufgang
ins Exil gejagt. Wir haben Mahendo‘sat zur Heimatwelt gebracht, wir haben Menschen gebracht und Knnn, was die Isolationisten zu Hause ganz schön erschüttert hat, nicht wahr? Naur. Leute
ihres
Schlages. Der Llun-Clan wurde fertiggemacht, weil er uns auf Gaohn geholfen hat, ebenso weitere von unseren Freunden. Was Tahar angeht, als der Feind, der sie waren – wir haben sie niedergeworfen, ihre Macht über ihre Verbündeten gebrochen; und das hinterließ ein Vakuum, welches es wiederum anderen Clans ermöglichte, im
Han
aufzusteigen.«
»Naur und Jimun und Schunan«, brummte Haral. - »Ehrrans heißgeliebte Gönner.«
»Das ist genau der Umriss der Geschichte. Mit Tahar als Feind waren wir besser dran. Sie waren Bastarde, aber sie waren raumfahrende Bastarde. Übrig geblieben sind die weltgebundenen Speichellecker wie Naur. Und diese fetten alten Frauen würden uns alle gerne so bald wie möglich wieder in Kilts und
Sofliyn
herumlaufen sehen.«
»Es ist meine Schuld«, warf Khym ein.
»Schluck es runter, Khym!«
»Sieh mal, wenn ich, auf dem Planeten geblieben wäre...«
»Dann hätte sich ein anderer Grund gefunden. Wir haben Fremdweltler ins Anuurn-System
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