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Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Titel: Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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herauskonnten.
    »Sie konnte das Essen nicht bei sich behalten, Käpt‘n.«
    »Hör mal, Kusine, ich habe bereits wegen einer Ärztin angerufen.«
    »Aye«, sagte Geran und brachte zu Pyanfars Überraschung nichts dagegen vor. Dann verlor sie einen Teil ihrer Verfassung und sah noch elender aus. »Ich glaube wirklich, dass es so besser ist. Käpt‘n, sie hat mächtig gewürgt bei dem Versuch zu essen. Sie ist so schwach. Sie kam gar nicht mehr zu Atem.«
    Für eine kleine Weile sagte niemand etwas. Tödliche Gleichungen. Punkte ohne Wiederkehr. Heilung während eines Sprungs war teuer, so teuer. Und wenn die Wunde Churs Reserven zu stark angriff und die Sprungspanne noch länger dauerte...
    Hiernach wartete ein weiterer Sprung, vielleicht in einem Tag, vielleicht schon in Stunden; und wenn sich die Lage ganz ungünstig entwickelte, dann würde Sprung auf Sprung folgen, mit Kif auf ihrer Spur, und irgendwo, irgendwann auf diesem Weg - würde die Notwendigkeit bestehen, die
Stolz
in einen Sprung zu schicken, obwohl sie wussten, dass er Churs Tod bedeutete. So sahen die Möglichkeiten aus, denen sie sich gegenübersahen.
    »In Ordnung«, sagte Pyanfar ruhig. »In Ordnung, wir machen es. Wir rufen die Ärztin sofort. Eine Hani-Ärztin. Die
Wachsamkeit
verfügt über entsprechendes Personal. Ich rufe eine. Mir ist egal, was dazu nötig wird.«
    Wieder unternahm Geran einen krampfhaften Versuch zu sprechen. »Lass mich das besorgen, Käpt‘n! Bitte.« Und sie fuhr ruhig fort, jetzt, wo der Damm gebrochen war: »Bitte entschuldige - aber vielleicht kann ich mit dem Personal sprechen, den ruhigen Weg nehmen, hm? Verwandtschaftsrecht.«
    Ohne dass die Arroganz von Kapitänen beteiligt war, wollte sie damit sagen.
    »Tu es!« sagte Pyanfar ohne Verbitterung. »Sie haben eine Kom-Wache im Dienst. Daran musst du erst vorbei.«
    »Aye.« Geran setzte sich an Kom Eins und schaltete sich ein, sprach ruhig und drängend.
    Es war nichts, was Pyanfar hören wollte - wie Geran sich gegenüber einer Ehrran-Crewfrau für Chur einsetzte, gegenüber eine Crewfrau, die in der Frage eines Chanur-Lebens über die richtigen Instanzen stritt.
    Ich selbst hätte es längst tun sollen! Ich hätte sie bitten sollen! Ihr Götter, mir macht das nichts, wir müssen die Sache schließlich beschleunigen!
 
    Aber Geran hatte größere Chancen, erfolgreich zu sein. Zweifellos würde es noch dazu kommen, dass sie mit Rhif Ehrran persönlich sprechen und sie um die Ärztin bitten musste, bevor die ganze Sache überstanden war aber etwas musste zwischen Hani einfach geheiligt bleiben - wie das Verwandtschaftsrecht und die Bindungen zwischen Schwestern. Wenn Anuurn von einem Schiff angelaufen wurde und dieses Schiff ein Familienproblem hätte, genoss es Vorrang vor dem übrigen Verkehr. Eine Frau, die wegen solcher Ereignisse auf dem Heimweg war, konnte jede Maschine besteigen, jedes Gefährt beschlagnahmen, ohne sich bis auf weiteres mit Formalitäten wie dem Preis herumschlagen zu müssen. Verwandtschaftsrecht konnte rote Bänder entwirren, Hindernisse überwinden, Opposition und Einwände zum Schweigen bringen. Es gab ein Gesetz das höher rangierte als das Gesetz des
Han,
hatte es schor immer gegeben. Die
Wachsamkeit
musste das respektieren.
    »Käpt‘n, sie wollen deine Bitte zu den Akten nehmen.« Pyanfar drehte den Sessel und begegnete Gerans qualvollem Blick mit einem ruhigen, bevor sie den Anruf entgegennahm.
    »Hier ist Pyanfar Chanur«, sagte sie in den Kom.
    »Chanur.«
Es war Rhif Ehrran persönlich.
»Wollen Sie Ihre Crewfrau in unseren Einrichtungen unterbringen?«
    »Sie soll hier behandelt werden, wenn Sie das machen können.« Ihr Götter, Chur in Ehrran- Hände zu geben! »Ich habe hier ein Verwandtenersuchen,
Ker
Rhif.« Demütig. Ruhig. Mit soviel Chanur-Würde, wie sie noch retten konnte. »Geran Anify
par
Pyruun; sie hat das Recht, ihre Schwester zu begleiten, wenn diese weggebracht werden muss.«
Du wirst eine einsatzfähige Chanur frei auf deinem Schiff herumlaufen haben, wenn du sie nimmst, du schmeichlerischer Ehrran-Bastard. Du wirst kein Glück dabei haben, eine von uns hilflos und ungeschützt in die Hand zu bekommen
-
und wir haben dann nur noch zwei Besatzungsmitglieder, verdammt seien deine Augen, und du hast zwei Geiseln; und du weißt es!
»Ich wäre Ihnen sehr verbunden, Kapitän, wenn Sie die Sache beschleunigen würden. Sie ist sehr krank.«
    Eine lange Verzögerung trat ein.
»Schicken Sie die Unterlagen über den

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