Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
das Löschen konzentriert blieb und nicht auf das Feuer selbst. Die Affektiertheit eines Räumfahrers deshalb, weil das, was die Finger ertrugen, sicher weggesteckt werden konnte. Jik steckte den Stummel in die Seitentasche des Beutels, die dafür reserviert war, und legte den Beutel auf den Tisch. Sie erlaubten ihm nie, ihn bei sich zu behalten. Den Beutel gab es ebenso wie den Alkohol und Sikkukkuts gute Laune nur in diesem Raum. Also ließ er ihn liegen und begegnete Sikkukkuts Blick mit träger Erheiterung.
Vielleicht verblüffte er den
Hakkikt
mit seiner Haltung, einer Kühle, die irgendwo zwischen Trotzen und Verbünden lag, und die sicherlich kein Verhalten war, was man von einem Kif erwarten konnte. Vielleicht bewirkte dies, dass sein Kopf nicht auf den Spitzen dort draußen auftauchte. Sikkukkut starrte ihn für einen Moment mit einem Blick an, der Interesse auszudrücken schien, und hob dann die Hand, wie er es auch bei früheren Gelegenheiten getan hatte, gab das Zeichen, Jik wegzubringen.
»Da läuft es!« schrie jemand unten auf dem Korridor; Laufschritte trommelten an Chur Anifys Tür vorbei und störten ihre Genesung.
»Kk-kk-kt!«
rief eine andere Stimme, und als sie das hörte, öffnete Chur die Augen, und ihr Herz schlug rascher, so dass die Nadeln loshüpften an der Maschine, mit der sie über einen dicken Strang Leitungen verbunden war, und damit die Erhöhung des Pulses anzeigten. Als Reaktion darauf strömte automatisch eine Flut Nährstoffe und Chemikalien in ihre Blutbahn.
Mit einer maschinellen Erweiterung verbunden zu sein, die am besten zu wissen glaubte, was sie fühlen sollte, war schon schlimm genug. Hier zu liegen, während draußen auf dem Korridor Aufruhr herrschte, war noch etwas ganz anderes. Chur stand auf und entfernte sich vorsichtig vom Bett (die elastischen Anschlüsse des Schlauchstrangs ermöglichten es ihr, die Toilette zu erreichen, und ersparten ihr damit einige Demütigungen). Jetzt packte sie die verschiedenen Schläuche mit einer Faust, damit der Anschluss nicht schmerzhaft an den Nadeln ruckte, und tappte hinüber zu der Kommode, wo sie ihre Pistole aufbewahrte. Das kifische Klicken draußen ging weiter. In ihrem Kopf drehte sich alles, und ihr Herz raste, und die götterverdammte Maschine flutete ihre Adern mit einem Beruhigungsmittel, als sie den erhöhten Puls registrierte. Aber Chur schaffte es noch bis zur Tür, und sie drückte den Schalter mit einem Knöchel ihrer Waffenhand.
Die Tür schoss auf. Chur sackte träge an die Wand und starrte auf den Kif, der direkt ihr und ihrer Pistole gegenüber auftauchte. Da verloren ihre Augen den Fokus, und ihre Gedanken schweiften ab, so dass es ihr schwerfiel, sich daran zu erinnern, wo sie war oder warum ein Kif sich in einem Korridor der
Stolz
aufhielt und so erschreckt aussah, wie es ein Kif nur konnte (nicht extrem), und warum der Rand ihres Blickfeldes sie darüber informierte, dass ihre Kusinen und ein Mensch den Kif begleiteten und jetzt erstarrt dastanden. Das verlangte viel von einem durch Medikamente benebelten Hani-Gehirn, aber der Kif hatte die Hände gehoben, und sie war nicht verrückt genug, eine Pistole in einem Schiffskorridor abzufeuern, wenn sie nicht wusste, warum.
Und während ihr Gehirn diese verrückte Sequenz sortierte, lief etwas Kleines und Schwarzes auf seinem Weg in ihre Kabine direkt über ihren Fuß. »Hyaa!« schrie sie angeekelt, und der Kif sprang auf die Wand neben ihr zu, während sie herumschwang in dem Versuch, die Pistole auf ihn gerichtet zu halten, nicht auf dieses Wesen. Ihre Freunde stürmten von hinten heran - nicht um ihr zu helfen, wie sie zu ihrer ungeheuren Verblüffung feststellen musste; Sie packten sie und ihre Pistole, während der Kif zusammenzuckte und sich flach an die Wand drückte, um ein möglichst kleines Ziel abzugeben.
»Chur«, flehte Geran, ihre Schwester, sie an, und Chur vermutete, dass es Geran war, die ihr die Pistole aus den Fingern nahm. Chur wurde schwindelig, und ihr Blickfeld verschwamm. Sie hörte die Stimme ihrer Kusine Tirun, und Menschengeplapper, das von ihrem Freund Tully kam. Und benommen ließ sie sich Schritt für Schritt zurück in die Kabine schleppen, und jemand anders packte den Strang aus Schläuchen. Eine Klingel ertönte: die Höllenmaschine verpetzte sie, gab bekannt, dass sie unter Stress stand. »Götterverdammt!« schrie sie, als es ihr wieder einfiel. »Etwas ist hier drin!« Und dann erinnerte sie sich, dass sie schon vorher
Weitere Kostenlose Bücher