Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
abgeschalteten Stationen. Über die Menschen und die Mahendo‘sat. Alles. In der Annahme, dass sie es besser erfahren sollte, auch wenn sie jetzt nicht die Zeit hat, unsere Log-Eintragungen durchzusehen.«
»Gut. Richten Sie ihr meinen Dank aus! Ich komme hinauf, so schnell ich kann.«
»Ja, Käpt‘n. Wenn Sie etwas brauchen...«
»Würden Sie diesen Monitor dort anstellen, wenn Sie schon daran vorbeikommen?«
»Aye, Käpt‘n.« Fiar klemmte sich das Tablett unter den Arm, drückte den Schalter des Wandmonitors neben der Tür zum Bad und verschwand wieder aus der Kabine. Die Tür ging zu.
»Uhhhn«, ächzte Khym, während er einen Mundvoll Suppe hinunterschluckte.
Das Systemschema auf dem Monitor bestätigte, was die junge Raumfahrerin gesagt hatte: eine Menge Hani-Schiffe in Spuckweite von der Gaohn-Station und eine Menge Kif und Hani sowie vereinzelte Mahendo‘sat, die sich weiter draußen in den Randbereichen des Systems gegenüberlagen. Alle in relativem Stillstand.
Kein Jik. Er zeigte sich nicht. Wird er auch nicht.
Er ist nicht tot, nein, verdammt! Er ist gesprungen und verfolgt diese Bastarde, oder er ist irgendwo da draußen, rührt sich nicht und wartet auf Sikkukkut. So muss es sein. Wir haben zu viele Mahendo‘sat hier im System, die einfach abwarten und untereinander zusammenarbeiten. Er wird, bei den Göttern, mein ganzes Heimatsonnensystem als mahen Schlachtfeld benutzen!
Sie griff nach der Konsole und schaltete den Kom ein. Das Ticken und Plappern der Brückenbedienung drang in die Kabine ein. Ruhige Gespräche. Beruhigend in ihrer Monotonie. Der Llun-Clan hatte die Leitung der Station in der Hand, faire und vernünftige Leute. Es gab Probleme in den Korridoren, aber die Llun hielten die Zentrale, und die Vernunft war dort draußen auf dem Vormarsch. Gegen Ehrrans äußerste Anstrengungen.
»Alles klar«,
meinte Pyanfar.
Alles klar! Meine Götter, Pyanfar! Wo steckt Kohan? Was geschieht dort auf dem Dock und auf dem Planeten, und was sollen wir tun?
»Uhhn«, sagte Khym wieder. Er trank seine Suppe mit regelmäßigen kleinen Schlucken, als ginge sie direkt in die Adern, eine direkte Transfusion. Sie beide hatten überall im Bett Fellhaare verloren. Angst. Müdigkeit. Erschöpfung.
»Ein Bad!« sagte sie. Das war es, wonach es sie am meisten. verlangte, mehr als nach Essen, mehr als nach Schlaf. Sie stellte die Tasse auf die Bettkonsole, kroch aus dem Bett und ließ unterwegs die Hose auf den Boden fallen.
Ging ohne Umschweife in die Duschkabine, stellte das Wasser an und griff nach der Seife. Seifte sich stark ein. Eine wahre Flut von Seife und heißem Wasser.
Ein Schatten tauchte hinter der transparenten Tür auf, groß und breit gebaut und hani. Sie öffnete die Tür und ließ ihn ein.
Dann standen sie beide
-
eingeweicht und eingeseift und sauber
-
einfach aneinandergelehnt unter dem warmen Wasserstrahl, bis Pyanfar bemerkte, dass ihr die Augen zufielen. Sie stand im Begriff, wieder einzuschlafen. »Ihr Götter! Wir müssen gehen, mein Mann.«
»Uhhhn.« Es war wieder wie früher, morgens auf dem Planeten. Es war noch gut, wenn er zunächst eine halbe Stunde lang nichts Zusammenhängendes hervorbrachte.
Sie stieg aus der Duschkabine, putzte sich die Zähne, vermied dabei die schmerzenden Stellen, trocknete sich halbherzig mit einem Handtuch ab und suchte sich die letzte saubere Hose aus der Schublade heraus.
Und die Taschenpistole. Ihr Götter, die auf jeden Fall auch!
Sie trat hinaus in die Kälte des Korridors und war immer noch damit beschäftigt, sich die Schnüre zuzubinden, und der Boden fühlte sich kalt an unter ihren Füßen.
»Käpt‘n«, sagte sie.
Sirany saß immer noch auf ihrem Posten, auf einer jetzt größtenteils verlassenen Brücke, auf der sich nur noch sie selbst und ihr Erster Offizier aufhielten. Als Sirany den Sitz herumschwenkte, war zu sehen, wie ihr Gesicht durch Erschöpfung und Anspannung gezeichnet war.
»Ker
Pyanfar.« Die Stimme klang heiser. »Bei uns läuft alles gut, aber wir haben die Antworten auf eine Menge Fragen hinausgeschoben. Viele Leute wollen mit Ihnen reden.
Ich
will mit Ihnen reden. Was haben wir zu erwarten?«
»Wir haben die Ankunft einer weiteren Welle von Kif hier zu erwarten. Inzwischen frage ich mich, wohin sich zwei bestimmte mahen Jägerschiffe gewandt haben, und wo wir etwa ein halbes Hundert Menschenschiffe verlegt haben, die zweifellos bewaffnet sind und Ziele verfolgen, an die wir lieber nicht denken.«
Daran
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