Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
bleiben. Sagen Sie ihnen, es sei ein Befehl! Skkukuk wird ein kifisches Schiff herbeirufen. Wir wollen nicht mehr Hani-Schiffe im Dock liegen haben, als wir vermeiden können.«
»Gib das weiter!« wies Sirany ihre Erste an. Und blickte wieder zurück. »Seien Sie vorsichtig, um der Götter willen!«
»Huh.« Pyanfar beugte sich über das Kom-Pult und stellte die Verbindung zur Station her. »Llun, ich muss mit Ihnen reden.«
»Chanur, Pyanfar.« Die Stimme der Stations-Immunen war ruhig und gelassen. »Es ist eine Falle.
Pyanfar, es ist eine...
«
Etwas schlug am anderen Ende gegen das Mikrophon. Dann war es ruhig.
Sirany erhob sich von ihrem Platz. Die Erste drehte sich auf ihrem Sitz um.
Pyanfar stand für einen Moment wie gelähmt da, drehte sich dann um und begann Codes einzugeben. »Rhean!
Glück,
hört ihr mich?«
»Der Kom ist tot«, sagte die Erste. Pyanfar konnte das selbst sehen, denn die Anzeige leuchtete nicht. Das Kom-Relais des Docks war unterbrochen worden. Pyanfar kniete fast auf dem Sessel und stellte die Inter-Schiff-Verbindung her, als die Anzeigen für eintreffende Anrufe aufleuchteten und die Erste sie entgegennahm. Auch andere Schiffe waren von der plötzlichen Unterbrechung betroffen.
»Stolz der Chanur
an
Licht der Chanur, Glück der Chanur, Haruns Fleiß -
an alle Schiffe: Probleme im Zentralkom.«
»Hier ist
Rhean
, sie haben jemanden in die Zentrale schicken können, das ist es! Sie haben die Llun abgeschnitten...«
Eine vertraute Stimme, die ihrer eigenen Schwester, die sie seit zwei Jahren nicht mehr gehört hatte.
»Das weiß ich. Geht hinaus! Holt sie raus!«
Und sie dachte noch während desselben Herzschlages:
Ihr Götter, die Kif! Zieh dich zurück, Pyanfar! Soll die Station doch in ihrem eigenen Saft schmoren! Kümmere dich später darum, denn die Kif kommen!
Nein, ihr Götter, nein, wenn wir hier die Kontrolle nicht wiederherstellen, dann wird Sikkukkut dafür sorgen, dann wird er schießend hereinkommen! Wir müssen Gaohn in die Hand bekommen und unsere Schiffe neu verteilen, wenn es noch geht.
»Pyanfar!«
Eine andere Stimme aus den Lautsprechern, tief genug, um die Lautsprecher in Vibrationen zu versetzen. Eine männliche Stimme. Von der
Glück der Chanur.
»Kohan? Meine Götter! Kohan, bist du das?«
»Pyruun hat mich geschickt. Llun hat gerade die Immunen-Sanktion verhängt, nicht wahr? Ich habe es deutlich gehört.«
Hani-Antworten. Hani-Belange. Von einer Stimme, die noch einmal zu hören sie nicht mehr erwartet hatte.
»Meine Götter!.
»Pyanfar?«
»Immunen-Sanktionen. Ja. Bei den Göttern, ja! Sag Rhean, dass ich sie draußen erwarte!«
»Ehrran«, meldete die Erste der Taurans ungerührt und mit krisengeschulter Gelassenheit, »hat gerade ihrerseits die Sanktion gegen Chanur verhängt und im Namen des
Han
die Station in Besitz genommen. Sie sagt, wir wären alle verhaftet. Sie haben den Llun-Clan unter Ehrran-Schutz gestellt.«
»In einer mahen Hölle! Nachricht! Senden Sie:
Raumfahrer-Clans!
Auf die Docks und in die Zentrale! Bewaffnet euch und dann hinaus!«
Bestätigungen kamen herein, manche nur in der Form prasselnder Statik. Die Götter allein wussten, wie viele dem Aufruf Folge leisteten. Oder wer es überhaupt tun würde.
»Pyanfar«,
meldete sich wieder eine andere Stimme, klar und vertraut und kalt.
»Anfy von der
Licht.
Wir beziehen über dem Zenit der Station Stellung. Jedes Schiff, das feuert, wird von uns zu Staub zerblasen. Greift sie an!«
»Das tun wir!« antwortete Pyanfar. Sie packte die Tauran-Erste an den Schultern und warf einen verzweifelten Blick in Sirany Taurans benommenes Gesicht. »Übernehmen Sie die Verantwortung für mein Schiff, ja?«
Und benommen und trotz all ihrer Schmerzen lief sie los.
ZWÖLFTES KAPITEL
Pyanfar zitterte, als sie auf dem Unterdeck ankam, und schwankte unter dem Gewicht der Waffe. Sie lief mitten in die anderen hinein, als sie aus dem Aufzug kam, die reguläre Crew, mit Tully und Khym. »Ich habe Befehle ausgegeben«, sagte sie zu ihnen beiden.
»Nein.
Bleibt hier!«
»Die Lage dort draußen hat sich verändert«, sagte Khym. »Py, um der Götter willen...« Panik breitete sich in ihr aus angesichts dieser halsstarrigen Verzweiflung, angesichts dieses Ausdrucks in seinen Augen, die in ihre blickten und sie baten... O ihr Götter, welch verzweifeltes Flehen, seinen Platz einnehmen zu dürfen! Wenn sie ihn nicht lebend zurückbrachte... wenn sie ihn draußen verlor; wenn, wenn und nochmals
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