Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
Informationen zu schicken...
...weil kein Schiff die kifische Blockade bei Kita durchbrechen konnte; und am Ende mussten sie sich auf die dünne Hoffnung stützen, dass Banny Ayhars Schiff durchkam. Jik hatte es nicht geschafft, Ehrran davon zu überzeugen, dass sie von ihrem Stsho-Kurs abweichen sollte, und so war die
Stolz
immer tiefer in Jiks Pläne verwickelt worden. Ehrran hatte nicht nachgegeben, bis Goldzahn ihr mehr von der Wahrheit erzählt hatte, als es Jik je gegenüber irgend jemandem getan hatte.
Pyanfar blinzelte, tastete nach einer Stütze und hielt sich daran fest, während das Dock sich um sie drehte. Ihr Gehirn wollte zur Abwechslung mal wieder arbeiten, und durch das weiße Licht und die grauen Perspektiven des Docks jagten Visionen von Dunkelheit und Sternen und winzigen Schiffen in einer wirbelnden Folge. Pyanfar hielt die AP in der Faust. Schritte trommelten an ihr vorbei, als andere die Ecke sicherten. Der angrenzende Korridor erwies sich als leer, abgesehen von verstreutem Papier und einer geschlossenen Tür mit einem Fenster darin, auf der in großen Buchstaben DOCKS VERSCHLUSS stand. UNBEFUGTEN ZUTRITT VERBOTEN.
»Mögen die Götter sie alle verdammen!« Pyanfar feuerte. Ohne nachzudenken, denn eine AP war ein ebensoguter Schlüssel wie jeder andere; und sie feuerte erneut durch den Rauch und den betäubenden Donner hindurch, als Splitter von ihrem eigenen Feuer ihr das Fell durchlöcherten. »Verdammte
Dummköpfe!«
Die Tür war einem solchen Beschuss nicht gewachsen. Die Fensterdichtung gab nach. Pyanfar konnte nicht mehr laufen, sondern folgte im Schritt den leichtfüßigen jungen Leuten und den Tollkühnen, die dorthinliefen, um dann behutsam durch das zerschmetterte Dichtungsfenster zu treten.
Pyanfar folgte ihnen, umgeben von der eigenen Crew und Rheans Leuten, als wäre das nur ein Spaziergang entlang eines unruhigen Docks, damals in den Zeiten, als eine Weinflasche das gefährlichste Geschoss und ein wütender Kneipenwirt das größte Risiko gewesen waren, mit dem es eine Hani-Crew auf einem Dock zu tun hatte. Pyanfar trat auf eine scharfe Kante und zuckte zusammen, als sie den Korridor betrat, den ihre Gefolgsleute bereits in Besitz genommen hatten. Fiar und Sif trabten nach vorne.
»Langsamer!« schrie Pyanfar. »Rhean, halte sie zurück!« Ihr ganzes Unternehmen verwandelte sich in einen immer schnelleren Ansturm; Pyanfar selbst konnte da nicht mithalten und hatte gar nicht den Wunsch, mit den jungen und energischen Hani mitzuhalten. Sie mussten hinter diesem langen Korridor die Treppen nehmen, den schweren Weg nach oben, denn sie konnten sich nicht auf die von den Hauptpulten aus gesteuerten Aufzüge verlassen. Gaohn war zu groß, als dass man es schnell hätte besetzen können, außer durch eine überwältigende Übermacht. Und die Zeit arbeitete für die anderen, arbeitete
-
o ihr Götter!
-
für Sikkukkut...
... der den Treffpunkt angeflogen hatte, um seine kifische Opposition gegen den Amboss des mahen Territoriums zu treiben, in dem Wissen, dass Akkhtimakt nur eine begrenzte Auswahl an Wegen hatte, um auszuweichen. Einer davon führte ins Stsho-Territorium, wo kein Widerstand zu erwarten war - aber Goldzahn und die Menschen hatten diesen Weg versperrt.
...der zweite führte in das Territorium der Methanatmer, aber das war eine tödliche Falle;
niemand
war bereit, die Knnn anzugreifen.
...und der dritte Kurs führte an Sikkukkut vorbei nach Kefk, und er hätte Akkhtimakt einen psychologischen Nachteil aufgezwungen, wenn auch ironischerweise keinen, was die Position anbetraf. Ein Kif konnte sich kein schlimmeres Ziel für seinen Rückzug wählen als das kifische Territorium - ein verwundeter Fisch, der sich in einen Ozean voller rasiermesserscharfer Zähne zurückzog...
Denk nach, Pyanfar, wenn es dafür auch schon sehr spät ist! Entweder hat der Feind noch eine Wahl mehr, als du dir überlegt hast, oder eine weniger, als er braucht.
Sikkukkut wusste schon, dass Banny Ayhar eine Botschaft überbrachte - wusste schon, dass auf jeden Fall irgend jemand sie überbrachte, und auch, wohin die mahen Streitkräfte sich wenden würden. Er hat den mahen Vorstoß
benutzt,
das Prinzip von Hammer und Amboss, aber er hat den Mahendo‘sat nie getraut, nicht Jik, ganz klar auch nicht Goldzahn. Er hat Ayhar offensichtlich nicht aufgehalten.
Oder er hat es nicht versucht, weil er
wollte,
dass sie es schaffte!
Ihr Götter, könnte Jik es ihm
gesagt
haben? Nein, nein sicherlich
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