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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Wir begeben uns hinaus auf den Kura-Vektor.«
    Pyanfar blickte seitlich zu Haral, die Ohren angelegt und die Stirn gerunzelt.
    »Verdammter ohrenloser Bastard«, brummte Haral. Sie hatten jetzt eine Blutfehde, daran bestand überhaupt kein Zweifel. Mit einem Immunen-Clan. Sie konnten das nicht ablehnen, auch nicht das Hilfsangebot. »Sie decken ihren verdammten Hintern.«
    »Uns bleibt keine würdevolle Möglichkeit, nicht wahr? Oder möchtest du, dass sie im Dock von Gaohn bleiben?«
    »Käpt‘n...« Es war wieder die Technikerin. »Ayhar ist dran. Die
Wohlstand.
Sie sind alle an Bord.«
    Schlechte und gute Nachrichten, wie die Ausschläge eines Pendels in beide Richtungen. Das ganze Universum war aus den Fugen. Pyanfar drückte auf den Ayhar-Schalter, während der andere noch blinkte. »Hier spricht Pyanfar Chanur. Banny, ich schulde Ihnen einen Drink.«
    »Sie schulden meiner ganzen Besatzung Drinks, Sie kerbenohriger alter Dockskriecher, sobald wir wieder im Hafen sind!«
    »Bekommen Sie, Banny. Passen Sie auf sich auf, ja? In einer Minute bekommen Sie die Sequenz.« Sie schaltete ab und drückte wieder den anderen Knopf. Unterdessen kündete leises Gemurmel von der Ankunft der restlichen Besatzungsmitglieder, von Tirun und Khym, von Hilfy, Fiar und Sif. Der Wechsel wurde vorgenommen, denn Chanur-Besatzungsmitglieder besaßen jetzt die Priorität auf die Sitze. »Er nimmt Be-2«, hörte sie Geran entschieden sagen. Khym murmelte etwas. Eine ruhige Tauran-Stimme sagte etwas. Und Tully und Hilfy waren zu vernehmen. Alles Nötige wurde arrangiert. »Wir haben hier eine einleitende Sequenz«, sagte Haral gerade, wahrscheinlich zu ihrer Schwester Tirun. »Die Zentrale hat uns die Leitung übertragen; wir haben das Sagen.«
    Pyanfar sprach ins Mikrophon:
»Wachsamkeit,
hier spricht Pyanfar Chanur. Halten Sie sich für Ihre Sequenz bereit!.
    »Verstanden«,
lautete die Antwort.
Herd und Blut,
hörte sie unausgesprochen in dieser kalten, präzisen Stimme mitschwingen.
Später, Chanur!
    »Wir decken Sie, wie die anderen auch«, sagte Pyanfar.
    Eine kurze Verzögerung.
»Wir wissen das zu schätzen, Chanur.«
Würde gegen Würde. Diese Frau besaß Qualitäten.
»Das ist Ihr Fehler, Chanur!«
    »Wir sehen Sie im
Han,
Ehrran.«
    Die Kom-Anzeige erlosch.
    Die Energie wurde hochgefahren, als die Schaltfolge für den Abflug eingeleitet wurde. Vertraute Geräusche. Pyanfar war es mulmig und kalt im Bauch, und ihre Seite schmerzte. Eine Sequenz blinkte auf dem Monitor eins. Sie gab die Bestätigung ein, und die Anzeige ging wieder aus. Die Zentrale sandte sie nun an alle anderen Schiffe weiter.
    Die
Glück
und die
Licht
würden zu beiden Seiten ihrer Formation weit hinausschwenken; Pyanfars eigene Gruppe umfasste die Schiffe, mit denen sie auch gekommen war: die
Fleiß
und
Shaurnurns Hoffnung,
die
Sternenwind
und
Paurans Lichtweber.
Und nach dem eigenen Ermessen der Kapitäne blieben Schiffe, die mit der
Glück
gekommen waren, bei ihr, während andere sich der
Ayhars Wohlstand
anschlossen: Weitere waren noch unterwegs. Die
Ehrrans Wachsamkeit
nahm den größten Bogen, hin zum Nadir. Der gefährlichsten Stelle. Dem Auffangpunkt. Dort, wo mit den Abgeirrten zu rechnen war.
    Für einige dieser Besatzungen war es erst das zweite Mal, dass sie die Abdeckung über den roten Schaltern hochklappten, den Schaltern für die wenigen Waffensysteme, die Frachter besaßen. Das erste Mal war vor zwei Jahren gewesen. Oder welches Jahr sie gegenwärtig auch hatten. Ihr Götter, Pyanfar hatte jedes Zeitgefühl verloren! Waren es vier Jahre? Oder noch mehr? Kohans Gesicht tauchte plötzlich aus ihrem Gedächtnis auf, grau und von der Zeit gezeichnet. Die Welt veränderte sich. Noch mehr Leute, die Pyanfar in ihrer Jugend auf dem Planeten gekannt hatte, waren mittlerweile sicher gestorben. An Altersschwäche.
    Wie alt bin ich? Wie viele Jahre haben wir dort draußen verloren?
    Die Sprünge, die einen oder zwei Monate erforderten, addierten sich schnell zu Jahren, und die Dockszeiten dazwischen waren so kurz. Pyanfar versuchte sich auf einmal auszumalen, wie wohl ihr Sohn und ihre Tochter jetzt aussahen, Kara Mahn und Tahy, die jetzt dort unten über das Chanur-Land herrschten, die im
Han
saßen. Um der Götter willen,
Tahy
war jetzt alt genug, um in
Han
zu sitzen, für Mahn zu sprechen und gegen Chanurs Interessen zu votieren! Die Babygesichter entwickelten sich rasant zu denen von Heranwachsenden, zu Erwachsenen, zur breitgesichtigen Reife –

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