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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Karas mürrisches Gesicht mit der breiten Nase nun noch mürrischer, und Tahys heimlichtuerischer Ausdruck übergegangen in ein verhärmtes unangenehmes Gesicht. Ein eher kleiner Teenager war nun eine eher kleine, missmutige Frau, deren Ohren ständig herumzuckten, als rechnete sie mit Verschwörungen in ihrer Umgebung. Mit der Vorstellungskraft der Mutter gestaltete Pyanfar diese Dinge aus und bedeckte die Mähnen ihrer Kinder mit grauem Schimmer. Karas Ohren würden nun bestimmt stark eingerissen sein. Kohan hatte seine Ohren erwischt, als Kara sich das erste Mal um Chanur bemüht hatte, und man konnte vermuten, dass es ihm wieder gelungen war. Als Gegengabe für die eigenen Narben.
Ihr Götter, so schnell geht das! Das Leben geht so schnell dahin! Wie viel davon habe ich versäumt?
    Die Greifer lösten sich. Die Docksdüsen schoben das Schiff hinaus, gesteuert von Harals vorsichtiger Hand. Geplapper drang durch den Kom, stammte von drei Operatoren, die gleichzeitig tätig waren, jeder auf seinem eigenen Kanal, jeder mit den Abläufen beschäftigt, von denen einige hinübergeschaltet wurden zu Tirun am Hilfsschaltpult.
    Pyanfar benutzte den eigenen Computer, um die Daten zu sortieren, die an Tirun vorbeigelangten. Die
Stolz
setzte heftig zurück, und ein schwarzes, pelziges Etwas rutschte erschrocken kreischend über das Deck und krachte gegen den Fuß des Pultes. Das Wesen quiekte empört und krabbelte unter der Beschleunigung seitlich davon.
    »Götter!« Sie trat nach dem kleinen Bastard, schenkte ihm aber kaum Beachtung. Zahlen waren jetzt wichtiger. Was das Biest mit Systemen weiter achtern angestellt hatte, das wussten die Götter. Es floh jetzt in Richtung Kombüse. »Wir müssen das ganze Schiff dem Vakuum aussetzen, um die Biester loszuwerden!«
    »Ich bin mir gar nicht sicher«, brummte Haral, »ob selbst
das
was nützen würde. Bereithalten für das Rollmanöver!«
    Die
Stolz
drehte sich um die Längsachse, ein Wechsel der Schwerkraftrichtung, die dann wieder umsprang. Sechs der Haupttriebwerke schalteten sich ein, ein moralischer Schock so dicht an der Gaohn-Station. Gesetze und Bestimmungen galten nicht mehr, aber Gaohn hatte sich auch für eine Katastrophe bereitgemacht, und die Bewohner drängten sich in den innersten Sektionen zusammen. Sie Stolz
beschleunigte
weiter. Sie durchquerte die Zone, in der nur der Einsatz der Hilfstriebwerke gestattet war, und schaltete dann die Haupttriebwerke voll hoch.
    Sie waren frei. Waren unterwegs. Hielten Kurs auf den Rand des Systems.
    Die Götter allein wussten, wer bereits dort war und sich im Anflug befand.
    »Eine Nachricht von der
Mahaars Gunst
«, sagte Chur. »Sie kommt von Tyar. Sie liegt AOS zu unserer früheren Sendung und sagt, sie hielte ihre Position.«
    Den Kif unmittelbar gegenüber.
    Pyanfar warf einen aufmerksamen Blick auf den Scanner. Ein Punkt, der ein kifisches Schiff darstellte, befand sich nur allzu dicht bei Gaohn. Sie hatten den Leichter jetzt an Bord. Verdammt zu nahe an Gaohn und Anuurn.
    Es ist ein Fehler! Ich bin ein Dummkopf! Sie werden Skkukuk umbringen, den armen Bastard. Sie werden ihn zerreißen, und sie sind in einer Position, aus der heraus sie die Station vernichten können!
    Soll ich auf sie schießen? Die verdammten Kif-Jäger haben ihre Personalbereiche tief im Innern. Man muss zwanzig Fuß Material durchdringen, um die Besatzung zu treffen, und unsere götterverlassenen Raketen können gar nicht so tief eindringen, ohne dass wir den Kif dadurch beschleunigen, während wir ihm noch zu nahe sind und im Vergleich fast stillstehen. Du Dummkopf, Pyanfar, du Dummkopf!
    Die Beschleunigung ging weiter. Die Luft wirkte irgendwie stickig. Ein unangenehmer Geruch lag darin, wie von Chemikalien. Wie Staub. Wie Ozon. Die Filter waren zerstört! Auf dem Pult des Lebenserhaltungssystems brannte ein rotes Licht. Sie ignorierten es.
    Pyanfar blinzelte. Für einen Moment glaubte sie, sich wieder auf der
Harukk
zu befinden und im grellen Schein des dortigen Natriumlichtes. Dunkelgewandete Kif waren da und der Geruch von Weihrauch und Ammoniak.
    Kifische Schiffe im Dock von Kefk, schlank und böse und mit gewaltigen Sprungflächen, und sie strotzten vor Kanonen. Wie dieses Schiff dort draußen.
    »Priorität«, sagte Hilfy, und Pyanfar blieb dabei fast das Herz stehen. »Käpt‘n, es ist die
Nekkekt.
Sie bittet um Anweisungen.«
    Ihr Götter,
natürlich
wird sie jetzt keine Kehrtwendung machen! Die Lage ist zu unsicher. Wenn es zu einer

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