Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
kann ich, bei den Göttern, dafür sorgen, dass sie beschäftigt sind.«
Sikkukkut nippte an seinem Getränk. »Sie werden schon mehr tun müssen, meine
Skku.
Ich kann ein Schiff erübrigen. Wissen Sie, was ein einzelnes Jägerschiff einer bewohnten Welt antun könnte?«
O meine Götter!
»Keine Warnung wäre schneller als dieses Schiff. Es würde zuschlagen und sich wieder zurückziehen. Und die Hani stünden nicht mehr zur Diskussion. Die Macht, die ich Ihnen gebe, würde beseitigt werden, meine
Skku.
Vergessen Sie nie, dass ich sie Ihnen wieder nehmen kann. Ich kann Anuurn aus der Liste der bewohnten Welten streichen. Verstehen Sie mich?«
»Vollkommen.«
Bastard! Danke für die Warnung.
Haura,
Bastard. Weißt du, wie lange Akkht eine solche Maßnahme überleben würde? Unterhalten wir uns ruhig über das Leben im Pakt. Unterhalten wir uns ruhig über die Auslöschung ganzer Arten.
»Wann fliege ich ab?«
»Ich habe ein Paket für sie. Sie erhalten es zusammen mit der Person meines Freundes Keia. Behandeln Sie ihn gut!« Sikkukkuts Nase zuckte. »Und lassen Sie ihn unter keinen Umständen frei. Ich habe selbst Verwendung für ihn; er ist eine Leihgabe, kein Geschenk.« Wieder schleckte er in seinem Pokal. Dann winkte er, und mehrere Kif in seiner Nähe traten aus den Schatten vor, kamen dabei vor einer der Lampen vorbei und warfen lange Schatten über den Tisch.
Die Schatten hüllten Pyanfar ein, hüllten Jik ein, während sie ihn packten und hochhoben, wobei sie untereinander leise klickten und schnatterten. Jik war völlig schlaff, auf eine Art, die bewies, dass er nicht simulierte. Ein Arm schwang locker, der Kopf fiel zurück, als sie ihn hoben, und der Arm, den sie packten, besaß keinen Muskeltonus. Die kifischen Finger bissen tief hinein, als sie ihn hochschwangen, um ihn wegzutragen.
»Mit Ihrer Erlaubnis«, murmelte Pyanfar, setzte ihr Getränk ab und stand auf. Sie verbeugte sich genauso sorgfältig und formell, wie sie es stets vor dem
Han
tat. Sie hielt die Ohren aufgerichtet und das Gesicht ruhig, als sie zur Seite blickte, um zu sehen, was sie mit Jik anstellten. Dann wandte sie sich wieder Sikkukkut zu, um ihre Anweisungen zu erhalten.
Er winkte wieder. Sie verbeugte sich erneut und ging zur Tür hinaus, trat auf den matt erleuchteten Korridor draußen, in die Gegenwart geringerer Kif, die vor jemandem mit ihrem erkennbaren Status auswichen, ihr den Weg freimachten, die Gesichter senkten und sich in Schatten vor den Wänden und den Leitungen verwandelten.
Sie spürte, wie ihre Knie schwach wurden. Der Ammoniakgestank machte sie schwindelig. Sie hatte nicht niesen müssen, dank den Göttern, sie hatte nur ein- oder zweimal geschnüffelt und es überspielt. Aber auf einmal wurde ihr schlecht, und ihr Herz, das sich vor Angst erschöpft hatte, arbeitete nun mit langsamen, schmerzhaften Schlägen.
Der Alptraum wich nicht. Sie brachten Jik, und sie musste auf dem Weg nach draußen ihre drei Begleiter einsammeln, Mahe, Hani und Kif. Und sie musste dieses Dock hinuntergehen und auf das achten, was immer ihr die Kif als Instruktionen zukommen ließen. Sie musste einfach.
»Ich habe ihn«, sagte sie kurz zu Kesurinan, als die Kif ihre Gefährten zu ihr in den Ausgangskorridor brachten. »Er bleibt in meinem Gewahrsam.«
Und es tat weh, irgendwo, matt und auf dem Grund ihrer Seele, wohin sie jede Empfindsamkeit verbannt hatte - das rasche Hochgehen von Kesurinans Ohren, die Bestürzung, die sofortige Unterdrückung jeder Reaktion, denn Kesurinan war nicht dumm und wusste, wo sie waren und wer ihnen zuhörte, und sie wusste auch, dass sie alles befolgen mussten, worauf die Kif bestanden, um ihren Kapitän aus der
Harukk
zu bekommen. Kesurinan glaubte, mit einer Verbündeten zu sprechen.
Sikkukkut hatte vollkommen recht: Die Mahendo‘sat waren ein Verbündeter bis zu genau dem Punkt, wo ihr Eigeninteresse als Volk übernahm. Und von diesem Punkt an würde Jik nur noch versuchen, die seinen zu retten.
Dasselbe, hatte Pyanfar herausgefunden, würde sie auch tun.
Sie kamen nur langsam voran auf ihrem Weg entlang der unsicheren Docks - eine Gruppe kifischer
Skkukun,
die eine Bahre trugen, auf der Jik festgeschnallt war; Jiks Erster Offizier ging neben ihm her, Wut und Besorgnis in jeder Linie ihres Rückens erkennbar, eine Pistole an der Hüfte. Pyanfar ging seitlich zwei, drei Schritte dahinter, Dur Tahar zu ihrer Rechten und Skkukuk links von ihr. Tahars Ausdruck war undeutbar, so wie er im
Weitere Kostenlose Bücher