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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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eine vorgewarnte.
    »Bringt die Pulte in Ordnung und macht frei! Ich muss nach Jik sehen.«
    »Aye, Käpt‘n.«
    Sie verließ die Luftschleuse. Und erst dann fiel ihr ein - wie der Schatten einer alten Gewohnheit, die überhaupt nichts mehr bedeutete -, dass sie gerade ihren Ehemann und einen weiteren Crewmann damit beauftragt hatte, sich um einen dritten Mann zu kümmern. Und sie wusste dabei über die leiseste Instinktregung hinaus, falls es überhaupt Instinkt war, dass Jik bei ihnen völlig sicher war, so sicher wie der Kif, den sie den Korridor hinunter in die andere Richtung geschickt hatte, denn sogar der Kif besaß einen rationalen Verstand, war vernünftig, während das Universum rings um sie herum bebte und schwankte.
    Sie ging den Korridor hinunter und durch die offene Tür in die Krankenstation, das kleine Kabinett, das bei ihnen den Rang einer solchen Einrichtung besaß. Tirun war schon dort. Khym und Tully waren gerade dabei, Jik von der Trage zu heben und auf den Tisch zu legen.
    »Er wird einige blaue Flecken haben«, sagte Pyanfar. »Aber am besten setzt du auch den Scanner ein. Möglicherweise hat er innere Verletzungen.« Sie ging zum Medikamentenschrank, öffnete ihn mit einer Tastenfolge und sortierte ein Tablett mit Fläschchen. Es waren hani-spezifische Sachen. Hani-Medikamente bewirkten bei manchen Mahendo‘sat seltsame Erscheinungen. Es war unmöglich, herauszufinden, was die Kif ihm gegeben hatten, selbst wenn sie die Bibliothek befragte, und es war besser, sich an einfache Dinge zu halten. Sie holte eine altmodische Flasche mit Ammoniaksalzen hervor, ging an den Tisch und hielt sie unter Jiks Nase.
    Nicht das leiseste Zucken.
    »Verdammt!« Sie verschloss die stinkende Flasche wieder und schlug in Jiks kaltes Gesicht. »Wachen Sie auf, ja?«
    »Was haben sie ihm gegeben?« fragte Tirun, die Jiks Augenlid anhob und ihm aus der Nähe ins Auge spähte. »Er riecht wie eine ganze Rauschgifthöhle.«
    »Er ist ein Jägerkapitän, verdammt noch mal, und seine eigene hochverehrte Regierung hat ihm geistige Blocks eingesetzt; und nur die Götter wissen, wie tief er gegangen ist.« Sie drehte sich um, schob Khym zur Seite und ging zum Interkom. »Brücke! Ruft die
Harukk
an und sagt ihnen, dass ich wissen will, was sie Jik verabreicht haben, und zwar schnell!«
»Aye«,
bestätigte Haral.
    Tirun maß Jiks Puls und machte dabei ein finsteres Gesicht.
    »Ihr Götter, er weiß nicht, wo er ist!« Pyanfar durchquerte wieder den Raum, schob sich grob an den beiden Männern vorbei und packte Jik an den Schultern.
»Jik, zur Hölle mit ihnen, ich bin es, Pyanfar, Pyanfar Chanur, verstehen Sie? Wir haben einen Notfall, Jik, also wachen Sie auf!«
    Jiks Mund ging auf, und seine Brust hob sich bei einem tieferen Atemzug.
    »Los, kommen Sie, Jik
-
um der Götter willen, wachen Sie auf!«
Sie schrie es ihm ins Ohr. Sie schüttelte ihn.
»Jik! Helfen Sie mir!«
    Spannung kehrte in seine Muskulatur zurück. Sein Gesicht zeigte wieder vertrautere Züge. »Kommen Sie!« sagte sie. »Ich bin es, Pyanfar!«
    Hilfe,
bedeutete das. Und der große Dummkopf kehrte zu ihr zurück. Er zog sich wieder heraus, aus welcher Art von geistigem Abgrund auch immer, den seine eigenen Leute für ihn vorbereitet hatten, tat es genauso, wie er hinaus auf das Dock gelaufen war, um für sie und ihre Besatzung zu kämpfen, als eine absolute Treue zur eigenen Art ihm doch eigentlich diktiert hatte, sich selbst zu retten.
Hilfe!
Noch mehr Fremde legten Hand an ihn, packten ihn von der Trage auf den Tisch, ihr Götter, nicht unähnlich dem, was die Kif mit ihm getan haben mussten, und er entfernte sich von ihnen, ging immer tiefer, wusste nur auf irgendeiner fernen Ebene, dass er angefasst wurde.
    Wusste jetzt, dass hier eine Hani war, die ihn verfluchte, dass er auf einem Ohr fast taub wurde, und ihn um etwas bat, aber nicht mehr als das.
    O ihr Götter, ihr Götter, Jik!
    Er öffnete die Augen zu schmalen Schlitzen. Er war immer noch weit weg.
    »Heh«, sagte sie. »Sie sind okay. Sie befinden sich auf der
Stolz.
Ich habe Sie herausgeholt. Kesurinan ist wieder auf der
Aja Jin,
verstehen Sie, Jik? Sie sind nicht mehr bei den Kif. Sie sind auf meinem Schiff.«
    Er blinzelte, bewegte die Lippen, die trockene Zunge. Er hörte sie, glaubte sie, auf irgendeiner Ebene. Er erforschte das Bewusstsein und versuchte zu entscheiden, ob er es wollte.
    »Ich bin es«, wiederholte sie. »Jik!« Sie tätschelte ihn am Arm und bückte sich mit einem

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