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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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kannte, dessen Prioritäten sämtlich bei den Mahendo‘sat lagen.
    Da haben wir also wieder etwas, das ich dir schulde, Goldzahn, du Bastard! Wir haben Hani-Schiffe an der Station! Wir haben dreihunderttausend Stsho, die sich nicht wehren können!
Pyanfar griff nach dem letzten Lebensmittelpaket an ihrem Sessel und bekam das Zeug hinunter. Sie hatte den Geschmack von trockenem Flaum und Kupfer im Mund. Sie spürte, wie sie dort, wo die Haut am Sesselleder rieb, Fell verlor. Auch am Rand der Konsole klebten Haare von ihrem Arm. Schweiß hatte ihre Hose durchnässt und machte das Sesselleder feucht, wo immer sie es berührte.
    Sobald er in Urtur angekommen war, konnte Akkhtimakt wenden und zurückkommen, diesmal mit dem Geschwindigkeitsvorteil auf seiner Seite. Selbst, wenn es vier Monate dauerte. Aber hinter Urtur lag Hani-Territorium. Der Konflikt konnte sich weiter ausbreiten. Vier Monate lang hinaus und wieder zurück, und das immer wieder von neuem. Jahre des Manövrierens, aus der Perspektive von Planetenbewohnern. Lediglich Wochen in der Zeitdehnung von Schiffen, die buchstäblich keine Systemzeit besaßen. Jahre des Kampfes, in denen Schiffsbesatzungen sich praktisch in Stasis befanden und nicht alterten.
    Wie soll irgend jemand einen solchen Wahnsinn überleben? Was haben wir am Ende davon? Mögen die Götter ihn rösten
-
welches Spiel spielt Goldzahn im Moment? Er und die Menschen. Gemeinsam auf der Flucht. Zu was in einer mahen Hölle sind sie eigentlich gut? Welchen Betrug planen die Menschen? Was hat Tully ihnen gesagt?
    »Priorität«, sagte Hilfy. »Nachricht von Sikkukkut, zitiere: Docken Sie an und halten Sie die Station!«
    Wir haben unsere Befehle, nicht wahr? Küssen dem Hakkikt die Füße, tun seine Arbeit, bewegen uns, wie er es befiehlt. Sollen wir wie ein Haufen Piraten angreifen? Ich wünschte, ich wäre schon vorher gestorben.
    »Unterrichtet die
Aja Jin
und Tahar«, ordnete sie an.
    »Aye«, bestätigte Hilfy. Und einen Moment später fügte sie hinzu: »Sie bestätigen. Abschließende Durchsage:
Folgen ihrem Signal.«
    Wir sorgen uns über das, was Goldzahn tut. Was Akkhtimakt tut. Wir vergessen eine wichtige Sache: Sikkukkut ist kein Dummkopf. Er hatte genug Zeit, sich sein Vorgehen genau zu überlegen. Er hat einen Plan. Er ist Akkhtimakt mit seinen Gedanken voraus. Ihr Götter, wie sieht der nächste Zug aus?
    »Führ uns hinein!« sagte sie.
    »Aye«, sagte Haral und machte sich daran, den Kurs festzulegen. Sie folgten bereits einem annähernd richtigen Vektor. Haral feuerte die Richtungsdüsen, und diese hämmerten die Geschwindigkeit weg, drehten das Schiff und brachten die Haupttriebwerke in die richtige Position. Die Triebwerke schalteten sich ein, ein Schub von einem g, der sich plötzlich und massiv der abwärts gerichteten Gravitation entgegenstemmte, die sie durch die Rotation hatten - ein andauerndes Unbehagen.
    »Mit Chur alles in Ordnung, Khym?« fragte Pyanfar.
    »Sie hat gefragt«, antwortete Khym, »was wir machen. Ich habe versucht, es ihr zu erklären. Ich denke, sie steht stark unter Beruhigungsmitteln. Sie sagte, sie möchte sich von der Maschine befreien. Ich sagte, nein, wir hätten schon genug Probleme.«
    »Wir haben auch genug Probleme«, brummte Pyanfar und schaltete die Rundspruchanlage ein. »Chur, mit uns ist alles in Ordnung. Wir haben hier alle Hände voll zu tun, ja? Mach deiner Schwester keine Sorgen.«
    »Aye«, antwortete Churs Stimme nach einer Pause. Sie war Gerans Partnerin an jenem Pult gewesen. Jetzt lag sie im Bett und musste zuhören, während der Scanner versuchte, auf dem laufenden zu bleiben, obwohl die Situation immer vielschichtiger wurde. »Geran, ich... schlafe ein... verdammte Maschine.«
    »Es ist der Gravitationsschub«, meinte Pyanfar.
    Wirklich? Kusine, halt dich fest!
    »Wir fliegen die Station an«, sagte Geran. »Hörst du, Schwesterchen?«
    »Ja«, murmelte Chur. Wenigstens hörte es sich so an. Aber sie war auch weit von der Aufnahme entfernt.
    Die Haupttriebwerke begannen zu arbeiten und beschleunigten heftig. Und schalteten sich wieder aus.
    »Wir sind auf Kurs«, sagte Haral. »Es geht jetzt unter Trägheit weiter. Wir lassen uns Zeit mit dem Anflug.«
    Halten uns alle Möglichkeiten offen.
Haral las wieder einmal Pyanfars Gedanken. Und Trägheitszeit war Ruhezeit.
    Pyanfar nahm die Hand vom Pult und ließ sie herabfallen, blieb dann für einen Moment so sitzen, während ihre Muskeln erschlafften und sie sich gar nicht mehr

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