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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Aber die Mahendo’sat blockierten die Tür. Zollbeamte saßen unter Schreibtischen. Die Gruppe hinter ihr quetschte sich in den Raum und schloß diese Tür.
    »Wo hast du deine Vollmacht? Wo ist irgendein Beweis, daß du kein Pirat bist, Haisi Ana-kehnandian? Gib diese Tür frei!«
    »Schon gut, schon gut.« Haisi machte beschwichtigende Gesten. »Du nicht zerbrechen Möbel, Chanur-Kapitänin. Du haben wichtige Verwandte, kein Grund, Büro zu verwüsten. Du nicht sein verdammte Närrin!«
    »Ich habe eine wichtige Verwandte, und gleichzeitig hege ich Mißtrauen gegen Leute, die zudringlich werden, Mahe. Soll ich dich wegen Piraterie anzeigen? Soll ich aussagen, daß du einen verdammt hinterhältigen Trick mit dem Zoll versucht hast? Ich will mit dem Stationsmeister sprechen, ich will sofort mit ihm sprechen, und jetzt keine Tricks mehr!«
    »Stationsmeister ist nicht zu sprechen.«
    »Ebenso wie der Stsho-Botschafter? Ist er nicht zu sprechen, weil er nach Iji davongelaufen ist?«
    »Du reden Unsinn, Hani. Nein. Er ist nicht zu sprechen, weil er keine Zeit auf jeden verdammten Dummkopf verschwenden will, der ein Problem hat.«
    Verdammter Dummkopf traf die Sache ziemlich genau. Irgend etwas stimmte auf Urtur ganz und gar nicht, und je stärker bei den Mahendo’sat der Verdacht wurde, sie wisse es, desto unwahrscheinlicher wurde es, daß sie aus diesem Raum oder gar aus dem Hafen hinauskam. Es wäre weitaus besser gewesen, wenn sie die entrüstete Händlerin gespielt hätte.
    »Ich will die Zollfreigabe! Ich will meine Waren verkaufen, wann und wo und zu welchem Preis es mir paßt, und diese Einmischungen in meine Geschäfte sollen aufhören.«
    »Du wollen sagen, welche Art Gegenstand du befördern?«
    »Nein, das will ich nicht. Das geht euch, götterverdammt noch mal, nichts an! Geht von dieser Tür weg, bleibt mir aus dem Weg! Dies ist ein öffentliches Büro. Solange ich weder ein Abzeichen noch eine Vollmacht oder eine Persönlichkeit sehe, werde ich euch überhaupt nichts geben. Und wenn ihr versucht, mich festzuhalten, wird mein Schiff – ein Chunur-Schiff – eine Beschwerde beim Pakt einreichen.«
    »Du friedlich sein, Hani. Das nehmen sehr dumme Wendung. Du mir zuhören. Du laufen herum auf Station, du reden über gefährliches Geschäft, du nennen gefährliches Zeug, du kommen in dieses Büro stellen Forderungen vor Zeuge, den du nicht kennen. Du wollen haben Hals abgeschnitten?«
    »Gib diese Tür frei!«
    »Schon gut, schon gut. – Rahe’ish taij meh, jai.«
    Seine Mahendo’sat bewegten sich von der Tür fort.
    »An die Wand!« befahl Hilfy.
    »Du haben verdammt falsche Vorstellung, wer geben Befehle in diesem Raum, Hani!«
    »Ich habe eine verdammt richtige Vorstellung davon, daß du keine Vollmacht hast, Befehle zu geben. Oder daß
du
mir den Freigabeschein besorgen kannst. Wenn du einen großen Krach willst, mach nur so weiter.«
    »Freigabeschein. Ich besorge Freigabeschein. In Ordnung!«
    Haisi spie einen Strom von mahendi Instruktionen aus, von denen Hilfy nur die Hälfte verstand. Sie bewirkten jedoch, daß die Beamten vorsichtig unter den Schreibtischen hervorgekrochen kamen und ihr Chef aus dem rückwärtigen Büro zurückkehrte.
    Die Tür öffnete sich von der anderen Seite, und da stand Stationspolizei, bewaffnet mit Pistolen und bereit zum Eingreifen.
    Irgendwer hatte sie gerufen. Wahrscheinlich von dem rückwärtigen Büro aus.
    Fein, dachte Hilfy. Großartig.
    »Kleines Mißverständnis.« Haisi schwenkte die Hand. Und sagte etwas zu den Polizisten, leise und schnell. Hilfy fing die Wörter Stationsmeister, Stsho und Botschafter auf. Und Schwierigkeiten. Aber daß es die gab, hätte sie auch so gewußt.
     
    Die Persönlichkeit von Urtur war verärgert. Sehr verärgert.
    Die Persönlichkeit von Urtur fand die Angelegenheit zu quälend und übergab sie ihrer Stimme, einem hochaufragenden Mahe mit wütendem Blick.
    »Du zertrümmern ganzes Büro, du verängstigen Beamte wie ein Haufen Piraten, aus welchem Grund du handeln so verdammt dumm?«
    »Frag den da! Er hat die Tür blockiert, wollte anständige Bürger nicht ein- oder auslassen!« Man schrie die Persönlichkeit von Urtur nicht an. Die Persönlichkeit von Urtur diskutierte nicht über solche Dinge. Die Stimme schon. Und Hilfy merkte, wie ihre Ohren sich immer flacher anlegten. Sie gab sich Mühe, einen liebenswürdigen Ausdruck auf ihrem Gesicht festzuhalten und logisch zu argumentieren, während die Stimme versuchte, Reaktionen

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