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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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seine Vernunft verlieren mochte. Das war einfach nicht wahr. Es würde ihm nicht passieren, es brauchte nicht zu passieren, es war – was hatte Pyanfar Chanur gesagt, das den
Han
so in Wut versetzt hatte? – ein unwissenschaftliches Glaubenssystem, und sich zu ihm zu bekennen, war ein Brauch, keine Notwendigkeit.
    Aber hier saß er auf einem Chanur-Schiff und hatte Gedanken, die er gar nicht wollte, und wollte das verfluchte Buch zu Ende lesen und wollte es nicht lesen, weil es ihn gleichzeitig ängstigte und anzog.
    War es so, wenn man verrückt war? Geschah so etwas und hatte so etwas angefangen, als er an Bord der
Legat
kam, unter Frauen, zu denen er gehören wollte?
    Er las weiter. Er kam ans Ende, und er saß da und starrte an die Wand und wünschte, er wisse, was vor ihm lag und ob er ein Dummkopf war oder nicht, weil er hier draußen an einem fremden Ort mit Frauen zusammen war, zu denen er…
    … gehören wollte, wirklich und wahrhaftig, auf die absolute und traditionelle und tief in seinem Innern verankerte Weise, von der dieses Buch handelte.
    Was ihn mit Leichtigkeit umbringen konnte. Was dumm war, intellektuell gesprochen. Aber nicht dumm, wenn… wenn die Gefühle ins Spiel kamen.
     
    Die eingehenden Botschaften waren aufgestapelt worden. Von Haisi, vermutete Hilfy, da sie den Briefkopf der
Ha’domaren
hatten:
Du besser darüber nachdenken, wer Du sein. Gefährlich, wenn Du nicht wissen.
    Vom Zoll:
Zollformalitäten erledigt.
Zum dritten Mal. Sie überkbmpensierten.
    Von der
Padurs Sieg
und der
Narns Lichtbringerin
ein gemeinsames Kommunique:
Wir haben Ihre beunruhigende Nachricht über Ihre Schwierigkeiten mit dem Zoll und den Stationsbehörden erhalten. Wir bitten um eine Zusammenkunft zum frühestmöglichen Termin.
    Das mußte beantwortet werden, sofort und auf höflichste Weise, weil schon eine Padur- und eine Narn-Kapitänin im unteren Korridor warteten, einfache Handelskapitäninnen in werktagsblauen Hosen, die mitten aus der Arbeit weggelaufen waren. Und es war das Mindestmaß an Anstandspflicht für die in Rede stehende völlig erschöpfte Hani-Kapitänin, daß sie sie persönlich an der Schleuse in Empfang nahm und in ihr unteres Büro einlud und sich mit ihnen zusammensetzte und ihnen die Situation erklärte, ungeachtet der Tatsache, daß sie und ihre schlaflose Crew an Schlaf immer noch nicht denken konnten und sich zwischendurch hastige Bissen in den Mund stopften.
    Tarras war da unten allein, niemand war auf der Brücke, und das Ausladen mußte fortgesetzt werden, bis die Ladebuchten der
Legat
leer waren.
    Das bedeutete 12 weitere Stunden.
    »Wir müssen ein Schiff unter Beobachtung halten«, sagte Hilfy. »Die
Ha’domaren.
Wenn Sie meine Meinung hören wollen, was da vor sich geht, ich glaube, an Bord dieses Schiffes ist eine Persönlichkeit mit einem Agenten, der ziemlich hoch oben in der Hierarchie steht. Diese Persönlichkeit
vermutete,
ich hätte eine direkte Leitung zu meiner Tante – was ich nicht habe –, und irgendwer auf dieser Station versuchte, mein Schiff auf die Schwarze Liste zu bringen, indem er alte Akten über die
Stolz
ausgrub. Ich hatte kein Interesse an einem geheimen Spiel, ich habe Krach geschlagen, dieser Agent scheute die Publizität, und als die Polizei hinzugerufen wurde, schob er den Fall an jemanden weiter, zu dem ich keinen anderen schicken konnte – an die Persönlichkeit von Urtur. Vor ihr efklärte ich entschieden, ich hätte keinerlei Kontakte mit meiner Tante und alles, was ich wollte, sei, Handel zu treiben. Danach erhielt ich die Freigabe vom Zoll, und die Persönlichkeit von Urtur bedachte den Agenten mit einem ganz gemeinen Blick. Das ist das Wesentliche.«
    »Wir hörten«, sagte Tauhen Padur mit einem diskreten Hüsteln, »es gebe da eine politisch heiße Stsho-Fracht.«
    »Wo haben Sie das gehört?«
    Ein Achselzucken, das Senken eines Ohrs. »Von meiner Crew – indirekt vom Markt. Wo genau… Ich denke, meine Crewfrauen hätten es mir gesagt, wenn die Quelle ungewöhnlich gewesen wäre. Wahrscheinlich waren es einfach die Krämer.«
    »Bei mir war es ebenso«, sagte Kaury Narn. Sie war eine alte Raumfahrerin mit vielen Ringen, hellen Rändern an der Mähne und auf der rechten Seite einen in Silber gefaßten Zahn. Wo und bei welchem Kif-Piraten mochte sie sich den Zahn abgebrochen haben? Die Narn-Kapitänin stammte aus einer weitaus wilderen Zeit. »Was auch daran sein mag, das Gerücht geht auf dem ganzen Markt um.«
    »Wir haben mit

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