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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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allem durch den Zoll gelangen, und man erwartete keinen Disput.
    Aber man mußte den erwähnten Zollbericht in Empfang nehmen und höchstpersönlich zum Stationsbüro wandern, um die verschiedenen Dienstleistungen zu beantragen und einen Plan für das Entladen vorzulegen.
    Im Falle des Kita-Punktes und ihres Liegeplatzes lag das Stationsbüro ziemlich weit entfernt, zu weit entfernt für eine Station, die so klein und so primitiv war, daß sie sich einen Fährenbetrieb rund um die Uhr nicht leisten konnte.
    Also ging Tiar zu Fuß. Und stellte sich vor dem Büro an. Der Kita-Punkt hatte keine separaten Schalter für Leute, die Ladedokumente vorlegen wollten, und Raumfahrer, die eine Genehmigung für den Transport eines lebenden Schoßtieres brauchten, was eine sehr merkwürdig zusammengesetzte und aufsässige Warteschlange ergab, in der man sich nicht wohl fühlte. In zwei Fällen kam es zu Fauchen und Schnappen und in einem anderen zu einem Ausbruch wilder Panik.
    »Das Hani-Handelsschiff
Chanurs Legat«,
gelang es ihr endlich zu sagen, einen Schwall des Geruchs kifischer Gegenwart in ihren Nüstern – zwei von ihnen standen in der Schlange hinter ihr, aber der Mahe mit dem Schoßtier war schon abgefertigt.
    Tiar schob die Papiere über die Theke, ließ den mahen Agenten die erforderlichen Stempel in Frieden betrachten und füllte den Antrag auf eine Frachtquittung aus.
    »Für den Gebrauch der Station«, erklärte sie, das erhielt üblicherweise Priorität. Sie stand da und wartete.
    Und fühlte etwas hinten im Bund ihrer Hose.
    Tiar faßte hin, vermutete ein Tier oder einen Taschendieb, der sein Ziel verfehlt hatte.
    Und fand ein Stück Papier.
    Sie sah sich um, entdeckte nichts als ein ausdrucksloses Gesicht und ein Achselzucken von dem Mahe direkt hinter ihr in der Reihe und sah eine weiße Gestalt in einem grauen Mantel um die Ecke huschen.
    Ein Stsho. Aber auf gar keinen Fall würde sie ihren Platz in der Schlange aufgeben, um ihn zu verfolgen.
    »Unterschreiben«, sagte der Beamte, und sie nahm den Stift und die Tafel und unterschrieb an verschiedenen gekennzeichneten Stellen.
    »Du wann wollen entladen?«
    »Wir sind bereit dazu. So bald wie möglich.« Sie versuchte, einen heimlichen Blick auf das Papier zu werfen, aber der Beamte sagte:
    »Du haben flüchtige Stoffe? Dann du müssen unterschreiben Formular.«
    »Natürlich. Kein Problem.« Tiar erhaschte einen Blick. In wackeligen Blockbuchstaben stand da:
HILFE. 2980-89.
    Eine Telefonnummer? Eine Adresse?
    »Du unterschreiben hier«, sagte der Beamte.
    Geistesabwesend richtete sie den Blick auf das Formular. Sie las die eingesetzten Begriffe, steckte ihre Kopie ein und nahm das Stück Papier mit der Botschaft mit zu einem öffentlichen Telefon.
    Die Kapitänin zog sie besser
nicht
mit in die Sache hinein.
     
    Haisi Ana-kehnandian zog an dem abscheulichen Rauchstäbchen, blies die vergiftete Luft in die neonbeleuchtete LJmgebung und lächelte träge. »Ich dir sagen, hübsche Hani, du haben eine verdammte Menge Pech. Erst Atli-lyen-tlas kommen hierher, wie wir wissen. Dann… keine guten Nachrichten. Atli-lyen-tlas gehen auf Kif-Schiff.«
    »Kif?«
    »Und vier Stsho tot wie tagelang tote Fische. Verdammt große Schweinerei.«
    Sie wollte Haisi nichts schuldig sein. Es verdroß sie, ihn fragen zu müssen. Aber der Mahe saß selbstgefällig lächelnd da und wußte, daß ihr keine Wahl blieb.
    »Und warum?«
    »Kif sein schwer in Verdacht. Oder vielleicht Stsho sich fürchten zu Tode.«
    »Wohnten sie hier, oder sind sie mit dem Botschafter gekommen? Mach es nicht so spannend, heraus damit.«
    »Du sein so ungeduldig. Du haben schöne Augen.«
    »Wer waren die Stsho?«
    »Drei hier haben wohnen. Einer Sekretär von Atli-lyen-tlas.«
    Eine weitere Rauchwolke wurde in die verseuchte Zone entlassen. »Ich haben Fotos; du wollen sehen?«
    Er faßte in seinen Beutel und zog sie heraus. Hilfy beugte sich vorsichtig vor und nahm die Gabe, ordnete sie in ihren Fingern zum Fächer. Kein schöner Anblick, nein, vor allem die Nahaufnahmen nicht. »An was sind sie gestorben?«
    »Vielleicht an Gift. Vielleicht sich haben fürchten zu Tode. Stsho sein empfindlich.«
    »Woher hast du diese Bilder?«
    »Ich haben Cousin in Stationsbüro.«
    »Du hast überall Cousins.«
    »Große…«
    »Große Familie. Du erwähntest es bereits.«
    »Ebenso wie Chanur. Große Familie. Einflußreiche Familie.«
    »Ich bin Kapitänin eines Handelsschiffes und versuche, mir meinen

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