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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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auf. Ein Stsho stand dort, größer als die meisten anderen, um
gtst
federiges Kopfbüschel und die Mondstein-Augen mit Schnörkeln im blassesten Limonengrün und Mauve bemalt.
    »Chanur, ehrenwerte Chanur. Schützen Sie uns! Sie müssen uns schützen!«
    Es war kaum ein Gespräch für einen Hausflur. Andererseits wollte sich Tiar nicht von einer sich schließenden Tür in der Wohnung eines Fremden einsperren lassen. »Auf welche Weise? Vor was?«
    Hände wedelten, versuchten, sie ins Innere zu winken. »Herein, herein, die Gefahr, die Gefahr, ehrenwerte Hani.«
    »Welche
Gefahr?« Tiar tat einen Schritt zurück, wich den weißen, beschwörenden Fingern aus. »Ich kenne Sie nicht. Wenn Sie Hilfe wünschen – kommen Sie zum Schiff.«
    »Höchst ausgezeichnete Hani! Ich habe wenig Gepäck, ganz wenig, bitte, bitte, Sie werden mich sicher an Bord Ihres Schiffes bringen…«
    »Das habe ich nicht gesagt! Dazu müßte erst die Kapitänin ihre Erlaubnis geben.«
    »Aber wenn die ausgezeichnete Kapitänin diese ehrliche Person einläßt, wo wird dann mein Gepäck sein? Wie soll ich leben? Was soll ich tun? Ich muß gewisse Dinge haben, die für meine Existenz notwendig sind! Alles steht bereit, alles ist gepackt, ich brauche es nur noch zu ergreifen, o bitte,
bitte,
geschätzte Hani, höchst ehrenwerte…«
    »Dann holen Sie das götterverdammte Gepäck! Beeilen Sie sich, wenn Gefahr besteht!«
    Gtst jammerte,
gtst
lief so schnell nach hinten, wie ein Stsho sich bewegen konnte, und tatsächlich,
gtst
zerrte in fieberhafter Eile Beutel und Bündel aus Schränken, aus Truhen, aus verschiedenen Winkeln des pastellfarbenen Raums, bis ein ansehnlicher Haufen entstanden war.
    »Das können Sie nicht alles tragen.«
    »Diese ehrliche Person hatte gehofft, war überzeugt gewesen, daß eine starke, eine höchst ausgezeichnete und vertrauenswürdige Hani so freundlich sein würde…«
    »Götterverdammt.« Tiar betrat den Raum – nicht ohne sich erst wachsam umzusehen –, packte die schwersten Bündel bei ihren Riemen und Griffen und überließ es dem Stsho, mit dem Rest fertigzuwerden. Sie ging zur Tür, während
gtst
immer noch
gtst
Arme füllte.
    »Ich trage das hier«, erklärte sie über die Schulter zurück, »Sie tragen den Rest, und geben Sie sich nicht den Anschein, als gehörten wir zusammen, wenn Sie keine Publicity wünschen. Und wenn der Kapitänin Ihr Aussehen nicht gefällt, stehen Sie mit diesem ganzen Kram wieder draußen auf dem Dock, verstanden?«
    »Oh, höchst kluge, höchst weise Hani, höchst ausgezeichnete…«
    »Hören Sie auf damit! Schließen Sie die götterverdammte Tür!« Das Wesen kannte das Konzept der Intrige nicht, Gtst schob eine, Nachricht in. den Hosenbund eines Aliens und kam gar nicht auf den Gedanken, daß eine offene Tür Fragen wekken mußte.
    Fragen wecken mochte auch eine Aufzugkabine voller Gepäck, eine Hani und ein verängstigter, vor sich hinbrabbelnder Stsho. Eine Mahe mit einem Kind im Schlepptau stieg auf Deck eins zu und fuhr mit ihnen hinunter. Das Kind sprang an den Wänden herum, grinste über seine eigene Klugheit und brachte es fertig, sie beide in der kurzen Zeit, bevor die Türen sich auf das kalte Grau der Docks öffneten, anzurempeln.
    Vielleicht hatte die Mahe vor, ihren Sprößling in den Raum auszustoßen. Vielleicht hoffte sie, jemand anders werde es tun.
    Tiar raffte die Bündel zusammen und zerrte sie an den Türen vorbei, hielt sie für den Stsho mit seinen schwachen Gliedern fest und fauchte: »Weg da, Kind!« in einem solchen Ton, daß die Mahe ihnen das Balg aus dem Weg zog.
    Der Stsho war offensichtlich beeindruckt.
Gtst
blasse Augen waren weit aufgerissen.
Gtst
murmelte: »Bitte, halten Sie den Sprößling zurück, er ist sehr lästig«, und folgte Tiar nach draußen.
    Für einen Stsho gegenüber einer Fremden war das erstaunlich. Tiar war ihrerseits beeindruckt.
Gtst
besaß mehr Kraft, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte. »Liegeplatz 10«, sagte sie und schritt in gemäßigtem Tempo aus, ein sich bewegendes Hindernis auf den Docks, in dem dichten Fußgängerverkehr.
    Sie blickte zurück, nur um sich zu vergewissern, daß der Stsho ihr immer noch folgte. Und
gtst
tat es, schleppte sich mit
gtst
baumelndem, schwingendem Gepäck aus kleinen Bündeln ab.
Gtst
hinkte auf einem limonenfarben beschuhten Fuß.
    »Weiter, weiter«, keuchte
gtst
und schüttelte sich das Kopfbüschel aus den Augen. »Wir sind in großer Gefahr. Ich werde so tun, als ob ich

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