Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat
Stsho auf der Station sind.«
»Tu das«, murmelte Hilfy. Sie widerstand dem Drang, sich flach auf die Nase fallen zu lassen, stand auf und wanderte in ihr Quartier zurück.
Sie hätte die Freiwache in ihrem Bett verbringen sollen. Meras schlief und konnte nichts anstellen. Kita würde sich als Katastrophe erweisen. Sie waren so weit gefahren, wie sie es ohne Schlaf tun konnten. Die Crew hatte vor dem Sprung eine halbe Wache Schlaf bekommen, aber im Augenblick war ihr der Bund ihrer Hose zu weit, sie hatte während des Sprungs Gewicht verloren, als sie sich mit der Hand über die Brust fuhr, war sie voller ausgefallener Haare, und wenn sie geistig gesund oder ganz bei Bewußtsein wäre, würde sie ein Bad nehmen, bevor sie an der Matratze horchte.
Sie hatte eigentlich nicht die Gewohnheit, im Dock zu schlafen. Aber in ihrem jetzigen Zustand war sie für nichts zu gebrauchen. Sie fiel ins Bett, zog das Sicherheitsnetz über sich und befestigte es, und dann war sie für die nächste Zeit bewußtlos.
* * *
Kita-Punkt-Zollbehörde an Kapitänin Hilfy Chanur, im Dock auf Kita-Punkt. Wir anerkennen den Urtur-Zollverschluß, sein guter Handel im mahen Raum. Wir Euch ausklarieren, müssen nur Ladungsverzeichnis stempeln, bitte vorlegen im Dock. Dieses Büro sein sehr dankbar für Eure Kooperation.
Die
Ha’domaren,
im Dock auf der Kita-Station, Tahaisimandi Ana-kehnandian an Kapitänin Hilfy Chanur von der
Chanurs Legat:
Du wollen sprechen? Ich haben Information Du wollen.
Machen Dir gutes Angebot.
EJer Schlaf, eine Dusche und saubere Kleider machten die Botschaft nicht erfreulicher. »Ich werde gehen und mit dem Mahe reden«, sagte Hilfy vor der versammelten Crew, Meras ausgenommen. »Ich werde herausfinden, was er weiß. Ich werde ihn nicht erschießen, ganz gleich, wie sehr er mich provoziert. Wir können entladen, sobald wir den Stempel vom Zoll haben. Tiar, du sorgst dafür.«
»Der Stsho ruft oben auf der Brücke an«, sagte Fala. »Wir erzählen
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immerzu, daß du schläfst und niemand sonst Entscheidungen fällen kann. Und Ker Pyanfars Post – stapelt sich schon wieder. Möchtest du sie sehen?«
»Ich stehe nicht zur Verfügung. Sag
Gtst
Gnaden, wir wüßten über
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Wunsch Bescheid und gäben uns Mühe, ihn zu erfüllen. Es sei unsere vorrangige Aufgabe. Laß
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bloß nicht aus
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Quartier heraus. Verklebe das Schloß, wenn es sein muß.
Ertränke
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in Tee. Tarras, Chihin, ich will die Fracht entladen haben. Ich will das Ladungsverzeichnis gestempelt haben. Ich will eine Liste der Waren, die zu irgendwelchen Häfen, ganz gleich, welchen, weiterbefördert werden können. Schließt kein Geschäft ab, wir wissen noch nicht, wohin wir reisen…«
Beunruhigte Gesichter sahen sie an. Nicht eine der Frauen sagte zu ihr: Dieser Vertrag ist eine Katastrophe. Nicht eine sagte zu ihr: Deswegen enden wir vielleicht in Schulden. Nicht eine sagte: Du bist ein verdammter Dummkopf, Käpt’n.
»Erledigt das.« Sie war schon auf dem Weg hinaus.
»Was ist mit dem Jungen?« fragte Chihin.
Das war Nebensache. Es war kein Thema, über das sie nachdenken wollte. Ihr Blick schweifte über die vertraute Umgebung, und sie sah vertraute Aufgaben und die tausend Dinge, die regelmäßig getan werden mußten. Und sie dachte an einen jungen Mann, der während der Vorbereitung zum Sprung gearbeitet hatte, der während des Sprungs auf seinem Posten geblieben war und jetzt, wo er sich ausruhen konnte, wieder allein im Aufenthaltsraum eingeschlossen war. Er war keine Dose mit Suppe, die man auf ein Regal stellen und vergessen konnte. Er war ein ernsthafter dummer Junge, der sich zuviel Mühe gab – das hatte sie in der Zeit, die sie zusammen gewesen waren, erkannt, und diese Begeisterung stellte die größte Gefahr dar. »Er kann die Kombüse übernehmen, er kann auf diesem Niveau alles tun, was er sich selbst zutraut, aber kontrolliert es hinterher und laßt nicht zu, daß er irgend etwas Dummes anstellt. Er verläßt diese Ebene nicht, er geht nicht in die Nähe des Aufzugs, nur für den Fall, daß der Stsho loskommt… Beleidigt niemanden, aber haltet Meras in Deckung, und wenn ihr ihn in einem Schrank verstecken müßt. Ist das klar?«
»Kein Problem«, sagte Tiar.
»Götterverdammter Mist«, schimpfte Chihin. »Es müßte doch ein Hani-Schiff da sein, das nach Kirdu oder sonstwohin will.«
»Unwahrscheinlich. Und ich weiß nicht, ob er auf Kirdu sicher wäre.« Das war ein Urteil aus dem Bauch. Es kam von
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