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Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)

Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)

Titel: Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pascal Baier
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Leuchten hinein. Das Licht aber verschwand und die Unendlichkeit kam zurück. Er stand auf und klopfte sich Staub von der Kleidung, der gar nicht existierte, und ging davon. Er hatte genug gesehen und wollte es den Drahtziehern hinter dieser Schreckenswelt zeigen, auch wenn er nicht reden konnte. Doch dann packte ihn etwas am Bein und er konnte sich nicht von der Stelle rühren. Der Gestank von verfaultem Fleisch trat in seine Nase und als er hinabblickte, sah er, wie sich eine Gestalt aus dem Boden grub, deren verweste Hand Bereths Bein fest im Griff hatte. Umrisse eines Gesichtes traten aus dem schwarzen Boden, welches nur noch aus fauligem Fleisch und verwesenden Hautfetzen bestand. Zwei augenlose Einbuchtungen starten ihn an und er wollte angewidert dem eisernen Griff entrinnen, als er bemerkte, wie er selber langsam zu verfaulen begann. Zuerst verrottete sein Bein, welchen das Wesen berührte, bis fast auf die Knochen, dann passierte mit seinem ganzen Körper dasselbe. Er wollte Schreien, doch seit wann konnten totes Fleisch und verwesende Knochen schreien? Der verfaulte Kopf, welcher immer noch zur Hälfte im Boden vergraben war, blickte ihn weiter ausdruckslos an und dessen stummen Worte waren augenblicklich wie in sein Gehirn verpflanzt.
    » Alle weiteren Schreine werden sich fortlaufend offenbaren.«
    Verschwinde! Was wollt ihr von mir? Und obwohl er keine Stimme besaß, lachte ihm das grausige Wesen zu und klapperte dabei mit den wenigen Zähnen, die ihm noch geblieben waren, um sodann im Boden zu verschwinden. Bereth war am Boden zerstört und er hätte am liebsten losgeweint, doch er war immer noch totes Fleisch. Er verfluchte diese unendliche Leere, doch sie hörte ihn nicht. Er wollte sich vorwärts bewegen, doch sein verfaulter Körper gehorchte ihm nicht, bis grüner Staub vom Himmel fiel oder was er dafür hielt.
    Der grüne Dunst umhüllte ihn und gab ihm neue Kraft, während sich sein Körper regenerierte. Er fühlte sich einfach gut, obwohl gut deutlich untertrieben war, denn er hätte Bäume ausreißen können und Berge verschieben. Jetzt wurde alles besser, nun fing es an ihm zu gefallen. Diese überwältigenden Kräfte in seinem Körper waren unglaublich. Er wünschte sich alle vorherigen Wesen zurück, ob Feuer oder Eis, Wasser oder Erde, Licht oder Dunkelheit, Wind, Blitze und Donner, selbst diese verfluchte, tote Gestalt, er würde alle miteinander in den Boden stampfen. So sehr war er von seinen neu erlangten Kräften überzeugt, dass er schrie: »Kommt schon, ihr namenlosen Monster! Ich werde euch allesamt in Stücke zerreißen!«, und seine Stimme hallte gegen alle Erwartungen im Raum wider. Wenn etwas seine Hochstimmung noch verbessern konnte, dann nur diese Tatsache. Er hatte nun vor Nichts und Niemandem mehr Angst. Und eine liebevolle Frauenstimme sprach mütterlich:
    »Wach auf !«
     
    Bereth sprang aus seinem Bett, schweißtriefend und der Körper ganz verspannt. Durch das Fenster drang immer noch die tiefschwarze Nacht. Er fühlte sich ausgelaugt, aber er musste seine müden Knochen aus dem Bett schwingen und er musste sich vergewissern. Er tastete sich entlang einer der Wände in seinem Zimmer und als das massive Holz seiner Hand standhielt, sagte er laut zu sich und mit zittriger Stimme: »Ein Traum. Nur ein Traum. Nichts weiter, was einen beunruhigen sollte.« Er lachte nervös und glaubte, er würde bald durchdrehen. Er musste mit seinem Vater reden, über die Geschehnisse im Traum. Diese Mal sah er alles noch vor sich, genau wie er es durchlebt hatte. Das Ganze musste einfach eine Bedeutung haben, auch wenn er zum Klardenken gerade nicht fähig war.
    »Prüfung, Drachen«, wiederholte er Erinnerungsfetzen aus dem Traum . »Erdberg, Schreine – wo und was soll dies alles sein?«
    Er ging aus dem Zimmer, musste unbedingt mit Terbu reden und öffnete dessen Schlafzimmertüre. Ein Schnarchen kam aus dem hinteren Teil des großen Raumes und er schloss sie wieder verlegen. Es war noch immer Nacht und er konnte seinen Vater nicht wecken. Es war besser abzuwarten, bis wenigstens einer von ihnen dazu fähig war, klar zu denken. Und wenn er den Zwerg jetzt aus seinem Rauschschlaf holte, dann war dies sicherlich nicht der Fall.
    Zurück in seinem Zimmer blickte er auf sein Bett, als würde es lebendig werden, ihn angreifen und verschlingen und ihn zurück in diesen Traum befördern. Obwohl er noch müde war, schlafen konnte er heute sicherlich nicht mehr.

2. Kapitel: Blutige

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