Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)

Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)

Titel: Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pascal Baier
Vom Netzwerk:
Klimar in jungen Jahren bereits Pfeil und Bogen in die Hände gedrückt, damit er erfuhr, wie man ein Tier erlegte. Von ihm hatte der junge Jäger das erfolgreiche Jagen über die vielen Jahre gelernt und es war schrecklich für Klimar gewesen, mit anzusehen, wie sein Vater seine letzen Atemzüge im Sterbebett ausgehaucht hatte. Er war ein kräftiger und großer Mann gewesen, doch todkrank an sein Bett gefesselt wirkte er alt, schwach und zerbrechlich.
    Nun zweifelte er ernsthaft an seiner Begabung. Er war wohl doch kein so guter Jäger, wie alle immer geglaubt hatten. Obwohl er weder Fell noch Knochen der erlegten Tiere verschwendete und selbst ihre Gedärme und Knorpeln für wenige Kupfermünzen verkaufen konnte, brachte er es nicht zustande, seine Mutter und sich selbst durch die Winter zu bringen, ohne auf die Hilfe von Bekannten angewiesen zu sein, während sein Vater drei Mäuler zu stopfen gewusst hatte und es ihnen niemals an neuer Kleidung und sonstigen Gütern gefehlt hatte.
    Seine Mutter hatte mit dem Tode ihres Mannes den Lebenswillen eingebüßt. Sie war nur noch eine Hülle, die im Dunklen ihres Hauses saß und ihrem verstorbenen Gatten nachtrauerte. Seit drei Jahren war sie ein willenloser Körper, der sich nur noch vom Bett zum alten Sessel in der Wohnstube bewegte, wo ihr Mann sich immer niedergelassen hatte und nicht mehr an die frische Luft ging. Wenn sie etwas sagte, war ihre Stimme kraftlos und schwer verständlich. Klimar merkte, wie ihre Hand von Tag zu Tag immer schwächer und kälter wurde. Nein, er konnte die Jagd nicht abbrechen, bevor er eine lohnenswerte Beute erlegt hatte. Nicht solange seine Mutter auf ihn angewiesen war.
    Das Knacken eines Astes riss Klimar aus seinen Gedanken und er schaute sich hoffnungsvoll nach dem Verursacher des Geräusches um, bis er feststellen musste, dass er derjenige gewesen war, der die Stille des Waldes durchbrochen hatte. Seine gewandten Füße waren dieses Male nicht ganz so geschickt gewesen. Doch ohne dieses kleine Missgeschick hätte der junge Jäger die Fährte übersehen, welche seinen Weg kreuzte und deutlich im Laub zu erkennen war. Die Spur war frisch und nach ihrer Größe zu beurteilen, musste es sich um einen der mächtigeren Waldbewohner handeln. Klimar entrann ein leiser Seufzer der Erleichterung und er folgte mit einem zufriedenen Grinsen den Abdrücken im Laub.
    Mit gespitzten Ohren und aufmerksamen Blick ging er weiter, mit seinem Schleichschritt der Fährte folgend. Seine Konzentration ganz auf die Beute gerichtet, welche er zu erlegen erhoffte und die in seinen verbissenen Gedanken bereits überaus groß und kostbar erschien.
    Das Tier führte ihn tiefer in den Wald und Klimar musste sich eingestehen, dass er diesen Teil nicht mehr kannte. Doch sein Vater hatte ihm gezeigt, wie er den Weg aus unbekannten Gefilden sicher zurück finden konnte. Vor einem dornigen Gebüsch, welches Klimar den Weg versperrte, hörte die Spur auf. Das Tier musste über den hüfthohen Busch gesprungen sein, da um die letzten Abdrücke herum, die sich tief in den Untergrund gegraben hatten, viel Laub und Dreck aufgewirbelt worden waren. Das freche Biest kannte sich hier auf jeden Fall besser aus, als er es tat. Er berührte den dunklen, aufgewühlten Dreck, welcher sich kühl und leicht feucht anfühlte, was bewies, dass die Fährte noch frisch war. Von einigen Dornen ließ er sich daher sicherlich nicht aufhalten. Er musste weiter. Langsam und geräuschlos legte er seinen hageren Körper in das weiche Laub. Den Bogen am Rücken befestigt kroch er sachte durch das dornige Geäst, welches an seiner Kleidung schabte und seine Haut verletzte. Ganz vorsichtig glitt er vorwärts, nicht nur weil er unnötige Geräusche, sondern auch weil er größere Verletzungen vermeiden wollte. Obwohl er nur wenige Meter kriechen musste, benötigte er lange, bis er sich vor einem kleinen Abhang wieder fand. Hinter diesem Abhang erstreckte sich eine tellerförmige Lichtung, die sich aus einer fast kreisförmigen Öffnung im hohen Kronendach, durch welches man den wolkenverhangenen Himmel erkennen konnte, gebildet hatte. Die Lichtung war grün und verschiedene Gräser luden zum saftigen Mal. Dieses verlockende Futter verspeiste dankend der prächtigste Hirsch, den Klimar jemals zu Gesicht bekommen hatte. Sein rotbraunes Fell war glänzend dicht, was für seine Gesundheit sprach, und saß straff gespannt über dem muskulösen Körper. Das gewaltige Geweih, welches wie Äste aus

Weitere Kostenlose Bücher