Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)
…«, stammelte er schwerfällig und schwach, einem Flüstern gleich. Es war nur noch ein Hauch einer Stimme. »Sie … sie ist geflüchtet! Ist sie … in Sicherheit?«
»Ja, sie lebt !«, antwortete der Söldner. »Ich habe sie außerhalb des Dorfes angetroffen. Sie bat mich um Hilfe. Doch ich kam zu spät.«
»Danke !«, der Mann hustete, spuckte Blut und hustete weiter, bis sein Kopf zur Seite sank und nur noch ein Röcheln von ihm zu vernehmen war. Dann verstummte er ganz.
Der Söldner wollte die Augen des Toten schließ en, deren Lider immer noch offen waren, als ein bolzenartiges Geschoss durch die Lüfte zischte und zitternd in der Leiche stecken blieb. Er sprang zurück, rollte sich zur Seite und war schnell wieder auf den Beinen, das Breitschwert gezückt in der Waffenhand. Der Rudelführer lebte noch und setzte ihm mit Pfeil und Bogen nach.
»Hund !«, knurrte der Leitwolf wutentbrannt, »Krieger tot. Rache!«
Ein weiterer Pfeil schoss auf den Söldner zu, der mit einem erneuten Sprung zur Seite auswich. Bei der Landung flatterte sein schwarzes Rückentuch empor und seine freie Hand glitt rasch nach hinten. Als sie wieder hervorkam, war sein ganzer Arm hinter einem Rundschild verborgen, rabenschwarz, wie seine Rüstung und mit weißen Striemen verziert. Ein weiterer Pfeil raste auf den Söldner zu, doch prallte er nur an seinem Schild ab, genau wie all jene, welche diesem folgten. Der Rudelführer wurde sichtlich erzürnt und als er feststellen musste, dass er alle Bolzen verschossen hatte, warf er den Bogen ungeduldig zur Seite, zog aus seinem Waffengurt gleich zwei Säbel und leckte demonstrativ mit seiner langen Zunge an einer der Klingen, um umgehend zum Angriff überzugehen an.
Auf allen Vieren spurtete er auf den Söldner zu und sprang mit einem kräftigen Satz in die Höhe. Beide Waffen gezückt stürzte er auf seinen Gegner zu, der die Klingen mit dem Schild abblockte. Des Söldners Breitschwert glitt auf den ungeschützten Oberkörper des Untieres zu, doch dieser stieß sich nach hinten ab und entwich dem tödlichen Hieb. Dann umtänzelte das Wesen den Menschen und suchte eine Lücke in dessen eiserner Abwehr.
Der Rudelführer probierte es dieses Mal von unten und versuchte die Beine des Söldners zu verletzen. Doch anstatt den Hieb erneut mit dem Schild zu blocken, wich dieser aus, damit er ohne Verzögerung einen Gegenangriff starten konnte. Sein Breitschwert zischte auf den Wolfling nieder, der nur noch seine beiden Säbel zum Schutze vor den Körper halten konnte. Die lange Klinge zerschlug eine der Waffen des Wolfgesichtigen, doch war die Wucht nicht stark genug gewesen, um den zweiten Säbel zu zerteilen, der somit das Schwert vor dem pelzigen Körper stoppte. Mit schnellen Rückwärtsschritten sprang das tückische Wesen wieder aus der Reichweite der Waffe. Verächtlich warf er die Überreste der zerteilten Klinge in den Straßendreck, wo bereits der dank Munitionsmangel nutzlos gewordene Bogen lag.
Er geiferte, knirschte mit seinen Zähnen und seine gelben Augen funkelten vor Zorn. Doch dann breitete sich ein seltsames Lächeln auf der Hundeschnauze aus, welches dem Söldner gar nicht gefiel. Wieder spurtete der Wolfling auf ihn zu, indem er Hände und Füße zur Hilfe nahm und wieder sprang er hoch. Der Söldner machte sich auf einen Angriff gefasst, doch der Rudelführer hüpfte nicht gegen ihn, wie es zu erwarten gewesen wäre, sondern einfach nach oben fast einen Schritt rückwärts. In der Luft warf er seinem Gegner etwas entgegen, der bemerkte es erst, als das Zeug an seinem Schild, welches er zum Schutz gehoben hatte, zerstob und trotz der Abwehr in Augen und Mund drang. Es war Asche, die das tückische Biest von der Straße gekratzt hatte.
Der Söldner hustete, keuchte und war für kurze Zeit seiner Sicht beraubt, während der Wolfling, welcher immer noch die eiserne Barriere vor sich sah, schnell zur Seite sprang, um dem blinden Menschen an einer ungeschützten Stelle zu verwunden. Dieser konnte das Manöver zwar nicht sehen, hörte doch deutlich die tapsenden Pfoten der Bestie und das Klirren des Säbels, der am Boden scharrte. Ruckartig befreite er seinen Arm vom Schild und packte es an einer der Befestigungslaschen, um es in die Richtung zu schleudern, in der er seinen Gegner vermutete. Der schwarze Rundschild schlug vor dem Wolfling in die Erde und blieb dort stecken. Der Rudelführer hatte den Angriff gesehen und stoppte vor dem geworfenen Stahl, um
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