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Chaos über Diamantia

Chaos über Diamantia

Titel: Chaos über Diamantia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Wohnung zu haben. Bald entdeckt jeder Bürger, wohin er gehen muß, wenn er Nahrung und Obdach haben will. Nachdem er seiner Familie eine Weile beim Hungern zugesehen hat, holt er die patriotische Flagge in seinem Herzen ein, geht demütig in die Stadt und läßt sich beim ZPE einschreiben.
    Die Lositeenwaffe wird ein Äquivalent eines solchen ZPE sein. Sie sehen, daß die Kenntnis eines solchen Systems kein Schutz dagegen ist.«
    »Ist ein solches System in letzter Zeit verwendet worden, um Planeten zu unterwerfen?«
    »Nur in entlegenen Gegenden des Raumes, die nach ihrer Besiedlung keine Kontakte zur Erdföderation herstellten. In solchen isolierten Fällen pflegen die Menschen zu ihren alten instinktgeleiteten Verhaltensformen Zuflucht zu nehmen, und meistens dauert es dann nicht lange, bis jemand, der an das eine oder andere theologische oder weltliche System glaubt, diesen seinen Glauben mit blutiger Gewalt dem Rest der Bevölkerung aufzwingt – heutzutage allerdings nicht mehr so blutig wie in den alten Zeiten, wo die Methodik noch nicht entwickelt war.«
    Morton fuhr fort: »Wenn wir solche Situationen vorfanden, gehörte es zu meinen Aufgaben, diese paranoiden Herrscher zu stürzen und einzuführen, was heute fast überall Gültigkeit besitzt: das Recht der Bevölkerung, in periodischen Abständen zu wählen, unter welchem System sie zu leben wünscht – privater Unternehmerwirtschaft oder einer Wirtschaft in Gemeineigentum. Auf Diamantia hat es eine solche Freiheit der Wahl niemals gegeben, und unter den Diamantiern kam es niemals zu Initiativen in dieser Richtung, vermutlich, weil es nie an billigen Irsk-Arbeitskräften mangelte. Das schließt meine Analyse ab.«
    »Ich analysiere«, sagte die Baritonstimme, »daß unser erster Schritt nach wie vor Ihre Mithilfe bei der Auslöschung der diamantischen Bevölkerung sein muß. Dann werde ich Ihnen helfen, die Wahl gegen Marriott zu gewinnen, und dann …«
    Es war zuviel. Morton sagte mit angestrengter Stimme: »In Gottes Namen, wie kann ein Mensch jemandem helfen, fünfhundert Millionen menschliche Wesen zu vernichten?«
    »… und dann«, schloß die Stimme, als ob sie seinen Einwurf nicht gehört hätte, »werden Sie und ich die Kontrolle über die Lositeenwaffe erringen.«
    Wieder dachte Morton beklommen: Dieses Ding ist wirklich automatisch. Er öffnete seine Duplikatlippen, um diesem völlig erbarmungslosen Ding zu sagen, wohin es sich scheren solle, als ihm eine Bedeutung einfiel, die er fast überhört hätte.
    »Wahl!« rief er. »Was für eine Wahl?«
    »Es herrscht allgemeine Verwunderung und Verwirrung über die Methode, mit der Sie dem Kontrollzentrum der Irsk-Regierung verbunden wurden. Hauptmann Marriott erklärte es als eine künstlich geschaffene Identitätsverwechslung. Aber dies ist ein schwieriges Konzept für einen Irsk, der seine Identität in seinem Namen hat. Sie sollen beide befragt werden, und dann wird die Irsk-Nation eine Mehrheitsentscheidung treffen. Die Irsk waren niemals völlig mit Hauptmann Marriott zufrieden, weil er private Ziele zu verfolgen scheint.«
    Für einen Mann wie Morton steckte viel Information in den Worten des großen Unbekannten. Aber er schwieg still und vermied sogar, darüber nachzudenken.
    Die Baritonstimme fuhr fort: »Ich bin zuversichtlich, daß Ihre Wahl gewiß sein würde, wenn Sie sich bereit zeigten, mir bei der Auslöschung der diamantischen Bevölkerung zu helfen. Hauptmann Marriott weigert sich, es zu tun …«
    Das Gefühl, das in Morton aufbrandete, als ihm dieses Ansinnen zum dritten Mal gestellt wurde, war absolut irrational. Er wußte, daß es einfältig war, auf eine Maschine wütend zu werden. Nichtsdestoweniger ging seine Stimme hoch, und er schrie: »Gehen Sie zum Teufel, Sie – Sie mörderischer Bastard!«
    »Ich«, sagte die Stimme der Dunkelheit, »werde Sie periodisch ersuchen, Ihre Meinung zu ändern. Sobald Sie es tun, wird es Ihnen erlaubt sein, in Ihren Körper zurückzukehren.«
    In all der Zeit, die folgte, wurde die Stille nur gelegentlich unterbrochen, wenn die Baritonstimme ihn fragte: »Sind Sie zu einer Entscheidung gekommen?«
    Und jedesmal antwortete Morton mit fester Stimme: »Keine Änderung.«

 
12.
     
    Was man einer diamantischen Frau zugute halten mußte, so hatte Isolina Ferraris sich oft gesagt, war, daß sie seit Jahrhunderten gezwungen war, sich mit diamantischen Männern zusammenzutun. Ihre Beobachtung: Ein solcher Mann war zuviel für eine Frau.
    Doch

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