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Chaos über Diamantia

Chaos über Diamantia

Titel: Chaos über Diamantia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Mark.
    »Ja, ja.«
    Fernando stürzte davon, und Mark wandte sich wieder Bray zu. Seine Augen blitzten erregt. »Wir werden Morton holen«, sagte er. »Wir werden seinen Körper an die Front fliegen und unseren neuen Unterhändlern mitgeben. Die können ihn dann den Irsk zeigen und eine Erklärung verlangen.«
    »Aber …«, protestierte Bray schwächlich.
    Er wollte sagen: »Aber wie wollen Sie ihn aus meinem verschlossenen Zimmer holen und durch den ganzen Palast tragen? Ihn hineinzubringen war leicht, weil wir sagten, er sei betrunken.«
    Er sagte es nicht. Denn plötzlich hatte er das hoffnungslose Gefühl, daß sie Mortons Körper kriegen würden.
    Die Möglichkeit, daß Morton im bewachten Gebäude der Verhandlungsdelegation nicht sicher sein würde, war ihm während seines Geständnisses einfach nicht in den Sinn gekommen.
    Alle Farbe wich jetzt aus Brays Gesicht. Ein kränkliches Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Seine Knie begannen leicht zu zittern.
    Wie sich herausstellte, waren diese Gefühle gerechtfertigt. Sie kamen hinein; niemand hielt sie auf. Leutnant Bray jedoch, der sich inzwischen etwas erholt hatte, machte eine Unterschiebung. Vier Diamantier trugen die Tragbahre mit David Kirks bewußtlosem Körper aus Kirks Raum und durch die belebten Korridore. Und sie standen wartend dabei, während Bray, flankiert von Mark und Fernando, den Wachtposten am Tor erklärte: »Wir bringen ihn ins Krankenhaus.«
    Als die Wachen den Schlagbaum hoben, wandte Bray sich an Mark und sagte: »Und nun, meine Herren, wenn Sie mich entschuldigen wollen, ich muß gehen.«
    Damit kehrte er ihnen den Rücken und trabte im Laufschritt davon.
    Eine Minute später, als er wartete, daß die Aufzugtür sich öffne, erlaubte er sich einen Blick zurück.
    Am Tor standen nur noch die Wachtposten. Die Männer mit der Bahre waren verschwunden.
    »Gut«, sagte Bray halblaut zu sich selbst. »Sehr gut.«
    Er ging ins Vorzimmer von Mortons Büro und sagte zu Struthers: »Sergeant, rufen Sie die Föderationsleute an und sagen Sie ihnen, Oberst Morton sei wegen unaufschiebbarer Angelegenheiten am pünktlichen Kommen verhindert, werde aber um 1 Uhr 30 erscheinen, um mit diesem gefangenen Irsk zu sprechen. Und dann rufen Sie Doktor Gerhardt und treffen eine Verabredung für mich, das heißt, für Oberst Morton, um … um sechzehn Uhr. Sagen Sie ihm, es sei dringend.«
    Er ging so hastig, wie er gesprochen hatte.

 
17.
     
    Als er hinausging, trafen ihn die Sonne und die schwüle Hitze wie Hammerschläge. Aber er schaffte es zum Parkplatz, ohne seine Uniform durchzuschwitzen. Er nahm Mortons schweren Wagen mit Stander und Klimaanlage und fuhr in großem Stil zum Hauptquartier der Erdföderation im Palazzo Reale. Bray schluckte ein leichtes Unbehagen hinunter, als er vor das Fenster der Pförtnerloge trat und dem wachhabenden Sergeanten Mortons Namen gab. Aber der Mann blickte ihn kaum an, während er den zuständigen Offizier anrief. Eine Minute darauf erschien ein junger Leutnant in Brays Alter, um ihn in den Verhörraum zu geleiten.
    Nach kurzer Zeit standen sie vor einer verschlossenen Tür im Kellergeschoß, durch die Geräusche eines Kampfes drangen. Sie warteten taktvoll, bis die Geräusche aufgehört hatten, dann öffnete der Leutnant die Tür, salutierte und machte kehrt.
    Bray betrat das Verhörzimmer und sah, was er erwartet hatte. Man hatte den Irsk mit Gewalt in einen rundum verglasten Käfig gegenüber dem Tisch des Verhörers gestopft. Die Tür des Käfigs war verschlossen und verriegelt, und im Innern war alles glatt und hart und unzerbrechlich, ohne irgendeinen Vorsprung, an dem ein Tentakel hätte Halt finden können.
    Zwei Soldaten unter der Führung eines jungen und rotgesichtigen Leutnants zogen sich zur Rückseite des Raums zurück, von wo sie im Gleichschritt durch eine zweite Tür hinausmarschierten, die sie hinter sich schlossen.
    Als sie gegangen waren, breitete Bray seine Notizen vor sich auf dem Tisch aus und überdachte die Mittel, mit denen er den Gefangenen im Käfig gesprächig zu machen hoffte.
    Die Augen des Gefangenen beobachteten ihn mit einer Art von Verachtung. Nach einer Weile hob Bray seinen Blick und begegnete diesen Augen.
    »Bitte beachten Sie«, sagte er, »daß ich kein Diamantier und kein Offizier der Erdföderation bin. Ich bin ein Mitglied der Verhandlungsdelegation.«
    Der Gesichtsausdruck des Irsk veränderte sich zu Abscheu, aber der Gefangene blieb still.
    »Nichts von dem,

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