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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Blick.
    »Wir hatten ein Gespräch und konnten einige Dinge klären«, antworte ich ihm schließlich ruhig und ausweichend. Ich weiß, das reicht ihm nicht. Er spürt, dass da noch mehr ist, er spürt, dass etwas vorgefallen ist. Nervös versuche ich, seinem Blick auszuweichen. Ich kann ihm die Wahrheit nicht sagen. Er liebt seine Mutter. Wenn er erfährt, was Pa ihr mit dieser Affäre angetan hat, würde er durchdrehen.
    »Jungs, wir sind gleich da!« Pa setzt sich umständlich den Rucksack auf die Schultern, um keinen Fahrgast mit dem Monsterteil zu erschlagen, dann verlangsamt die Bahn ihre Fahrt und quietschend und ruckelnd hält sie schließlich an.
    Als wir aussteigen, kann ich Emmas kleine Finger spüren, die sich um meine schließen. Überrascht und erfreut blicke ich auf mein Schwesterchen herab. Sie möchte freiwillig neben mir laufen? Ob sie mich mag? Ein warmes, wohliges Glücksgefühl breitet sich in meiner Brust aus. Ich strahle Emma an und halte ihre kleine Hand fest. Zu zweit gehen wir voraus, überqueren die Thalkirchner Brücke und steuern direkt auf den Eingang des Tierparks zu.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass der Zoo auch samstags so überfüllt ist.« Pa schaut sich um. Er sieht schon etwas gestresst aus. Ob er es bereut? Was hat er denn erwartet, an dem Tag wo ein Großteil der Bevölkerung frei hat?
    Denkt er in diesem Augenblick an Jasmin und daran, wie angenehm und entspannend ein Tag mit ihr in irgendeinem abgelegenen, kleinen Hotel sein könnte? Mit einem schweren Rucksack auf den Schultern und genervten Kindern um sich herum wartend in der prallen Sonne zu stehen, ist bestimmt nicht einer der Momente, in denen man sich unendlich freut, eine Familie gegründet zu haben.
    Bettinas Gesichtsausdruck zeigt deutlich, dass sie seine Unzufriedenheit bemerkt hat. Resigniert senkt sie den Blick. Die Kleinen beobachten stumm die Leute um uns herum und Maria und Alex tragen ihre finstersten Mienen zur Schau.
    Überfordert fahre ich mir durchs Haar. Kaum läuft etwas nicht ganz so nach Plan, schon gibt diese Familie auf. Wir könnten uns doch auch miteinander beschäftigen. Ich überlege fieberhaft, wie ich die allgemeine Laune anheben könnte. Ist ganz schön schwer, andauernd Alleinunterhalter zu spielen.
    Zusammen mit anderen Familien und kleineren Gruppen drängen wir uns durch den Eingang und bleiben erst mal vor einem großen Plan stehen.
    »Bei den vielen Leuten werden wir ja reichlich wenig von den Tieren sehen«, motzt Maria weiter.
    »Als Lena, Martin, Elena und ich letztens hier waren, hat sich das auch recht gut verteilt, der Zoo ist groß genug«, antworte ich ihr schlicht.
    »Was wollen wir zuerst machen?«, fragt Pa und sieht dabei vor allem die Zwillinge an. Emma und Timmy rufen laut durcheinander, Maria wirft bei jedem Vorschlag ein Och, nee ein und Alex seufzt unter dem Gewicht seines riesengroßen Rucksacks.
    »Können wir nicht einfach mal loslaufen, einfach mal schauen, wo wir so alles vorbei kommen? Ist doch egal, was wir zuerst sehen, wir haben Zeit. Und es ist doch auch viel lustiger, die Dinge so zu entdecken…«
    Die anderen schauen mich zweifelnd an. Wirklich begeistert scheint keiner von ihnen zu sein. Ich ignoriere ihre genervten und unzufriedenen Gesichter und schnappe mir schnell Emmas und Timmys kleine Hände.
    »Na dann los!« Grinsend ziehe ich die Zwillinge mit mir. Der Rest folgt uns ächzend. Wir schlendern langsam die Wege entlang, bleiben alle Nase lang stehen und schauen neugierig in die großen Gehege. Hohe Bäume, wilde Sträucher und grüne Wiesen geben der Umgebung einen naturbelassenen und authentischen Ausdruck. Eine Gruppe Büffel grast auf einer Weide, Wasservögel schwimmen entspannt ihre Runden in einem See und die Herde Przewalski-Urwildpferde döst im warmen Sonnenlicht.
    »Oh, sind die süß!« Entzückt reißt Emma ihre grauen Augen auf. Sie liebt jede Art von Pferden und Ponys.
    Pa, der neben uns steht, erklärt ihr einiges über die Tiere und Emma schaut fasziniert und beeindruckt zu ihm auf. Sie kann ja nicht wissen, dass er all seine Fakten eben auf einer der kleinen Informationstafeln nachgelesen hat. Aber ist doch auch nicht wichtig, die Zwillinge halten ihren Vater für unheimlich klug und sind davon überzeugt, er hätte auf jede Frage eine passende Antwort.
    Pa gefällt es. Stolz führt er die Kleinen herum und genießt die Aufmerksamkeit und den völligen Glauben, den die Kinder ihm schenken. Ich beobachte die drei lächelnd.
    Ob er mit

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