Chaosprinz Band 1
klassische Musik, die immer noch im Hintergrund vor sich hinplätschert, nehme ich gar nicht mehr wahr. Ich sehe nur noch Alex vor mir. Seinen Körper, der mich so sehr anmacht. Seine Lippen, nach denen ich mich sehne. Seine Augen, in denen ich schon längst versunken bin.
Er überbrückt den letzten Schritt, der uns noch trennt, und packt mich an den Schultern. Dann spüre ich endlich seine Lippen. Sie pressen sich auf meinen Mund, so fest, dass es schon fast ein bisschen wehtut. Ich stöhne auf vor Schmerz, Überraschung und Erregung. Hastig öffne ich die Lippen, im selben Moment dringt seine Zunge in meinen Mund ein. Sie bewegt sich rücksichtslos. Tastet, berührt, saugt, leckt. Ich habe Mühe, den Kuss zu erwidern.
Meine Arme schlingen sich wie von selbst um seinen Hals. Ich brauche ihn, brauche Halt, weil ich spüre, wie meine Beine zittern. Ich traue mir selbst nicht mehr, habe Angst, einfach umzuknicken. Ich bin viel zu aufgeregt, um ruhig zu atmen. Mir ist schwindelig, ich bekomme nicht richtig Luft. Doch will ich den Kuss nicht unterbrechen, aus Angst, dass dann schon alles vorbei ist…
Er löst seine Lippen von meinen, holt tief Luft. Sein Atem geht genauso abgehackt wie meiner. Ich blinzle, schaue auf, sehe seine Augen. Sie sind jetzt nicht mehr stahlgrau, sondern dunkel wie der Himmel kurz vor einem starken Sturm…
22. Kapitel
Fliegen und Fallen
Seine Hände auf meinen Hüften drücken mich bestimmend nach hinten. Ich lasse mich auf den Rücken fallen. Weich lande ich auf der Matratze. Mit geschmeidigen Bewegungen steigt er aufs Bett. Langsam kniet er sich über mich. Ich greife in seinen Nacken, ziehe ihn zu mir herunter. Wieder küssen wir uns. Meine Finger gleiten durch sein Haar. Ich spüre seine Hände auf meinen Wangen, sie streicheln meine Ohren, das Kinn, den Hals.
Wir lösen uns voneinander. Sanft verteilt er kleine Küsse auf meinem Gesicht. Ich schließe die Augen, als seine Lippen meine Lider streifen. Die Wimpern müssen ihn doch kitzeln… Er küsst meine Augenbrauen, dann die Nasenspitze, die Nasenflügel, bis er wieder meinen Mund erreicht. Ich seufze glücklich. Schwer und sinnlich streicheln sich unsere Zungen. Ich genieße seinen Geschmack, genieße die Intensität des Kusses.
Hitzewellen durchfluten mich. Mein Körper zittert, es fällt mir schwer, ruhig dazuliegen. In meiner Brust schlägt es tief und unregelmäßig, völlig ohne Rhythmus und Takt. Sein Gewicht auf mir fühlt sich wunderbar schwer und warm an. Ich drücke mich ihm entgegen. Fahrig streicheln meine Hände seinen Rücken, ziehen an seinem Shirt, tasten nach jedem Zentimeter nackter Haut. Haben meine Fingerspitzen jemals so intensiv gefühlt und berührt? Meine eigenen Wahrnehmungen überwältigen mich fast.
Er setzt sich keuchend auf, zieht sich in einer einzigen schnellen Bewegung das Hemd über den Kopf. Wie er das macht… so sexy! Er lächelt mich an. Ich starre wie gebannt auf seinen flachen Bauch, die Muskeln, die sich deutlich darunter abzeichnen, seine herrliche Brust, die kleinen Brustwarzen…
»Zieh dein Shirt aus«, haucht er dunkel. Ich bekomme sofort wieder eine Gänsehaut. Mit zitternden Fingern und unkoordinierten Handgriffen versuche ich, mir den Stoff über den Kopf zu ziehen, und verheddere mich fürchterlich. Ich höre Alex leise lachen. Er hilft mir. Mit roten Wangen blicke ich zu ihm auf. Seine nackte Haut auf meiner zu spüren, ist der Wahnsinn. Ich öffne die Beine, sodass er sich dazwischen legen kann.
Meine innere Erregung wächst genauso schnell wie die zwischen meinen Beinen. Unsere Zungen ringen heftig miteinander. Beide versuchen wir immer wieder, in die warme Mundhöhle des anderen einzudringen, stoßen uns gegenseitig zurück, reiben uns aneinander. Wir stöhnen und keuchen in unseren Kuss und können einfach nicht genug bekommen.
Meine Finger fahren seine Wirbelsäule entlang, ertasten jeden einzelnen Knochen, die kräftigen Schulterblätter, die angespannten Muskeln. Ich will ihn kennenlernen. Seinen Körper. Will jede noch so kleine Stelle erkunden, spüren, sehen, schmecken. Kein anderer Mensch soll ihn so gut kennen wie ich. Er soll mir gehören. Mein sein!
Ein wilder Impuls der Leidenschaft durchfährt meine Glieder, rast in mein Herz und bringt es zum Hämmern. Mut und Gier lassen mich erzittern. Mit einem Schwung drücke ich ihn auf den Rücken, rolle mich über ihn. Er sieht mich nicht milde überrascht an. Ich küsse ihn kurz und heftig. Dann begebe ich mich
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