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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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mit den Schultern. Was sollte ich darauf antworten?
    »Manchmal kam es mir so vor, als wären dir Partys, Freunde, Spaß und Sex wichtiger als ich… als meine Gefühle… meine Gedanken… Wenn du mich ansiehst, dann schaust du nie tiefer… Dir ist nur wichtig, dass ich süß lächle, wie es mir wirklich geht, ist dir egal…«
    »Du bist wirklich ein verwöhntes Sensibelchen«, meinte er spöttisch. Seine Augen funkelten. Er war sehr aufgebracht.
    »Vielleicht…«, murmelte ich.
    »Und nun? Du gibst uns einfach so auf?« Die Vorwürfe in seiner Stimme prasselten wie ein Hagelschauer auf mich herunter. »Was ist mit der weltberühmten zweiten Chance? Wieso können wir nicht über alles diskutieren und versuchen, bestimmte Dinge zu ändern?«
    Ich wollte nach Hause. Ich wollte zu Alex…
    »Ich kann einfach nicht«, nuschelte ich unsicher.
    »Sehr erwachsen«, meinte Kim kalt.
    »Was hat das mit erwachsen sein zu tun? Es geht hier um Gefühle«, erwiderte ich leise. »Und meine Gefühle sagen mir eben, dass es nicht funktioniert.«
    Er musterte mich grimmig. »Ich bin davon überzeugt, dass es einen anderen gibt…«
    Stöhnend verdrehte ich die Augen. »Schön. Wenn du das glauben willst, dann tu dir keinen Zwang an. Vielleicht geht es dir ja dann besser. Von mir aus kannst du all deinen Freunden erzählen, dass ich ein dummes, kleines Flittchen bin, das dich betrogen hat. Dann bist du das arme Opfer und ich der Böse.« Ich hatte keine Kraft mehr für weitere Diskussionen – und auch keine Lust.
    »Wer ist es?«, fragte er. »Jemand aus der Schule? Oder einer von deiner schwulen Clique? Dieser Marc? Hat er sich wegen dir von seinem Freund getrennt?«
    Ich musste lachen, konnte einfach nichts dagegen tun. Kein besonders guter Moment für eine herzhafte Kicherei, das war mir schon klar, aber die Vorstellung von einer Affäre mit Marc war einfach zu herrlich. Wahnsinnig lustig! Und trotzdem klang mein Lachen ziemlich bitter…
    »Nein«, antwortete ich, als ich mich wieder ein bisschen beruhigt hatte. Kim sah mich wütend an. »Ich habe keine Affäre. Und warum regst du dich so auf? Du wirst schnell wieder jemanden finden, der für dich putzt, auf Kommando die Beine breit macht und dich auf Partys begleitet. Mehr verlangst du ja scheinbar nicht von einer Beziehung!«
    Okay, das war fies. Fies und auch ziemlich unfair. Aber ich hatte einfach genug. Kim sah aus, als wollte er mir eine reinhauen – in gewisser Weise konnte ich ihm das nicht verübeln. In seinen blauen Augen tobte ein Sturm und seine Kieferknochen waren erschreckend deutlich zu erkennen. Er war wütend… sehr wütend.
    Dann trennten wir uns. Wortwörtlich. Er drehte sich einfach um und ließ mich stehen. Einfach so, ganz abrupt. Weg.
    Ich stand noch einige Minuten auf der Wiese, mitten im Englischen Garten, und starrte ihm nach. Seine Gestalt wurde immer kleiner, dann verschwand sie hinter ein paar Bäumen und Sträuchern.
    Ich machte mich alleine und sehr, sehr aufgewühlt auf den Weg zur nächsten U-Bahn-Station. Mit jedem Schritt schrumpften die Nervosität und die Unruhe in meiner Brust. Mit jedem Schritt wurde es etwas besser, etwas leichter. Dass es so hässlich hatte enden müssen, machte mich traurig. Wie schön wäre es gewesen, wenn Kim mich verstanden hätte. Aber was hatte ich erwartet?
    Als ich dann endlich die lange, dunkle Straße zu unserem Haus entlang gehe, bin ich vollkommen ruhig. Das Zittern ist verschwunden und mein Magen hat aufgehört, sich so eklig fest zusammenzukrampfen. Ich atme tief ein, rieche die herbstliche Abendluft.
    Zu beiden Seiten der Straße stehen hübsche Villen. Hier bin ich zu Hause. Oder besser gesagt, hier sind die Menschen zu Hause, die ich meine Familie nenne. Wie werden sie wohl reagieren, wenn ich ihnen von der Trennung erzähle? Leise seufzend schließe ich die Haustür auf. Endlich .
    »Hallo, bin wieder da«, rufe ich Richtung Wohnzimmer.
    »Schön für dich«, kommt es als Antwort. Maria. Ich muss grinsen, streife mir die Schuhe von den Füßen und werfe meine Jacke einfach übers Treppengeländer.
    »Hey.« Ich betrete das Wohnzimmer. Maria liegt der Länge nach auf der Couch und schaut fern.
    »Hey«, murmelt sie, ohne aufzuschauen. Es laufen gerade die letzten Minuten von Gute Zeiten, schlechte Zeiten .
    »Wer stirbt? Wer heiratet? Und wer ist die Mutter von wem?«, frage ich gut gelaunt. Sie dreht den Kopf, um mich ansehen zu können.
    »Du brauchst gar nicht zu lästern, Mr. Daily-Soap. Ich

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