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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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auf den Lippen, lasse ich mich von ihm durch den Laden führen. Immer wieder wandert mein Blick nach unten und auf unsere Hände. Wie sie sich halten… fest und warm…
    Diese Verbindung von zwei Körpern ist nicht nur physisch. Es steckt noch viel mehr dahinter. Eine große, offensichtliche und sehr direkte Symbolik, die verkündet: Wir halten und wir gehören zusammen!
    »Dein Handy klingelt, Bambi.« Alex' Stimme ertönt nah an meinem Ohr. Ich zucke ein bisschen zusammen. Habe gar nichts mitbekommen, bin so in Gedanken vertieft gewesen…
    Hektisch hole ich das lärmende Ding aus meiner Hosentasche. Das Display verrät mir den Namen des Anrufers: Marc. Ich schalte das Handy lautlos und lasse es wieder in meiner Tasche verschwinden.
    »Wer war das?«, fragt Alex.
    »Mein Gewissen«, murmle ich.
    »Wer?«
    »Ach, niemand – nur ein Kumpel. Ich rufe ihn später zurück…« Ich will nicht, dass mir Marc meinen schönen Alex-und-ich-halten-Händchen- Moment kaputt macht.
    Die Fußgängerzone ist voller Kaufwütiger, die bepackt mit Taschen und Tüten von einem Laden in den nächsten hetzen. Doch das ist egal, Hauptsache, wir werden nicht getrennt und halten uns immer noch fest an den Händen.
    Alex erzählt von den zahlreichen Besuchen der Familie in Kempten. Er zeigt mir Marias Lieblingsläden und die Cafés, in die Bettina so gerne geht. Die Zeit verfliegt wie eine wattebauschige, rosa Wolke im Wind. Ich schwebe neben Alex her. Leicht wie eine Feder und scheinbar schwerelos. Meine Füße berühren kaum den Boden. In meinem Kopf spielt ein unsichtbares Orchester Moonriver und die ganze Welt sieht ein bisschen verschwommen aus.
    Leben ist schön.
    Liebe ist schön.
    Fliegen ist schön.
    Und Fallen…
    Wieder weise ich alle negativen Gedanken von mir, verpacke sie in eine Kiste und räume sie in die hinterste Ecke meines Gewissens… Später…

    ***
    Es ist einundzwanzig Uhr, als wir bei dem Club ankommen. Alex hat ja schon erzählt, dass er etwas außerhalb der Stadt liegt. Man hat eine leerstehende Fabrikhalle in einem großen Industriegebiet umgebaut. Schon von außen lassen sich die Dimensionen erahnen. Der breite Parkplatz ist so gut wie leer. Kein Wunder. Um neun Uhr ist ja auch noch nicht viel los. In zwei, drei Stunden wird sich das sicher ändern.
    Alex und ich hasten vom Parkplatz durch den leichten Regen zum unauffälligen Eingang des Clubs. Zwei breitschultrige Typen stehen vor einer grauen Stahltür und mustern uns intensiv. Wir zeigen unsere Ausweise und dürfen passieren. Als wir die Tür öffnen, begrüßt uns sofort ein tiefer, wummernder Bass. Mir fällt schnell auf, dass dieser Laden nicht mit unserem Zorro in München vergleichbar ist. Alles ist größer, edler, greller und teurer.
    Alex bezahlt den Eintritt und wir geben unsere Jacken an der Garderobe ab. Er wirkt selbstsicher, ruhig und ignoriert die interessierten Blicke. Seine Bewegungen sind locker und sexy. Die ersten drei Knöpfe seines engen, schwarzen Hemdes sind geöffnet und erlauben den neugierigen Augenpaaren, die ihm folgen, einen Blick auf die helle, zarte Haut seiner Brust.
    Die modische, ebenfalls schwarze Röhrenjeans betont seinen knackigen Hintern, der sich bei jedem Schritt auf eine verboten erotische Art und Weise bewegt. Und ich muss es ja wissen, da ich hinter ihm hertapse und es kaum schaffe, meine Augen von seinem schönen Rücken, den langen Beinen und eben diesem sexy Hintern abzuwenden.
    Ich komme mir vor wie Quasimodo. Mein Körper fühlt sich seltsam überhitzt an, meine Wangen leuchten rot, mein Haar ist schon wieder zerzaust und vor Aufregung stolpere ich alle paar Meter über meine eigenen Füße. Von dem großen Raum, den wir eben betreten haben, bekomme ich nichts mit. Alles, was ich sehe, ist dieser schöne Typ vor mir, den ich heute Nacht meinen Freund nennen darf.
    Dieser Club ähnelt einem Tempel. Einem Tanztempel. Hier herrschen Musik, das flackernde Licht und der ständig wechselnde Rhythmus des Basses, der die Männerkörper zum Tanzen animiert. Noch ist nicht sehr viel los und wir können uns ohne großes Gedränge und Geschiebe auf den Weg zu einer der zahlreichen Bars machen.
    »Was willst du?«, fragt mich Alex und muss sich zu mir herunterbeugen, um die laute Musik zu übertönen.
    »Nur ein Bier«, antworte ich. Er bestellt.
    Ein junger Kerl, der auf einem Hocker an der Bar sitzt, beobachtet ihn lächelnd. Der Typ sieht wirklich gut aus. Seine Haut unter dem weißen Tanktop ist braungebrannt, die

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