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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Diese überstürzte Rückkehr ist zwar seine Idee gewesen, doch jetzt, da es fast so weit ist, graut es ihm scheinbar ein bisschen vor dem, was da noch kommen mag…
    Ich hingegen bin gar nicht mehr so sehr von meiner eigenen spontanen Eingebung überzeugt, als ich mit Alex die Treppen zu Marcs und Manus Wohnung hochsteige, und würde plötzlich lieber umdrehen und den Besuch auf unbestimmte Zeit verschieben.
    Es ist kurz nach neun Uhr.
    »Sind deine Freunde schon wach?«, fragt mich Alex.
    »Ich weiß nicht«, gebe ich ehrlich zu. »Sie hatten in letzter Zeit ein paar Probleme und gestern Nachmittag wollten sie sich versöhnen.«
    »Dann stören wir jetzt wahrscheinlich.«
    »Nicht wahrscheinlich – hoffentlich!«
    Recht atemlos erklimmen wir die letzten Stufen und bleiben vor der Wohnungstür stehen, um Luft zu holen.
    »Warum hatten sie denn Streit?«, will Alex wissen.
    In wenigen Stichworten fasse ich Marcs und Manus Liebesdilemma für Alex zusammen.
    Als ich geendet habe, zieht er beide Augenbrauen in die Höhe. »Marc und Manu? Das sind Männernamen…«
    »Stimmt, passt ganz gut, weil es sich ja auch um zwei Männer handelt. Meine Freunde sind schwul. Ist das ein Problem für dich? Hast du was gegen Schwule?«, frage ich spöttisch.
    »Haha.« Er zwickt mich in die Seite.
    Ich drücke auf den Klingelknopf neben der Wohnungstür. Ein heller Glockenton erklingt im Inneren. Hastige Schritte eilen durch den Flur, sie nähern sich der Tür. Ein Schlüssel dreht sich im Schloss und dann wird die schwere Wohnungstür schwungvoll aufgerissen.
    »Hey, Kleiner, was machst du denn hier? Ich dachte, du bist mit deinem Brüderchen durchgebrannt.«
    Im ersten Moment bin ich zu überrascht, um etwas zu antworten, dann schüttle ich einfach verwirrt den Kopf. »Jens?«
    Er lacht fröhlich. »Ja, ich bin's. Na, so lange warst du nun auch nicht weg, dass du mich nicht mehr wieder erkennst, oder?« Er strahlt.
    Ich mustere ihn von oben bis unten. Er trägt nur Boxershorts und sein braunes, kurzes Haar ist sehr zerstrubbelt. Überhaupt sieht er so aus, als sei er eben aus dem Bett gestiegen.
    »Was machst du hier?«, frage ich ihn aufgebracht.
    »Im Moment halte ich dir die Tür auf und hoffe, dass du bald reinkommst. Mir wird nämlich kalt und die Nachbarn haben bestimmt keine Lust darauf, dass du sie und das gesamte Haus zusammenschreist.« Er macht einen Schritt beiseite und will uns vorbei lassen.
    Alex muss mir einen kräftigen Schubs geben, damit ich mich endlich bewege. Stolpernd betrete ich den Flur und gehe sofort ins Wohnzimmer. Alles sieht so aus wie immer. Weder Kissen noch irgendwelches anderes Bettzeug liegen auf dem Sofa…
    »Suchst du was?«, fragt mich Jens amüsiert.
    »Ja«, zische ich. »Wo ist Marc?«
    »Im Bett«, meint Jens grinsend.
    Das darf doch wohl nicht wahr sein. Ich stürme an Jens und Alex vorbei, ohne auf das breite Grinsen des einen und die vollkommene Verwirrung des anderen zu achten, und steuere direkt das Schlafzimmer an. Mit einer einzigen schnellen Bewegung reiße ich die Tür auf. Marc liegt im Bett und schläft. Sekundenlang stehe ich mitten im Raum und starre ihn einfach nur an.
    Verschiedene Kleidungsstücke liegen auf dem Fußboden verteilt. Die Bettlaken sehen ziemlich zerwühlt aus. Marcs nackter Oberkörper lässt darauf schließen, dass er sonst auch nicht wirklich bekleidet ist. Und in dem gesamten Zimmer riecht es verdächtig nach Sex!
    Schnaubend vor Wut suche ich nach einem harten Gegenstand und finde ihn in einem dicken Buch, das neben Marc auf dem Nachttisch liegt. Er sieht friedlich aus, wie er so daliegt und tief und regelmäßig ein- und ausatmet. Wie ein süßes, unschuldiges Baby…
    Es muss wohl ziemlich wehtun, als ich ihm das Buch auf den Kopf haue, denn Marc ist sofort hellwach und stößt einen erschrockenen Schmerzensschrei aus.
    »Was?«, japst er, hält sich den Kopf und blickt orientierungslos um sich.
    »Ich stelle hier die Fragen: Was ist hier los? Was hast du dir dabei gedacht?«, keife ich aufgebracht.
    Marc blinzelt immer noch verdattert in der Gegend herum. »Tobi?«, fragt er schließlich völlig überrascht.
    Seine Augen werden groß und die Wangen erst rot und dann blass. Auf seinem Gesicht ist abwechselnd der Ausdruck von Scham, Schrecken und Reue zu sehen.
    Dann fasst er sich wieder, atmet tief ein, reckt das Kinn in die Höhe und wirft mir einen finsteren Blick zu. Trotz und Wut funkeln in seinen dunklen Augen.
    »Ich weiß nicht, wovon du

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