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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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optimistisch. Ruhig und zielsicher.
    Doch leider ist von dieser positiven Einstellung nichts mehr übrig. Jetzt hat er Angst. Wie würden Janosch und Uwe auf uns reagieren? Marc hat mit Jens geschlafen. Seine Freunde haben nichts davon gewusst. Und ich, der kleine Mitwisser und unfreiwillige Verbündete, habe ihnen auch nichts erzählt.
    Vielleicht sind sie ja ganz fürchterlich sauer auf uns… Und selbst wenn uns Uwe und Janosch mit Kusshand und Sektempfang willkommen heißen, ist da immer noch ein anderes Problem, ein viel größeres. Manu. Er wohnt ja bei den beiden – was, wenn er zu Hause ist?
    Nervös drücken meine Finger Marcs Hand. Sie ist feucht und kalt vom Regen.
    »Bereit?«, frage ich.
    »Nein«, antwortet er leise.
    »Okay.« Ich drücke auf den runden, schwarzen Klingelknopf, neben dem Janoschs und Uwes Namen auf ein viel zu kleines Schildchen gequetscht stehen. Marc und ich halten die Luft an. Lauschend starren wir auf den Lautsprecher der Gegensprechanlage, fast so, als würden wir erwarten, dass Janosch oder Uwe jeden Moment aus den dunklen Spalten hervorkriechen.
    Doch niemand kriecht irgendwohin. Alles bleibt still. Der Bewegungsmelder ist mittlerweile angegangen und flutet den hohen Hauseingang mit grellem Licht. Marc sieht blass aus. Ich drücke seine klammen Finger.
    »Mach dir keine Sorgen«, nuschle ich und wünschte, ich hätte auch nur einen Bruchteil des Selbstvertrauens und der Zuversicht, die ich ihm hier vorgaukle.
    »Es macht keiner auf«, meint Marc und starrt immer noch unsicher auf die Sprechanlage. »Ich habe doch gesagt, es ist niemand da. Lass uns wieder gehen.« Er will mich zurück auf den Bürgersteig ziehen, doch ich wehre mich. Entschlossen drücke ich noch einmal auf den Klingelknopf. Dieses Mal bekommen wir eine Reaktion.
    »Ja?«, plärrt es aus dem Lautsprecher. Uwes Stimme klingt durch das Gerät seltsam laut und verzehrt. Er atmet schnell und tief. Wahrscheinlich ist er gerade mit irgendetwas beschäftigt gewesen und durch die halbe Wohnung gerannt, um zur Tür zu gelangen.
    Marc schweigt. Mit gehetztem und ängstlichem Blick betrachtet er den Lautsprecher.
    »Hallo?«, ruft Uwe ungeduldig.
    Ich räuspere mich. Mein Hals ist so trocken.
    »Uwe? Hallo, hier sind Tobi und Marc.« Ich zwinge mich zu einem freundlichen Lächeln, was Uwe natürlich nicht sehen kann.
    Die Sprechanlage bleibt stumm. Uwe sagt nichts. Unruhig werfe ich einen kurzen Blick auf Marcs bleiches Gesicht. Dann füllt ein dumpfes Räuspern den hellen Hauseingang aus. Uwe verspürt wohl auch gerade ein trockenes Kratzen im Hals.
    »Kommt rein, ihr zwei«, sagt er schließlich freundlich und sofort erklingt das Summen, das uns erlaubt, die Haustür zu öffnen. Ich muss Marc förmlich hinter mir her zerren, als wir das Treppenhaus betreten und die Stufen hinauf in den vierten Stock steigen.
    Die Wohnungstür steht offen. Von drinnen ertönt sanfte, warme Musik und es riecht wunderbar nach angedünstetem Knoblauch und Peperoni. Mein Magen freut sich und knurrt leise.
    »Hallo?« Ich stecke den Kopf in den breiten Flur.
    »Kommt rein!«, erschallt Uwes Stimme aus der Küche. »Wenn ich gewusst hätte, dass ihr vorbeischaut, dann hätte ich mehr zu essen gekocht«, ruft Uwe.
    »Mach dir keine Umstände«, beruhige ich ihn schnell. »Mit einer Tasse heißem Kaffee bin ich schon vollkommen zufrieden.«
    Ich streife mir die durchweichten Schuhe von den Füßen, während Marc die Wohnungstür schließt. Sein Blick wandert ruhelos durch den geräumigen, fensterlosen Flur. An jedem Türrahmen bleibt er ängstlich haften. Der Gedanke, Manu wiederzusehen, setzt ihm wirklich sehr zu.
    »Zieh die nasse Jacke aus, Marc«, fordere ich ihn flüsternd auf. »Du erkältest dich sonst noch.« Ich greife nach dem Reißverschluss seiner Jacke.
    »Lass das!«, zischt er leise und hält meine Hand fest. »Geh und schau, ob er da ist. Wenn ja, können wir gleich wieder abhauen.«
    Ich verdrehe die Augen und schüttle den Kopf. »Nix da. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.«
    Mit entschlossener Miene drehe ich mich um und gehe zu Uwe in die Küche. Er steht am Herd und rührt in einer flachen Pfanne herum. Der Inhalt der Pfanne zischt und brutzelt leise vor sich hin. Es riecht einfach köstlich.
    »Hey.« Ich grinse verlegen.
    »Na du.« Uwe lächelt mich an. Er hat sich eine Schürze umgebunden, auf der mit Strasssteinen Küchen-Queen geschrieben steht.
    »Schick!«
    Er folgt meinem Blick und lacht verlegen. »Die gehört

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