Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
Vom Netzwerk:
Kragen seines Pullis und ziehe ihn zu mir herunter. Fest drücke ich meine Lippen auf seine. So weich, so warm.
    Es bleibt ein kurzer, fester Kuss. Als ich ihn wieder loslasse versucht er, ein böses und empörtes Gesicht zu machen – schafft es aber nicht richtig. Ich muss lachen. Alex kratzt sich verlegen am Kopf.
    »Glaub bloß nicht, dass ich dir schon verziehen habe«, mault er betont schlecht gelaunt. »Ich brauche immer noch Zeit, um über die ganze Situation nachzudenken.«
    »Jaja«, flöte ich grinsend.
    »Ich meine das ernst«, mahnt er mit tiefer Stimme.
    »Wir sehen uns heute Abend auf der Party.« Ignorieren wir ihn einfach, dann wird er schon damit aufhören…
    Er geht zur Tür. Bevor er sie öffnet, sieht er mich noch einmal an. »Du bist vielleicht eine Nervensäge«, murmelt er mit sanfter Stimme. Ein Schauer rieselt mir den Rücken runter.
    »Ich dich auch«, hauche ich.
    Er schüttelt nur lächelnd den Kopf und verlässt mein Zimmer.

58. Kapitel
    Partyfrust und Bekenntnisse
    Ruckend und holpernd rollt der Wagen die Einfahrt entlang. Zahlreiche Autos parken zu beiden Seiten des breiten Weges. In Schrittgeschwindigkeit bewegen wir uns vorwärts. Fußgänger überholen uns.
    Martin liegt fast auf dem Lenkrad. Mit nervösem Blick hat er sich nach vorne gebeugt und starrt suchend durch die Windschutzscheibe. Sein Kopf zuckt hektisch von einer Seite zur anderen.
    »Seht ihr einen Parkplatz? Wo soll ich das Auto nur hinstellen? Ich habe doch gesagt, wir hätten früher losfahren sollen. Hab ich doch gesagt, oder?« Seine Stimme klingt leicht panisch. Der letzte Teil ist an Elena gerichtet gewesen. Sie sitzt neben ihm und lächelt sanft.
    »Ja, das hast du gesagt«, bestätigt sie ihm freundlich. »Aber mach dir keine Sorgen, dort vorne sehe ich noch eine freie Parklücke.«
    Sie deutet auf eine Stelle, neben einem hohen, alten Baum, ganz in der Nähe der Villa.
    Martin rollt darauf zu.
    »Denkt ihr, die Lücke ist groß genug für mein Auto?«, fragt er verunsichert.
    »Ich glaube schon«, meint Elena.
    »Naja, ich will nicht, dass der Wagen irgendwelche Kratzer abbekommt. Er gehört schließlich meinem Vater…«
    »Es wird schon nichts passieren«, versichert sie ihm.
    »Aber…«
    »Martin!« Lena schnaubt entfernt. »Fahr einfach in diese gottverdammte Parklücke!«
    Ich beiße mir auf die Unterlippe, um nicht lachen zu müssen. Lenas Ungeduld kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Normalerweise benötigt man mit dem Auto fünfzehn Minuten, um von Martin zu Tom zu gelangen. Doch dank Martins übervorsichtigen Fahrstils sind wir nun schon eine halbe Stunde unterwegs.
    »Tobi, steig aus und wink mich in die Lücke!«, sagt Martin und bringt den Wagen zum Stehen, indem er einmal hart auf die Bremse tritt. Der Motor stirbt ab und wir werden kurz durchgeschüttelt.
    »Du brauchst Hilfe, um geradeaus in eine Parklücke zu fahren?«, frage ich verwundert.
    »Es ist dunkel, ich will den Wagen nebenan nicht streifen und außerdem ist der Boden aufgeweicht.«
    Ich weiß zwar nicht, was der aufgeweichte Boden mit der ganzen Situation zu tun hat, habe aber auch keine Lust, mit Martin über seine desolaten Fahrkünste zu diskutieren. Also schnalle ich mich seufzend ab, öffne die Autotür und steige aus.
    Das Haus der Krauses ist hell erleuchtet. Die Eingangstür steht offen. Musik und Stimmengewirr dringen aus dem Inneren. Irgendjemand lacht sehr laut.
    »Tobi!«, ruft Martin ungeduldig. Er hat das Fenster der Fahrertür heruntergelassen.
    »Ja, ja…«, murre ich und wende mich von dem imposanten Anblick des Hauses ab. Ich wedele ein bisschen mit beiden Händen und deute ihm an, er solle einfach geradeaus fahren.
    Martin startet den Motor – und würgt ihn gleich wieder ab. Ich sehe, wie die Köpfe der beiden Mädchen nach vorne und wieder zurück rucken. Erneut beiße ich mir auf die Unterlippe, um nicht zu lachen.
    Martin braucht zwei weitere Versuche, ehe er das Auto wieder zum Laufen bringt. Ich stehe daneben und komme mir irgendwie doof vor. Er lenkt den Wagen in die Lücke, schlägt aber einen viel zu großen Bogen und kommt dabei dem dicken, schwarzen Baumstamm gefährlich nah.
    »Stopp!«, rufe ich und winke ihn eilig zurück.
    Martin legt den Rückwärtsgang ein. Das Getriebe ächzt. Die Schaltung stöhnt. Die Mädchen werden wieder hin und her geschüttelt. Lena sieht mittlerweile sehr angepisst aus. Martin gibt Gas, der Wagen macht einen ordentlichen Satz nach hinten und rollt mir beinahe über

Weitere Kostenlose Bücher