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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Trommelwirbel das allgemeine Gemurmel. Die Schläge werden schneller, lauter und fester. Ein Jubeln und Johlen feuert den Drummer an, Leute klatschen in die Hände und dann beginnt ein Bass zu spielen.
    »Luca!« Lena greift nach meinem Arm und zerrt an mir. Ich drehe hektisch den Kopf, suche nach Alex. Er hat die Hände in den Hosentaschen vergraben und macht ein finsteres Gesicht.
    »Kommst du mit?«, rufe ich und hoffe, dass er mich hört. Er hebt tatsächlich den Kopf, schaut mich an.
    »Nein«, formen seine Lippen und dann ist er aus meinem Blickfeld verschwunden. Ein breitschultriger Kerl, der ein T-Shirt trägt, auf dem Pornokönig steht, schiebt sich zwischen uns.
    Lena ist vollkommen aus dem Häuschen. Ihr Luca auf einer Bühne mit einem Instrument im Arm – in ihrer Welt gibt es nichts Aufregenderes. Sie möchte unbedingt in die erste Reihe und so müssen wir uns durch die tanzende Masse kämpfen und dabei allen Gläsern, Ellenbogen und brennenden Zigaretten ausweichen, die sich scheinbar körperlos und immer gefährlich durch den Raum bewegen und die Tanzfläche in ein lebensgefährliches Mienenfeld verwandeln.
    »Die Band ist doch echt super, oder?« Lena strahlt mich begeistert an.
    Sie hat recht. Luca und seine beiden Freunde haben es drauf, sie wissen, wie man die Menge anheizt und für eine gute Stimmung sorgt. Der Sänger hat eine tolle Stimme. Rau und melancholisch, dabei nie kraftlos.
    »Tom hat recht, der Kerl ist echt cool«, brülle ich Lena ins Ohr.
    »Nicht so cool wie Luca…«, seufzt Lena und wirft ihrem Freund einen schmachtenden Blick zu. Luca steht neben dem Gitarristen. Er presst den langen Hals des Basses an sich und folgt mit den Augen seinen Fingern, die die einzelnen Seiten streicheln und ihnen tiefe und volle Töne entlocken.
    »Eines Tages werden sie mal so berühmt wie die Beatles «, schwärmt Lena verzückt.
    »Oder Tokio Hotel «, füge ich hinzu. Lena kneift mir unsanft in den Oberarm.
    Wir genießen den Auftritt der Band. Gemeinsam mit Elena und Martin rocken wir über die Tanzfläche. Es ist so befreiend, einfach mal alles loszulassen, sich vollkommen locker und gelöst zu bewegen.
    Wenn man es denn kann – aber irgendwie will mir das heute Nacht nicht richtig gelingen. In dem niedrigen Kellerraum ist es mittlerweile richtig heiß. Man schwitzt, aber daran stört sich niemand. Immer wieder wandert mein Blick über die sich ständig bewegende Masse. Ich suche nach besonders hellen Haaren, nach einem schönen, edlen Gesicht und einem wunderbar schlanken Körper.
    Es dauert, aber schließlich entdecke ich ihn. Zusammen mit ein paar Leuten aus unserem Jahrgang betritt Alex den überfüllten, stickigen Raum. Ich hasse es, ihn aus der Ferne zu beobachten. Wieso kommt er nicht zu mir, wieso können wir nicht miteinander tanzen?
    Sofort denke an diese Nacht in dem Schwulenclub in Kempten… Wird es jemals wieder so schön sein? Er hat mich so fest in den Arm genommen. So als wollte er mich nie wieder loslassen.
    Alex lehnt mit dem Rücken an der grauen Kellerwand und nippt an einem Bier. Ein Mädchen, das ich nicht kenne, steht neben ihm, wirft ihm tiefe Blicke unter gesenkten Lidern zu und lächelt verführerisch. Jetzt, da er von Anja getrennt und daher offiziell wieder auf dem Markt ist, mangelt es natürlich nicht an willigen Bewerberinnen. Und die Tussi an seiner Seite ist sehr willig… Missmutig verziehe ich das Gesicht.
    »Ich habe Durst«, schreie ich Lena ins Ohr. Luca wischt sich gerade den Schweiß aus dem Gesicht und legt seinen Bass beiseite.
    »Hm, ja«, meint Lena. »Ich glaube, sie machen jetzt eine Pause. Lass uns was zu trinken holen.« Sie gibt Luca ein kleines Zeichen, er nickt und winkt lächelnd.
    Elena, Martin, Lena und ich schieben und schubsen uns durch den Raum. An der Tür treffen wir auf Tom.
    »Karaoke in zehn Minuten«, ruft er und hopst fröhlich auf der Stelle. Dann eilt er auf Alex zu und flüstert ihm irgendetwas ins Ohr. Alex zuckt nur mit den Schultern und kippt den letzten Schluck seines Biers runter. Das war jetzt sein drittes – ich habe mitgezählt.
    »Wodka-Cola, aber ohne die Cola!«, rufe ich dem Barkeeper zu. Er sieht mich etwas irritiert an, zuckt dann mit den Schultern und reicht mir einen Plastikbecher. Ich kippe die farblose Flüssigkeit sofort hinunter.
    »Nochmal!«, verlange ich laut und fuchtle mit dem Becher vor der Nase des Barkeepers herum.
    »Tobi?« Elena legt behutsam eine Hand auf meinen Unterarm. »Ist alles in

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