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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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gekauft. Ich mache eine Champignonsoße.« Marc dreht sich zur Seite und löst sich aus Manus Umarmung.
    Manu sieht etwas betroffen zu Boden. »Okay.«
    »Nein, es ist nicht okay«, zischt Marc sauer. »Jetzt sitzen wir auf diesen dämlichen Pilzen, die auch noch teuer waren. Das war Zeit- und Geldverschwendung.«
    Janosch und ich sehen uns unauffällig an, dann starren wir wieder stumm in unsere Tassen.
    »Sorry, ich wollte dich nur entlasten, weil du doch so viel zu tun hast und…«, verteidigt sich Manu leise.
    »Du würdest mich entlasten, wenn du dich nicht immer einmischen müsstest«, zischt Marc und stemmt die Hände in die Hüften. »Ich sage dir schon, wenn du was für mich machen kannst, aber bis dahin geh mir am besten aus dem Weg.«
    Ich betrachte meine Schuhe und versuche, gerade so wenig wie möglich anwesend zu sein. Peinliche Situation. Was ist denn los? Hab ich was verpasst?
    Ludwig betritt den Raum.
    »Ist noch Kaffee da?«, fragt er gut gelaunt.
    Ich räume weiter die Lieferung in die Regale, Marc hilft mir, Janosch spült das benutzte Geschirr ab und Manu sitzt etwas bedröppelt an dem schmalen Tischchen. Die Stimmung ist angespannt und keiner wagt, laut zu atmen, geschweige denn, etwas zu sagen. Reichlich verwirrt, weil er ja überhaupt nicht weiß, was eben vorgefallen ist, verzieht sich Ludwig schnell wieder in den Laden und Manu erhebt sich auch recht bald darauf.
    »Ich gehe dann mal wieder«, sagt er mit leiser Stimme. Er reicht Janosch die Kaffeetasse und greift nach seiner Jacke.
    »Manu?« Ich eile auf ihn zu und nehme ihn fest in den Arm. »Mach's gut«, nuschle ich an seine Brust. Er lächelt mich an und hat verstanden.
    »Du auch, Kleiner.« Dann geht er.
    »Du dumme Diva«, zischt Janosch und sieht Marc herausfordernd an. »Was war das eben?«
    »Nichts…« Marc wendet den Blick nicht von den Büchern.
    »Was ist los, Marc?«
    »Ich habe mich nur aufgeregt, weil er sich wieder einmischen musste.« Marc klingt aufgebracht.
    »Scheiße, Marc, es ging um Pilze….« Janosch schüttelt den Kopf. »Er wollte nur lieb sein.…«
    »Dieses Liebsein kann einen aber auch manchmal wahnsinnig machen«, blafft Marc wütend.
    »Geht es um Ben?«
    »Was? Scheiße, warum sollte es um diesen Kerl gehen?« Schwungvoll wirft Marc die Bücher zurück in die Kiste und dreht sich seinem Freund zu.
    »Keine Ahnung, aber so, wie du austickst, sobald dieser Name fällt…«
    »Ich kann es eben nicht leiden, wenn alle ständig darüber diskutieren wollen. Das ist tausend Jahre her, verdammte Scheiße.« Marc starrt Janosch mit roten Wangen und glänzenden Augen an, dann stürmt er aus dem Lager.
    Ich seufze leise. Ich verstehe es nicht, da ist diese Sache, die wirklich schon ewig her ist, vorbei und vergessen, und trotzdem wirbelt sie jetzt nach so langer Zeit so viel Staub und Dreck auf.
    Alle streiten sich wegen etwas, das keinerlei Bedeutung mehr hat. Aber vielleicht verlieren ja manche Dinge nie an Bedeutung. Wahrscheinlich sind es nicht nur die Wunden, die wehtun, sondern auch die Narben. Die Schmerzen einer Narbe können sehr stark sein… und sehr bitter…
    Deprimiert sortiere ich die neuen Bücher ein und sinniere so stumm vor mich hin. Janosch verabschiedet sich auch bald darauf. Er küsst kurz meine Wangen und meint, wir würden uns ja am nächsten Abend sehen. Ich nicke nur. Als ich nach einer kleinen Ewigkeit das Lager aufgeräumt und geputzt habe, gehe ich zurück in den Laden. Ludwig erzählt mir, Marc sei schon gegangen.
    Ich hasse Streit. Streit ist immer schlimm und hässlich. Doch ein Streit mit einem Freund ist nicht nur schlimm und hässlich, sondern vor allem sehr, sehr schmerzhaft. Je besser man einen Menschen kennt, desto gezielter kann man ihn auch verletzen. Man kennt sie alle, die Schwachpunkte und Macken, die Fehler und Wunden. Ein kleiner, spitzer Stoß zur richtigen Zeit auf den richtigen Punkt kann viel ausrichten… viel zerstören.
    Ich weiß nicht, was schmerzhafter ist, wenn man von einem Menschen, den man liebt, verletzt wird, oder wenn man einen Menschen, den man liebt, verletzt. Darum bin ich immer der Meinung, das Missverständnisse und böse Worte so schnell wie nur eben möglich geklärt und aus der Welt geschafft werden sollten. Ich bin froh, dass wir uns morgen Abend alle zum Essen treffen werden. Hoffentlich ist dann wieder alles okay…
    Bleibt nur noch dieser andere Streit, der mir schwer im Magen liegt: Lena! Aus dem Grund führen mich meine Schritte nach der

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