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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Arbeit ohne Umschweife zu einem ganz bestimmten Musikgeschäft.
    Ich straffe die Schultern und atme einmal tief ein, dann drücke ich die Türklinke nach unten und betrete den Laden. Er ist leer, wie immer. Hinter der Theke steht derselbe grauhaarige Kerl wie beim letzten Mal. Er mustert mich. Seine langen, zotteligen Haare hängen ihm ins Gesicht und seine blutunterlaufenen Augen starren mich unablässig an.
    »Guten Abend«, sage ich schüchtern »Ähm, ist Luca auch da?«
    Der Kerl starrt immer noch, verzieht nicht die Miene und deutet mit einer sehr langsamen Handbewegung auf den hinteren Bereich des Ladens. Ich nicke schnell und beeile mich, von dem Alten wegzukommen. So, liebe Kinder, da könnt ihr mal sehen, was passiert, wenn man Woodstock und Co. zu ernst nimmt…
    Die toten Rockstars auf den vergilbten Postern beobachten mich, als ich die Räume durchquere und mich suchend nach Luca umschaue. Ich finde ihn bei den seltsamen Instrumenten. Er hält eine winzig kleine Gitarre in den Händen und poliert sie mit einem Staubtuch.
    »Hallo, na, wie geht's?« Ich grinse ihn nervös an. Sein Blick zeigt deutlich, er erkennt mich wieder. »Hui, die musst du aber noch ziemlich füttern, damit sie auch so groß und stark wird wie die anderen.« Ich kichere und deute auf die kleine Gitarre.
    »Ukulele«, sagt Luca sehr ruhig.
    »Hä?«
    »Das ist eine Ukulele.« Er legt das Instrument beiseite und greift nach einer runden Blechtrommel.
    »Oh… spannend!«
    Er wirft mir einen kurzen, giftigen Blick zu, dann fängt er an, die Trommel abzureiben. Ich sehe ihm dabei zu und überlege nervös, wie ich am besten anfangen soll.
    »Sonst noch was?« Luca schaut mich nicht an.
    »Ja, ähm, also… Ich weiß nicht, wie ich das jetzt sagen soll…«, stammle ich unsicher.
    »Tja, da kann ich dir auch nicht helfen«, brummt er.
    »Ich… ich wollte mich eigentlich nur für diese dumme Aktion neulich entschuldigen. Du weißt schon, als ich das letzte Mal da war… mit Lena und ein paar Freunden… Da habe ich mich wirklich wie ein Vollidiot verhalten…«
    »Stimmt!« Er nickt.
    »Ja… Und das tut mir total leid. Ich bin eigentlich nicht so, im Gegenteil, ich bin ein supertoller Kerl… meistens zumindest und…«
    »So was ist ja immer Geschmackssache«, meint Luca kühl.
    »Ja…« Arschloch, wie kann man nur so unfreundlich sein? Aber ich muss ihn ja nicht mögen. Hier geht es um Lena.
    »Hör mal, Lena ist diese Sache wirklich unangenehm. Sie konnte überhaupt nichts dafür und hatte rein gar nichts damit zu tun. Sie ist ein tolles Mädchen und würde niemals…«
    »Ich kenne sie nicht so gut, wir haben uns bisher nur ein paar Mal gesehen. Aber ich fand sie eigentlich ziemlich nett und sehr süß.« Luca richtet sich auf und sieht mich an.
    »Ja«, strahle ich. »Ja, das ist sie wirklich.«
    »Aber nach dieser Aktion neulich… Ich muss zugeben, ich beurteile Leute eigentlich häufig nach ihren Freunden. Und ich weiß nicht, was ich von Lena halten soll, wenn sie mit so einem albernen, kindischen und dämlichen Kerl wie dir befreundet ist.«
    Mir bleibt die Luft weg. Mit offenem Mund starre ich Luca an. So ein… aufgeblasener… dämlicher… überheblicher… Wichser…
    »Ich…«, hauche ich perplex.
    »Ist das dann alles?« Luca dreht sich wieder seinen Instrumenten zu.
    »Nein, das ist nicht alles«, sage ich mit zitternder Stimme. »Du kommst dir wohl ziemlich cool vor. So cool, dass du in der Lage bist, Menschen nach nur zwei Minuten einschätzen zu können. Ich gratuliere dir, du hast mich perfekt durchschaut. Und weißt du was, du hast recht, Lena ist nichts für dich. Sie hat einen viel besseren Kerl verdient. Als sie mir von dir erzählt hat, da sagte sie, du wärst nett, cool und ein toller Musiker. Sie hätte dich sehr gerne richtig kennengelernt, doch ihr fehlte der Mut. Ich bin unheimlich froh, dass sie dich nie angesprochen hat. Gott, sie wäre so enttäuscht worden. Lena ist ein kluges, süßes, loyales, starkes Mädchen und ein kleiner Möchtegernrebell wie du hat sie niemals verdient.« Meine Stimme ist ziemlich laut geworden. Zitternd vor unterdrückter Wut starre ich ihn an. »Das ist dann alles.«
    Ich drehe mich um und lasse ihn einfach so stehen. Arschloch! Blödes Arschloch! Dermaßen arrogant… Und dann auch noch diese schreckliche Frisur…
    Ich stürme aufgebracht an dem alten Rocker hinter seiner Theke vorbei und ignoriere den verwirrten Blick, den er mir hinterher wirft. Schwungvoll reiße ich

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