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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Alex nervös. »Also… ich muss dir was sagen…«
    »Was denn?« Tom rutschte auf seinem Sessel hin und her.
    »Ist doch nichts Schlimmes, oder? Ihr seid doch nicht etwa schwul und ein Pärchen? Das würde mich total schocken, ehrlich. Wüsste nicht wie ich mit dieser Nachricht leben sollte. Würde mich wahrscheinlich aufhängen müssen.« Er machte ein gespielt ernstes Gesicht und nickte.
    »Tom«, sagte Alex und ließ sich nicht beirren. »Mein Vater geht zurück in die Staaten und ich… also, Maria und ich, wir… wir werden ihn begleiten.«
    Tom sah ihn eine Weile stumm an. »Welche Staaten?«, fragte er dann mit hoher Stimme.
    »Die Vereinigten, du Trottel«, murrte Alex.
    »Von Amerika?«
    »Ja.«
    »Die Vereinigten Staaten von Amerika?«
    »Ja.«
    »Die USA?«
    »Tom…« Müde fuhr sich Alex mit der flachen Hand durchs Haar.
    »USA… das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, das Land von Fast Food und Hollywood…«
    »Tom, ich bitte dich…« Langsam wurde Alex gereizt.
    Tom verstummte und starrte Alex mit großen Augen an. »Weißt du eigentlich, wie weit das weg ist?«
    »Ja, aber –«
    »Zwei verschiedene Kontinente und dazwischen wahnsinnig viel Wasser.«
    »Schon, aber –«
    »Du haust ab, um auf einem anderen Kontinent zu leben.« Er war aufgesprungen. »Und meine Meinung interessiert dich nicht?« Seine Stimme wurde immer lauter.
    »Doch, schon –« Alex wirkte ein bisschen hilflos.
    »Ich will nicht, dass du gehst«, sagte Tom entschieden. »Du wirst hier bleiben, hast du verstanden? Ich befehle es dir. Wenn du mir nicht gehorchst, dann werde ich dich eben an mich ketten müssen!«
    Natürlich gehorchte Alex nicht. Und aus diesem Grund kam Tom am nächsten Tag mit Handschellen vorbei. Erst fanden wir das alles auch noch ganz lustig. Dieser kindliche Akt von besitzergreifender Freundschaft war sehr niedlich. Tom machte ein trotziges Gesicht und hockte beleidigt neben Alex, an dessen Arm er sich gekettet hatte.
    Nach einer halben Stunde fing Alex aber an, seine Freiheit zu vermissen. Er hatte von dem Spiel genug. Und als Tom nach einer Stunde immer noch keine Anstalten machte, die Fesseln zu lösen, wurde Alex langsam sauer. Es war fast schon wieder belustigend, wie sie so aneinander gekettet durchs Haus stiefelten, beide schlecht gelaunt und mit finsteren Mienen und sich die ganze Zeit über stritten. Hatte etwas von einer seltsamen Comedyshow.
    Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis wir Tom zur Aufgabe überreden konnten. Schließlich aber verriet er uns, wo wir den Schlüssel finden konnten. Ich glaube ja, er gab nur klein bei, weil er dringend aufs Klo musste und Alex sich weigerte, ihn zu begleiten.
    Tom versuchte noch ein paar Mal, Alex zum Bleiben zu bewegen. Er probierte die unterschiedlichsten Methoden aus, spielte Kindheitserinnerung aus, erzählte von Fettleibigkeit und Flugzeugabstürzen, ehe er auf einmal mich ins Spiel brachte.
    »Du interessierst dich ja gar nicht für mich und das kleine Bambilein… für unsere Gefühle. Wir bleiben einsam und traurig zurück. Tobi ist untröstlich, weil er sich allein fühlt und auch die Telefonate können daran nichts ändern. Gespräche über Webcam funktionieren nicht lange, da du bald wegen dem ganzen Fast Food so fett sein wirst, dass du nicht mehr aufs Bild passt. Die Kamera kann immer nur einen Teil von dir filmen. Und so bleibt das arme Kerlchen allein…«
    Er grinste. »Und eines Nachts, das Bambilein ist ganz traurig, weil es dich wieder sooooooo sehr vermisst, kommt es angekrochen und lässt sich von mir trösten. Wir verstehen den Schmerz des anderen, können uns aufmuntern und… und dann landen wir im Bett! Tobi ist von meinen Fähigkeiten als Liebhaber total begeistert und verliebt sich unsterblich in mich. Dann bist du abgeschrieben, und daran kannst du nicht einmal etwas ändern. Schließlich kannst du nicht nach Deutschland zurückkommen, um gegen mich anzutreten: Du bist so fett, keine Fluggesellschaft will dich mitnehmen.
    Und so wirst du den Rest deines Lebens – keine Sorge, du wirst nicht alt: Herzversagen – in einem stickigen New Yorker Apartment verbringen. Du hockst auf einer durchgesessenen Couch, schaust den ganzen Tag amerikanische Sitcoms und stopfst Kartoffelchips in dich rein, während Tobi und ich – reich und sexy – durch die Weltgeschichte jetten und Sex an exotischen Stränden haben.«
    Zufrieden und entspannt lehnte sich Tom in seinem Sessel zurück. Er grinste uns an.
    Alex war von dieser

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