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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Zukunftsversion überhaupt nicht angetan. Er machte ein finsteres Gesicht. Hm, vielleicht hätte ich nicht kichern sollen, das schien Alex' Wut nur noch mehr anzustacheln. Er drohte Tom mit Kas-tration, sollte er es wagen, mich auch nur in seinen Gedanken anzufassen.
    Tom grinste sein dreckigstes Lächeln, schloss provokant die Augen und meinte mit anrüchiger Stimme: »Huch, ich hab's gerade getan…«
    Ich bekam rote Wangen und musste mit ansehen, wie Alex Tom eine Viertelstunde lang durchs gesamte Zimmer jagte.
    »Wann sind wir denn nun endlich da?«, jammert Tom und zappelt unruhig auf der Rückbank herum.
    »Es dauert nicht mehr lange«, murmle ich.
    »Noch zwei Minuten?«
    »Ein bisschen mehr.«
    »Drei Minuten?«
    »Tom…«
    »Vier Minuten?«
    »Halt endlich die Klappe!«, faucht Alex und tritt etwas zu heftig auf die Bremse. Wir werden durchgeschüttelt.
    »Unhöflich«, murmelt Tom und verschränkt die Arme vor der Brust. »Sehr unhöflich.«
    Ich habe ja Verständnis für seine Trauer und seinen Schmerz. Alex ist sein bester Freund, die beiden haben die letzten dreizehn Jahre miteinander verbracht, es gibt so viele gemeinsame Erinnerungen… und dennoch wünsche ich mir, er würde einfach verschwinden und uns in Ruhe lassen. Ich will mit Alex allein sein.
    »Ich glaube langsam, es gibt gar keine Party. Du hast gar keine Freunde, die sind nur fiktiv.« Tom piekt mir mit dem Zeigefinger in die Schulter. »Und ihr fahrt jetzt in einen finsteren, dunklen Wald, in dem ihr mich aussetzen könnt…«
    »Sehr scharfsinnig, Hänsel«, meint Alex spöttisch. Ich drehe mich nach hinten.
    »Warum bist du überhaupt mitgekommen?«, frage ich bissig. »Wolltest du Silvester nicht mit André verbringen?«
    »André feiert mit Maria und ihren kleinen Freundinnen. Sie sitzen wahrscheinlich kichernd in einem halbdunklen Zimmer und spielen Gläserrücken oder so. Und um halb eins fallen sie todmüde in ihre kuscheligen Schlafsäcke.«
    »Wir sind da«, unterbricht uns Alex.
    Die Parkplatzsuche gestaltet sich wie immer schwierig. Wir müssen einige Male um den Block fahren, ehe wir eine freie Parklücke finden. Schließlich können wir den Wagen in einer Nebenstraße abstellen.
    Erleichtert steige ich aus. Ich eile um das Auto herum und öffne den Deckel des Kofferraums. Marc hat mir die wichtige Aufgabe gegeben einen gemischten Salat zu machen. Sonst darf ich nie was mitbringen, Marc will immer alles selbst vorbereiten. Als ich das letzte Mal um eine Aufgabe gebettelt habe, meinte er, ich solle ein paar Rollen Klopapier mitbringen, die würden immer so schnell ausgehen.
    Doch dieses Mal hat es keine Hinhaltetaktiken oder Pseudoaufgaben gegeben. Ich habe mich sehr über meinen Auftrag gefreut. Ein gemischter Salat gehört zwar nicht zur Königklasse, ist aber trotzdem ein fester Bestandteil jeder Party und aus diesem Grund immer wichtig.
    Ich öffne den Deckel der riesigen Tupperschüssel.
    »Alex, du bist zu schnell gefahren, du hast meinen ganzen Salat durcheinander gebracht…« Besorgt betrachte ich den Inhalt der Schüssel, der arg durchgeschüttelt aussieht. Alex tritt neben mich.
    »Oh mein Gott«, sagt er mit tonloser Stimme. »Wie konnte das nur passieren? Das ist ja eine Katastrophe: Tomaten über Gurken und gleich daneben Radieschen unter grünen Salatblättern – entsetzlich, ich kann gar keine Struktur erkennen. Ruiniert. Einfach nur ruiniert.«
    Ich funkle ihn wütend an und verschließe die Schlüssel mit dem Deckel. »Du nimmst mich nicht ernst«, murre ich.
    Schnaubend schüttelt Alex den Kopf und knöpft seinen Mantel zu.
    »Können wir jetzt gehen?«, fragt Tom ungeduldig. Er hüpft von einem Bein aufs andere. »Mir ist kalt.«
    Die schwere Schüssel tragend stapfe ich voraus. Alex folgt mir, in der Hand eine Flasche des teuersten Weins, den wir in Pas Getränkekeller finden konnten. Und Tom hat ein Tablett der leckeren Muffins dabei, die seine Haushälterin immer für ihn backt.
    »Muss ich eigentlich etwas beachten, wenn ich deine Freunde kennenlerne?«, fragt mich Tom. »Gibt es Themen, die man nicht ansprechen darf? Wie zum Beispiel den Muttertag oder Rinderwahn?«
    »Gegen Rinderwahn haben sie nichts, aber wenn du in kein Fettnäpfchen treten willst, dann solltest du vielleicht nicht über die moralische Verwerflichkeit von Seitensprüngen debattieren«, antworte ich ihm.
    »Mist, mein Lieblingsthema ist also gesperrt«, schimpft Tom gespielt enttäuscht. »Worüber soll ich denn sonst mit vollkommen

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