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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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ein Dämonenjäger«, erklärt Tom schnell. »Und Lena und Martin auch.«
    Alex hebt den Blick, sieht Martin an und muss lachen.
    »Ja, jetzt findest du das noch lustig, aber warte mal ab, bis du in den Fängen der schrecklichen Sylvia steckst und sie dich mit ihren Brüsten ersticken will…«, sage ich grimmig. »Wir werden dich nicht retten.«
    »Tobias, ich versuche hier zu essen.« Alex verzieht angewidert das Gesicht. Er greift nach einer Gabel und will sich gerade eine Portion Nudeln in den Mund schieben, als ihn mein empörter Aufschrei zusammenzucken lässt. »Was zum Teufel ist in dich gefahren?«, fragt er mich erschrocken.
    »Das kannst du doch nicht machen«, fauche ich aufgebracht.
    » Was? «
    »Du kannst chinesisches Essen doch nicht ernsthaft mit einer Gabel essen wollen. Du musst Stäbchen benutzen. Hast du keine Stäbchen?« Empört mustere ich ihn.
    Er sieht mich etwas verwirrt an, dann fängt er sich wieder. »Doch, ich habe hier in der Tüte zwei Stäbchen, aber ich kann damit nicht essen…«
    »Musst du aber«, beharre ich.
    »Kann ich aber nicht«, trotzt er.
    »Dann wirst du es jetzt lernen!« Ich beuge mich zu ihm herüber und reiße ihm flink die silberne Gabel aus der Hand.
    »Gib sie wieder her!«, fordert er mit finsterer Miene.
    »Nein.« Ich presse die Gabel fest an mich.
    »Gib mir meine Gabel, du Spinner!« Seine tiefe Stimme hat nun diesen wohlbekannten, drohenden Unterton angenommen.
    Ich seufze. »Na gut, wenn du unbedingt willst.« Und lecke einmal mit der Zunge über die Zinken. Dann strecke ich sie Alex hin. Tom, Lena und Martin rufen erst gleichzeitig Iiiihhhh, und fangen dann an zu lachen. Alex sieht reichlich angepisst aus.
    »Du verdammte Nervensäge«, zischt er zornig. Aber dann kramt er in der weißen Plastiktüte und holt die verpackten Holzstäbchen hervor.
    »So ist es brav«, lobe ich ihn frech. »Du würdest doch auch niemals mit einem Basketball Fußball spielen, oder?«
    »Ja, klar, der Vergleich ist wirklich treffend«, motzt Alex und klemmt sich die Stäbchen zwischen die Finger.
    Er kann es wirklich nicht. Er schafft es nicht, die beiden Dinger zwischen seinen Fingern zu koordinieren, sie klappern ständig unkontrolliert aneinander.
    Es sieht wirklich lustig aus, wie er in seiner kleinen Pappschachtel herumstochert und doch keine einzige Nudel zwischen die Stäbchen bekommt. Gerade landet ein ganzer Haufen Nudeln auf seiner Jeans, dem Sofa und dem Boden, nur nicht in seinem weit aufgerissenen Mund. Herrgott, wie süß er ist, wenn er sich so anstrengt und hoffnungslos versagt. Auf seiner hellen Haut haben sich zarte, rote Flecken gebildet. Er ist zornig.
    »Du machst das sehr falsch, Alex«, flöte ich mit lieblicher Stimme. Er sagt nichts, doch der kurze Blick, den er mir zuwirft, warnt mich, lieber den Schnabel zu halten. Ich rücke etwas näher, beuge mich zu ihm und nehme ihm die Stäbchen aus der verkrampften Hand.
    »Willst du die jetzt auch ablecken?«, zischt er boshaft.
    »Nein.« Ich greife nach seiner Hand.
    »Was…?« Erschrocken will er sie wegziehen. Ich halte ihn fest.
    »Ich werde dir zeigen, wie man es richtig macht«, erkläre ich sanft.
    »Brauchst du nicht, ich esse einfach so wie Tom«, meint er hastig. Tom sitzt neben Alex und stopft sich seine Frühlingsrollen mit den Fingern in den Mund.
    »Du willst deine Nudeln mit der Hand essen?«, frage ich amüsiert.
    »Tun die Chinesen das nicht?«
    »Nein.« Seine Hand ist verkrampft. »Du musst sie entspannen«, sage ich und streiche die langen, geraden Finger glatt.
    Er hat sehr schöne Hände. Klavierspielerhände, sagt meine Oma dazu. Warm und weich… Passt überhaupt nicht zu seiner ständig kühlen Miene. Diese Wärme ist verräterisch. So sehr er auch einen auf unnahbaren Eisklotz macht, sein Körper ist warm und lebendig. Es muss ein großes Herz sein, das heißes Blut durch die Adern pumpt.
    Vorsichtig lege ich ihm die Stäbchen in die Hand, platziere sie zwischen seinen Fingern, zeige ihm, wie er sie halten muss.
    »Beweg sie mal«, fordere ich ihn auf. Er versucht es und sie rutschen ihm sofort aus der Hand. Hat er eben gezittert? »Hm, noch mal.« Erneut greife ich nach seiner Hand, halte sie fest und helfe ihm, die Holzstäbchen in die richtige Position zu bringen.
    »Versuch es.« Ich lasse ihn los. Er schafft es, die Stäbchen zu bewegen. Sie klackern aneinander und die Spitzen berühren sich wie bei einer Pinzette. »Gut«, lobe ich ihn.
    Alex ist es mittlerweile gelungen,

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