Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
Vom Netzwerk:
Sagt Tobi einfach Bescheid.«
    »Ja.« Tom lächelt optimistisch. Alex verzieht nicht einmal die Miene. Unsere Blicke treffen sich. Seine grauen Augen gleichen einer Stahlwand. Ich kann nicht dahinter schauen. Er hat zugemacht, lässt mich nicht rein.
    Ich öffne die Beifahrertür. Alex schnappt nach Toms Hemdkragen und zerrt ihn mit sich in Richtung Haus. Tom winkt und wünscht uns noch viel Spaß, dann sind sie außer Sichtweite.

35. Kapitel
    I just called to say I love you
    Es hat angefangen, ein bisschen zu regnen. Der Asphalt ist feucht und glänzt schwarz im trüben Dämmerlicht. Auf der unebenen Straße haben sich größere und kleinere Pfützen gebildet. Die Scheinwerfer der vorbeirauschenden Autos spiegeln sich im Wasser. Ein kalter Wind pustet uns feuchte Regentropfen ins Gesicht
    »Kim«, jammere ich. »Mach, dass es aufhört, zu regnen.«
    Er lacht und beugt sich schnell zu mir herunter, um mir einen kleinen Kuss aufs Haar zu geben. »Glaub mir, Süßer, wenn ich könnte, dann würde ich dir jetzt einen schönen, warmen Herbstabend schenken.«
    »Wirklich? Mit einem herrlichen Sonnenuntergang, der die rot gefärbten Blätter an den Bäumen leuchten lässt?« Träumerisch lege ich den Kopf schief und verziehe fast im selben Augenblick das Gesicht, als eine Windböe unseren Schirm erfasst und wir erneut einen Schwung kalten Regenwassers abbekommen.
    »Sorry«, sagt Kim und kämpft mit dem widerspenstigen Schirm, der viel lieber gemeinsam mit dem kräftigen Wind in die Lüfte fliegen würde, als mit uns zusammen hier die düstere Straße entlang zu schleichen.
    »Was für ein Wetter.« Ich drücke mich an ihn. Sein starker Körper bietet Wärme und Schutz.
    »Ich wäre jetzt gerne im Trockenen, vielleicht auf einer kuscheligen Couch. Zusammen mit dir.« Er schaut mich an und lächelt.
    »Ja, das ist eine schöne Vorstellung«, seufze ich. »Wir könnten heiße Schokolade trinken und schmusen und…« Ich grinse und werde rot.
    »Und was?«, fragt Kim mit anzüglichem Lächeln.
    »Und vielleicht Sudoku machen oder Monopoly spielen. Und wenn es dann spät wird, dann schlüpfen wir beide in unsere Schlafsäcke und erzählen uns Gruselgeschichten.«
    »Hey, genauso habe ich mir einen romantischen Abend mit dir vorgestellt.« Kim lacht.
    Wir weichen einer großen Pfütze aus und werden dafür von einem vorbeifahrenden Auto nass gespritzt. Kim betrachtet die dunklen, schmutzigen Wassertropfen auf seiner Jeans und flucht.
    »Wir sind ja gleich da«, tröste ich ihn.
    »Wieso findet man in dieser gottverdammten Stadt niemals einen Parkplatz vor Ort? Ständig muss man im Kreis fahren und am Ende doch einen guten Kilometer zu Fuß gehen…«
    »Siehst du, deshalb benutze ich nur die öffentlichen Verkehrsmittel, da sparst du dir wenigstens den ganzen Stress.«
    Kim erwidert nichts. Er beschleunigt seinen Schritt und ich lasse mich von ihm mitziehen.
    »Sag mal, was war das eigentlich vorhin?«, fragt er nach einer kleinen Weile.
    »Was war was?«
    »Ich dachte, ich mache dir eine Freude, wenn ich deinen Bruder und seinen Freund zu meiner Party einlade. Du kennst die Leute, die kommen werden, ja nicht und… Naja, ich habe angenommen, dir wäre etwas Gesellschaft ganz recht.« Er dreht den Kopf und sieht mich an. Ich starre geradeaus auf den dunklen, nassen Bürgersteig und spüre seinen prüfenden Blick auf meinem Gesicht.
    »Das war sehr lieb von dir«, sage ich leise.
    »So sehe ich das auch. Aber warum warst du dann alles andere als begeistert? Du hast so abweisend reagiert.«
    Ich mag es nicht, wenn er so ist… so misstrauisch. Seine blauen Augen, sonst immer fröhlich und offen, nehmen dann einen starren, kühlen Ausdruck an. Er hält mich für unehrlich. Er glaubt, ich würde ihm etwas verheimlichen. Ich bin sehr gekränkt… verletzt…
    Ich meine, gut, ja, es stimmt, ich habe ihm nicht die Wahrheit erzählt, aber dieser abschätzende Blick ist trotzdem schmerzhaft.
    »Du hast mir gesagt, ihr würdet gut miteinander klarkommen, dein Bruder und du, meine ich«, bohrt Kim weiter nach.
    Herrgott, er wird doch nichts ahnen? Sind wir so offensichtlich gewesen…? Nein, besser, bin ich so offensichtlich gewesen? Hat Kim bemerkt, wie sehr mich Alex' Anwesenheit aus dem Konzept bringt?
    »Ja, Alex und ich kommen gut miteinander aus – als Brüder und Klassenkameraden. Aber so privat… Es verbindet uns nichts.« Nee, es verbindet uns wirklich nichts. Ich meine, außer natürlich intimer Sex und sentimentale

Weitere Kostenlose Bücher