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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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einmal, dann lasse ich ihn los. »Essen wir im Wohnzimmer?«
    »Ja.« Marc nickt.
    »Soll ich noch was helfen?«
    »Du kannst die Weinflaschen rüberbringen. Manu soll sie aufmachen.«
    Ich schnappe mir die beiden Flaschen und gehe ins Wohnzimmer. Kim und Manu sitzen auf der Couch und unterhalten sich über den Münchner Straßenverkehr.
    »Hey, ihr beiden.« Ich stelle den Wein auf den großen Esstisch.
    »Na, ist das Essen schon fertig?«, fragt mich Kim lächelnd. »Es riecht wirklich gut.«
    »Erzähl das mal Marc, der glaubt, die Hühnchenschenkel seien ruiniert…«
    »Sind sie auch«, nuschelt Marc, der gerade den Raum betreten hat und den Teller mit den Canapés in den Händen trägt.
    »Es duftet aber ganz fantastisch«, meint Kim sehr höflich. Marc zwingt sich zu einem schnellen Lächeln.
    Ich betrachte den bereits gedeckten Tisch. Acht Gedecke. Neben modernen, weißen, viereckigen Tellern liegt silbernes, schlankes Besteck und auch die schmalen Weingläser überzeugen durch ihre schlichte Eleganz. Marcs Stil.
    »Sieht toll aus«, lobe ich anerkennend und schenke dem Tisch noch einen bewundernden Blick.
    »Naja«, macht Marc unzufrieden. »Eigentlich wollte ich, dass die Servietten zu Schwänen gefaltet werden, aber…« Er sieht Manu an.
    »Ich habe es versucht, ehrlich. Aber ich kann so etwas eben nicht.« Manu grinst etwas verlegen.
    »So schwer ist das nun auch wieder nicht«, zischt Marc gereizt. »Ich habe es dir schon tausendmal gezeigt.«
    »Was? Du kannst keine Servietten falten? Das geht ja mal gar nicht.« Gespielt entsetzt starre ich Manu an. »Also, bevor Kim und ich das erste Mal miteinander ausgegangen sind, habe ich ihn gleich gefragt: Kannst du aus Servietten Schwäne machen? Und er hat geantwortet: Natürlich, ich bin doch ein richtiger Mann! Ansonsten wäre ja niemals was aus uns geworden. Da habe ich meine Prinzipien.« Ich nicke sehr ernst.
    Kim muss sich auf die Unterlippe beißen, um nicht zu lachen, und auch Manu grinst. Nur Marc scheint von meinem kleinen Scherz überhaupt nicht angetan zu sein.
    »Na, Hauptsache, du hast deinen Spaß«, zischt er mit grimmiger Miene.
    »Ja, den habe ich. Und um ehrlich zu sein, ich bin wahnsinnig froh, dass wir auf die Schwäne verzichten können. Ich hasse diese Vögel, mit ihren ewig langen Hälsen und diesen seltsamen Augen. Sie sehen total unproportional aus.«
    Es klingelt an der Tür.
    »Gott sei Dank«, stöhnt Marc übertrieben erleichtert und eilt in den Flur. Ich strecke ihm die Zunge raus.
    Aus dem Flur dringt Janoschs hohe Stimme herein. Er begrüßt Marc genauso aufgedreht und herzlich wie immer. Scheinbar spielt ihr kleiner Streit von gestern keine Rolle mehr.
    Janosch, Jens, Uwe und Michael sind gemeinsam gekommen. Nacheinander betreten sie nun das Wohnzimmer, umarmen Manu und Kim und knuddeln mich, wobei sie mir alle durchs Haar strubbeln. Etwas angesäuert versuche ich, meine Frisur wieder in Ordnung zu bringen. Wieso meinen die Leute immer, sie müssten meinen Kopf tätscheln, als sei ich ein besonders niedlicher, kleiner Hund? Marc fordert uns auf, Platz zu nehmen.
    »Wieso hast du denn die Weinflaschen noch nicht geöffnet?«, zischt er in Manus Richtung. »Ich hab doch gesagt, du sollst sie aufmachen.«
    Manu hebt verwirrt die Augenbrauen. »Äh, tut mir leid, Schatz, aber ich…«
    »Das war mein Fehler. Ich habe vergessen, ihm Bescheid zu sagen«, gehe ich schnell dazwischen.
    Marc erwidert nichts und Manu beeilt sich und befreit die Flaschen mit einem dumpfen Plopp von ihren Korken.
    »Gieß dem Kind nicht so viel ein«, warnt Marc, als Manu mein Glas mit Wein füllt.
    Ich verziehe nur kurz das Gesicht. Selber Kind! Bäh! Missmutig betrachte ich mein halbvolles Glas.
    »Das Essen braucht noch ein paar Minuten. Ich habe aber Häppchen gemacht, also bedient euch.« Marc deutet mit einer einladenden Handbewegung auf den großen Teller.
    »Gerne«, meint Janosch gut gelaunt. »Aber erst müssen wir uns noch bei euch für die liebe Einladung bedanken und natürlich auf diesen schönen Abend anstoßen.« Er hält sein Weinglas in die Höhe und wir anderen machen es ihm nach. »Auf einen gemütlichen Abend und auf uns!«, ruft Janosch lächelnd.
    Wir stimmen ihm zu und erwidern seinen Trinkspruch. Dann nimmt jeder einen Schluck von dem kühlen Weißwein.
    Ich nehme einen extra großen, um Marc zu ärgern. Er sitzt neben mir und wirft mir einen tadelnden Blick zu. Um ihn noch mehr zu provozieren, bitte ich Manu sofort, mir noch mal

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