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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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habe.«
    »Natürlich nicht, er ist auch nur ein Mensch mit Fehlern und Macken.« Marc schüttelt verständnislos den Kopf.
    »Sei doch froh, dass ich mich von ihm trennen werde, du warst doch von Anfang an gegen unsere Beziehung«, murre ich.
    »Weil sie viel zu schnell ging und du nicht nachgedacht hast. Ich hätte dir dieses Ende voraussagen können, aber du wolltest ja nicht hören.«
    Ich lasse seine Hand los und rutsche ein bisschen zur Seite.
    »Diese Kommentare kannst du dir sparen, Marc«, fauche ich. »Deine Vorwürfe brauche ich gerade wirklich nicht.«
    »Du wirst sie dir aber wohl oder übel anhören müssen«, motzt Marc. »Wozu sind Freunde denn da, wenn sie einem nicht die Wahrheit sagen dürfen?«
    Zitternd verschränke ich meine Arme vor der Brust und schiebe meine Unterlippe nach vorne. Ich bin wütend, fühle mich angegriffen, verletzt, schuldig, dumm und über all dem schwebt das hässliche Gefühl, versagt zu haben. Ja, ich habe versagt.
    »Ich habe alles falsch gemacht«, murmle ich leise vor mich hin.
    Marc seufzt. Er legt einen Arm um meine Schultern und zieht mich an seine Brust.
    »Dummkopf«, nuschelt er und küsst meine Schläfe. »Du bist erst achtzehn Jahre alt, Tobi. Du darfst Dinge falsch machen. Fehler sind erlaubt, wenn du aus ihnen lernst und sie nicht ständig wiederholst.« Er streichelt mir durchs Haar und ich genieße diese Nähe sehr.
    »Ich lerne, versprochen.«
    »Naja«, seufzt Marc. »Irgendwie sieht das gerade nicht so aus.«
    »Warum? Ich habe wirklich aus der Sache mit Kim gelernt. Ich weiß nun, dass man Gefühle nicht erzwingen kann…«
    »Und das ist auch gut so, aber wenn es um Alex geht, dann bist du immer noch genauso unvernünftig wie vorher.«
    Ich sehe ihn ernst an. »Marc, ich habe gelernt, dass man Gefühle nicht erzwingen kann – verdrängen kann man sie aber auch nicht.« Einige Sekunden lang mustern wir uns stumm. Marc ist noch nicht wirklich überzeugt, das kann ich in seinen Augen erkennen. »Ich liebe ihn… und er mich auch«, sage ich mit klopfendem Herzen und flatterndem Magen.
    »Ach ja?« Spott in seiner Stimme. »Und wird sich jetzt auch etwas ändern? «
    »Was meinst du?«
    »Verlässt er das Mädchen, mit dem er momentan zusammen ist? Wird er sich zu dir bekennen?« Marcs Fragen tun weh, denn sie treffen genau meinen wunden Punkt.
    »Hm…«, mache ich nur.
    »Also nicht.« Marc lacht kurz und freudlos. »Wo soll denn das hinführen, Tobi? Du lässt dich total verarschen. Es ist ein Teufelskreis, aus dem du nicht mehr herauskommst. Er hält dich immer nur hin, spielt mit dir und nimmt sich einfach das, was er braucht. Im Endeffekt will er dich wahrscheinlich nur fürs Bett.«
    Das ist nicht wahr, das stimmt nicht, niemals! So ist er nicht. Nicht Alex… Nicht mein Alex!
    Ich zittere unter der Anspannung und dem Versuch, ruhig zu bleiben.
    »Du kennst ihn gar nicht. Alex würde so etwas niemals tun…« Mein Hals tut so weh, ich kann nicht weiter sprechen. Ich atme tief ein und kämpfe gegen den Schmerz. »Unsere Küsse… Da war so viel… so viel Gefühl…«
    »Auch Geilheit ist ein Gefühl«, meint Marc erschreckend trocken.
    Ich werfe ihm einen giftigen Blick zu. »Er liebt mich und ich werde alles tun, damit wir endlich zusammen sein können.«
    »Und das Mädchen?«
    »Sie ist mir egal«, gebe ich trotzig zu.
    »Tolle Einstellung«, meint Marc zynisch. Natürlich hat er recht. Doch ich kann ihm im Moment einfach nicht zustimmen. Wenn ich das tue, dann würde das bedeuten, dass ich Alex und unsere Liebe aufgebe, oder?
    »Tut mir leid, Tobi, aber ich sehe die ganze Sache weniger optimistisch«, meint Marc ernst.
    »Du bist ja auch der größte Pessimist, den ich kenne.« Ich will nicht hören, was er zu sagen hat. Er soll seine Zweifel für sich behalten.
    »Alex ist noch nicht bereit, gegen die Prinzipien seiner kleinen Welt anzukämpfen, und vielleicht wird er es auch nie sein. Er ist nicht sehr stark.«
    »Du kennst ihn doch gar nicht und meinst schon, ihn so gut beurteilen zu können?«
    »Ich habe meine Meinung aus deinen Erzählungen und Beschreibungen gebildet. So schwer war das nicht. Ich denke, ihn ganz gut einschätzen zu können«, meint Marc selbstbewusst.
    Schnaubend schüttle ich den Kopf. »Wir sind sehr verschieden, das weiß ich«, muss ich zugeben. »Aber es kann doch trotzdem funktionieren.«
    »Hm, ja schon«, meint Marc nachdenklich. »Im Idealfall ergänzt man sich wunderbar, vervollständigt sich sozusagen. Man

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