Charade - Bittersueßes Spiel
Angesicht ist das Reden so viel schwieriger. »Die meiste Zeit meines Lebens, konnte ich mich auf niemanden verlassen. Selbst, als ich es konnte, habe ich es gehasst, und dabei meine ich, von jemandem abhängig zu sein. Nicht so zu tun oder es herunterspielen. Du hast mich in einem meiner schlimmsten Momente erlebt … Den Teil von mir gesehen, den ich verabscheue und den ich niemandem freiwillig zeigen würde, und trotzdem warst du da. Das bedeutet mir etwas.«
»Wenn das einer deiner schlimmsten Momente war, bist du okay. Oder du wirst es sein, Chey. Daran zweifle ich keine Sekunde.«
Seine Worte lösen in mir das Bedürfnis aus, zu lächeln. Ich kann mich dennoch nicht dazu durchringen. »Du hast mich
Chey
genannt.«
»Hey, ich hatte eine harte Nacht und fühle mich nicht danach, einen Angriff von dir abzuwehren, nur weil ich dich
Prinzessin
genannt habe.«
Ich nehme seinen Anblick in mich auf. Sein blondes Haar, das immer so aussieht, als würde er ständig mit den Fingern hindurchfahren. Diese Tattoos und sein kantiges Gesichts, das nur durch die beiden Grübchen etwas weicher wirkt.
Wenn ich ihn ansehe, denke ich an Kontrolle. Ich weiß nicht, warum, denn bei ihm habe ich kein bisschen davon. Wir streiten wie verrückt, doch irgendwie fühle ich mich sicher und als hätte ich eine neue Kraft gefunden, von der ich nie wusste, dass sie mir fehlt.
»Da waren nur ein paar Personen im Garten, verfluchte Kiffer und Leute, die zu betrunken waren, um noch etwas mitzubekommen. Adrian hat trotzdem mit ihnen geredet. Ich glaube nicht, dass du mit jemandem Probleme haben wirst.«
In diesem Moment denke ich nicht an die vergangene Nacht. Es ist mir egal, was passiert ist oder wer meinen Ausbruch gesehen hat. Alles, worauf ich mich konzentrieren kann, sind seine Lippen. Die Muskeln seines Waschbrettbauches und die Art, wie sie sich bewegen.
»Shit!« Er hebt seine Hand, und ich bin überrascht, als er mein Haar berührt. »Du versuchst wirklich, mich umzubringen, nicht wahr? Du verschlingst mich praktisch mit deinen Blicken.« Damit zieht er mich an sich, und seine Lippen finden meine.
Ich öffne meinen Mund, komme ihm entgegen und lasse zu, dass der Kuss alle meine Gedanken zerstreut. Übrig bleib nur Colt und das, was er mit mir anstellt.
»Komm her«, murmelt er gegen meine Lippen, dann küsst er mich erneut. Ich klettere auf ihn und setze mich rittlings auf seinen Schoß.
Colts Hand vergräbt sich in meinem Haar, dann neigt er meinen Kopf und vertieft den Kuss. Dabei fühle ich seine Erektion zwischen meinen Beinen, was das Kribbeln in mir verstärkt.
Mit der anderen Hand streichelt er über meinen Rücken, und obwohl ich weiß, dass es falsch ist und dadurch kein Problem gelöst wird, lasse ich zu, dass jede seiner Berührungen einen weiteren hässlichen Gedanken auslöscht. Wenn er mich berührt, ist das etwas Echtes. Etwas, das ich kenne. Seine Berührung ist schwarz und weiß, wie nichts anderes in meinem Leben, auch wenn ich glaube, es wäre so.
Kurz ziehe ich mich zurück. »Du lässt mich vergessen. Ich will einfach nur vergessen.«
In einer einzigen Bewegung dreht Colt uns, sodass er über mir ist. Ich schlinge meine Beine um seine Hüften, und dann küsst er mich wieder.
»Was willst du, Chey?« Sein Mund zieht eine heiße Spur über meinen Hals. »Sag mir, was du willst.«
»Kontrolle«, hauche ich und wölbe mich ihm entgegen. »Etwas, das ich kontrollieren und bei dem ich so tun kann, als wäre alles okay.«
»Gut, denn das ist alles, was ich dir geben kann. Wegen … Ich habe dir nichts zu bieten, bis auf das hier.« Ein weiterer Kuss, dann knabbert er an meinem Ohrläppchen.
Er muss sich nicht erklären. Er meint seine Mom. Das ist alles, was wir gemeinsam haben – eine erdrückende Last, die auf unseren Schultern liegt. Aber irgendwie funktioniert es.
Ich hätte niemals gedacht, dass ich so etwas tun würde. »Das ist alles, was ich will.«
Diesmal hört er auf, mich auf diese berauschende Weise zu küssen und sieht mich an. Mein Atem stockt. »Also tauschen wir eine Charade gegen die andere aus?«
Ich lächle. »Ja …, ich denke, das tun wir.«
Er kommt näher, bis sein Mund nur einen Atemzug von meinem entfernt ist, als jemand gegen die Zimmertür hämmert. »Colt! Schaff deinen Arsch hier raus!«
Er stöhnt auf. »Das ist hoffentlich wichtig.« Die Muskeln in seinem Rücken spannen sich an, als er aufsteht, und zum ersten Mal fällt mir das Tattoo auf seinem Rücken auf. Es ist
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