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Charlie Chan macht weiter

Charlie Chan macht weiter

Titel: Charlie Chan macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Derr Biggers
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Gerechtigkeit zu übergeben. Sie können sich auf mich verlassen.«
    »Ich bin Ihnen unendlich dankbar. Dann bis heute abend, Mrs. Honywood!«
    »Bis heute abend! Ich werde auf Ihren Anruf warten.« Als Duff aus der Zelle trat, war er erschrocken, Dr.
    Lofton direkt davor stehen zu sehen.
    »Ich habe Ihre Nachricht erhalten«, sagte er. »Wir fahren mit dem Expreß vier Uhr dreißig. Hier ist eine Fahrkarte für Sie – falls Sie sie haben wollen.«
    »Natürlich möchte ich sie. Ich bezahle sie Ihnen später.«
    »Nur keine Eile!« Lofton machte ein paar Schritte, blieb dann aber stehen. »Ah – eh – Sie haben mit Mrs.
    Honywood telefoniert?«
    »Soeben.«
    »Hat sie Ihnen irgendwas sagen können?«
    »Nichts.«
    »Was für ein Jammer!« sagte Lofton beiläufig und steuerte auf den Lift zu.
    Duff ging in sein Zimmer. Er war in Hochstimmung. In sieben Stunden würde einer der schwierigsten Fälle seiner Laufbahn gelöst sein.
    Während des Lunchs im Speisesaal studierte er erneut die Männer der Reisegesellschaft. Wer war es? Wer konnte lächeln, obwohl er ein Schurke war? Lofton vielleicht? Oder war es Tait, der auf der Schwelle zum Salon im »Broome’s« einen Herzanfall bekommen hatte? Ein Mann konnte durchaus ein schwaches Herz und trotzdem so viel Kräfte haben, um einen anderen Mann in so fortgeschrittenem Alter wie Drake erdrosseln zu können. Und Tait umgab die Ära ferner Länder. Oder Kennaway? Er war noch ein Kind. Benbow? Duff schüttelte den Kopf. Ross – Vivian – oder Keane? Kamen alle in Frage. Maxy Minchin? Er paßte kaum ins Bild, aber die Sache lag ganz auf dem Sektor. Fenwick? Wenn es nun Fenwick gewesen war, was dann? Er würde ihm folgen, und wenn er bis ans Ende der Welt nach Pittsfield in Massachusetts fahren müßte; er würde Fenwick verfolgen und zurückbringen.
    Um vier Uhr dreißig saßen sie alle im Zug nach San Remo. Duff hatte sich niemandem anvertraut. Er wanderte von einem Abteil ins andere, um sich zu vergewissern, daß auch keiner fehlte – obschon er sie alle auf dem Bahnsteig gezählt hatte.
    Nachdem er mit einigen kurz geschwatzt hatte, betrat er das Abteil, in dem Tait und Kennaway saßen.
    »Nun, Mr. Tait«, begann er liebenswürdig und ließ sich auf einen Sitz fallen, »ich hoffe nur, daß der aufregende Teil der Weltreise hiermit für Sie beendet ist.«
    Tait musterte ihn unfreundlich. »Sie brauchen sich keine Sorgen um mich zu machen.«
    Duff lächelte und starrte einen Moment lang schweigend auf die vorbeihuschende Landschaft. Bewaldete Hügel und fruchtbare Ebenen, ein winziger Seehafen mit einer Kapelle, eine Schloßruine – und dahinter das blaue, glitzernde Mittelmeer.
    »Ein ziemlich schöner Landstrich ist das hier«, bemerkte der Inspector.
    »Sieht aus wie in den Filmen«, brummte Tait und nahm eine Pariser Ausgabe des »New York Herald’s« in die Hand.
    Duff wandte sich dem jungen Mann zu. »Ihre erste Auslandsreise?«
    Kennaway schüttelte den Kopf. »Ich war öfter in den College-Ferien hier. War großartig damals. Ich habe damals nicht gewußt, welches Glück ich hatte.« Er sah den alten Mann an und seufzte. »Es gab nichts, worüber ich mir hätte Sorgen machen müssen – nichts außer meinen Haaren.«
    Duff wandte sich mit entschlossener Miene wieder dem alten Mann zu. »Mr. Tait,« begann er laut, »wie könnte ich aufhören, mir Sorgen um Sie zu machen? Ich habe einen Ihrer Anfälle miterlebt, wenn Sie sich erinnern. Ich glaubte, Sie seien tot – tatsächlich.«
    »Ich war nicht tot«, schnaubte Tait. »Selbst Sie müssen das bemerkt haben.«
    »Selbst ich?« Duff zog die Brauen in die Höhe. »Ach ja – ich bin kein großer Detektiv, nicht wahr? So viele Punkte habe ich noch nicht geklärt. Zum Beispiel weiß ich noch immer nicht, was Sie in dem Salon gesehen haben und was eine derart ernsthafte Herzattacke hervorgerufen hat.«
    »Ich habe nichts gesehen – ich sagte es Ihnen. Nichts!«
    »Oh, ich hatte es vergessen«, fuhr der Inspektor höflich fort. »Und Sie haben in der Nacht – oder habe ich Sie das auch schon mal gefragt? –, in der Hugh Morris Drake ermordet wurde, keinen Laut gehört – keinen Schrei?«
    »Wie hätte ich das können? Honywoods Zimmer lag zwischen meinem und dem Drakes.«
    »Ah – ja, stimmt. Aber, Mr. Tait« – der Inspektor beobachtete scharf das Gesicht des alten Mannes –, »Drake wurde in Honywoods Zimmer ermordet.«
    »Was?« rief Kennaway aus.
    Tait sagte indessen nichts, aber sein Gesicht war noch ein

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