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Charlie Chan macht weiter

Charlie Chan macht weiter

Titel: Charlie Chan macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Derr Biggers
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in den Salon hinein und versperrte die Tür. Dann starrten sie alle drei auf das Sofa. Duff erklärte den beiden anderen so knapp wie möglich die Situation.
    »Im Lift ermordet? Wer tut so etwas?« Die Augen in dem fetten Gesicht des Hotelbesitzers wurden größer.
    »Ich war bei ihr in jenem Moment…«, begann Duff.
    »Ah – tatsächlich? Dann bleiben Sie am besten hier und sprechen mit der Polizei, wenn sie kommt.«
    »Natürlich werde ich das. Ich bin Inspector Duff von Scotland Yard, und die Tote sollte als wichtige Zeugin auftreten bei einem Mordfall, der sich in London zugetragen hat.«
    »Jetzt wird’s schon klarer.« Der Dicke nickte. »Die arme, arme Lady! Aber solche Sachen sind schlecht für mein Hotel. Wir haben einen Doktor hier im Haus.« Er wandte sich an seinen Empfangschef. »Vito – holen Sie ihn sofort! Obgleich ich fürchte, daß es zu spät ist.«
    Er watschelte zur Tür, sperrte sie auf und stellte sich vor seine Gäste. Als Schutzschild war er sehr wirkungsvoll.
    »Ein kleiner Unfall«, erklärte er. »Er betrifft keinen von Ihnen. Kehren Sie, bitte, in Ihre Zimmer zurück!« Zögernd löste sich die Ansammlung auf.
    Vito kam auf sie zugerannt. Der Hotelbesitzer legte eine Hand auf einen Arm des Empfangschefs. »Rufen Sie auch die Stadtpolizei – nicht die Karabinieri, verstanden?« Er sah Duff an. »Sie würden selbst II Duce in die Affäre mit hineinziehen.«
    Der Empfangschef stürmte die Treppe hinunter. Inspector Duff schickte sich an, das Zimmer zu verlassen, aber der fette Mann blockierte seinen Weg.
    »Wo wollen Sie hin, Signore?«
    »Ich möchte etwas untersuchen«, erklärte Duff. »Ich sagte Ihnen bereits, daß ich von Scotland Yard bin. Wie viele Gäste hat das Hotel im Augenblick?«
    »Letzte Nacht haben hier einhundertundzwanzig Personen übernachtet. Es ist Hochsaison. Ziemlich besetzt, Signore.«
    »Einhundertundzwanzig«, wiederholte Duff und dachte, daß das ein gutes Stück Arbeit für die Stadtpolizei sei. Er selbst brauchte sich nur mit den Mitgliedern der Lofton-Gruppe beschäftigen.
    Mit gewissen Schwierigkeiten quetschte er sich an dem umfangreichen Hotelbesitzer vorbei und stieg die Treppe hoch. Die dritte Etage lag still und verlassen da, und auch um den Lift herum konnte er nichts entdecken. Es war ein perfekter Mord, ohne jegliche Spuren.
    Niedergeschlagen stieg er ins nächste Stockwerk hoch und klopfte an die Tür von Zimmer 40. Ein bleiches Mädchen öffnete ihm. Kurz berichtete er, was passiert war. Das Mädchen schien ziemlich außer sich.
    »Sie hat sich davor gefürchtet, Sir. Den ganzen Nachmittag hat sie Angst gehabt. ›Wenn mir irgend etwas zustößt, Tina‹, hat sie wieder und wieder gesagt und mir Anweisungen gegeben, was ich dann tun soll.«
    »Was denn?«
    »Ich soll ihren Leichnam in die Staaten zurückbringen, Sir. Und den des armen Mr. Honywood ebenso. Außerdem muß ich Telegramme aufgeben – an Freunde in New York.«
    »Und Verwandte?«
    »Sie hat nie zu mir von irgendwelchen Verwandten gesprochen, Sir. Auch Mr. Honywood nicht. Sie schienen völlig allein zu sein.«
    »Wirklich? Später müssen Sie mir eine Liste derer geben, denen Sie telegrafiert haben. Jetzt gehen Sie lieber erst mal in den Salon auf der ersten Etage. Sagen Sie dem Direktor, wer Sie sind! Sie werden bestimmt Ihre Mistreß sofort hier heraufbringen. Ich werde einen Augenblick hierbleiben.«
    »Sind Sie Inspector Duff?«
    »Ja.«
    »Meine arme Mistreß hat von Ihnen gesprochen. Viele Male in den vergangenen paar Stunden.«
    Das Mädchen verschwand. Duff schritt durch einen kleinen Vorraum in ein hübsches Wohnzimmer. Der Brief, den Sybil Conway ihm gegeben hatte, brannte in seiner Tasche, doch zuerst wollte er diese Räume durchsuchen. Gleich würde die italienische Polizei hier auftauchen.
    Er ging sehr rasch vor, jedoch systematisch. Ein paar Briefe von amerikanischen Freunden – bedeutungslos. Eine Schublade nach der anderen – geöffnete Schrankkoffer – Truhen… Als er sich in Sybil Conways Schlafzimmer über einen Koffer beugte, spürte er plötzlich, daß er von der Tür aus beobachtet wurde. Er drehte sich um. Ein Major der Stadtpolizei stand auf der Schwelle. Überraschung und Mißfallen spiegelten sich in seinem dunklen Gesicht.
    »Durchsuchen Sie die Zimmer, Signore?« fragte er.
    »Darf ich mich vorstellen?« fragte Duff hastig. »Ich bin Inspector Duff von Scotland Yard. Der britische Konsul wird das bezeugen.«
    »Von Scotland Yard?« Der Polizeibeamte

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