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Charlottes Traumpferd | Gefahr auf dem Reiterhof

Charlottes Traumpferd | Gefahr auf dem Reiterhof

Titel: Charlottes Traumpferd | Gefahr auf dem Reiterhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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bist total bleich.«
    »Gehen wir heute Abend ins Kino?«, fragte ich unvermittelt und fürchtete mich gleichzeitig vor ihrer Antwort. Wenn sie mir jetzt mit einer Ausrede auswich, dann wusste ich Bescheid.
    »Klar«, erwiderte sie aber stattdessen arglos. »Was läuft denn?«
    Da konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.
    »Mensch, Lotte!« Doro packte mich bei den Schultern. »Jetzt sag schon: Was ist denn los mit dir?«
    Won Da Pie hielt an und blickte zu uns herüber.
    »Inga feiert heute Abend eine Party und hat jeden eingeladen«, flüsterte ich. »Nur mich nicht.«
    »Eine Party?« Doro schüttelte erstaunt den Kopf. »Davon weiß ich nichts.«
    »Bille hat es mir heute im Bus erzählt«, schluchzte ich. »Ich dachte, du gehst auch hin und hättest mir nichts gesagt. Und ich hatte so eine Angst, dass du …«
    »Ey, spinnst du?« Meine Freundin legte die Arme um mich und hielt mich fest. »So was würde ich dir doch sofort erzählen! Bist du deshalb so schlecht drauf?«
    Ich zog die Nase hoch und wischte mir die Tränen mit dem Ärmel ab. Zwar hatte ich Herrn Kessler versprochen,niemandem ein Sterbenswörtchen über die Sache mit dem anonymen Brief und der leeren Flasche in meinem Spind zu erzählen, aber ich konnte es meiner besten und wohl einzigen Freundin unmöglich verschweigen, schließlich wurde auch sie beschuldigt. Stockend erzählte ich ihr von der ungeheuerlichen Anschuldigung, ich selbst hätte meinen Sattel beschädigt und sie sei dabei gewesen.
    »Das gibt’s doch nicht!« Doro war ähnlich fassungslos wie ich. »Und du glaubst, dass Inga dahintersteckt?«
    »Ja.« Ich nickte. »Nur du und sie kennen die Kombination von meinem Schloss. O Gott, stell dir vor, wenn sie das wirklich mit dem Sattel gewesen ist! Wie oft wir darüber gesprochen und wen wir alles verdächtigt haben! Ich werde mein Leben lang niemandem mehr vertrauen!«
    Plötzlich wurde meine Freundin ganz schweigsam.
    »Was ist?«, wollte ich wissen.
    »Komm, bringen wir Won Da Pie weg«, sagte Doro entschlossen. »Ich muss dir etwas zeigen.«
    Doro und Inga benutzten gemeinsam einen Spind, allerdings hatte Inga vor einer Weile einfach ein weiteres Zahlenschloss an einen anderen leeren Spind gehängt. Ich schloss auf Doros Geheiß die Tür von innen ab, damit uns niemand überraschte, während sie das Schloss öffnete. Erst beim dritten Anlauf fand sie die richtigen Zahlen. Wenig später betrachteten wir mit wachsender Fassungslosigkeit den Inhalt von Ingas Geheimspind.
    »Das Reitstundenbuch vom letzten Jahr, das Herr Kessler überall gesucht hat.« Doro griff nach der abgegriffenen Kladde, in der die Reitstunden eingetragen wurden.
    »Warte!« Ich hielt sie zurück und kramte mein Handy hervor. »Lass uns erst Fotos machen.«
    Ich fotografierte den Spind von außen, das Zahlenschloss und dann den Inhalt.
    »Schau mal«, sagte Doro. »Das ist eine der Turnierschabracken vom Verein.«
    »Und das ist ihr Putzmantel«, ergänzte ich und zog ein formloses graues Kleidungsstück heraus, das Inga sich früher immer beim Putzen eines Pferdes übergezogen hatte. Seit einer ganzen Weile schon tat sie das nicht mehr. Und jetzt erkannten wir auch, weshalb. Der linke Ärmel und die Vorderseite waren voller Ätzflecken, die das graue Gewebe ausgebleicht hatten.
    Doro und ich blickten uns entsetzt an. Ich musste mich gegen den Schrank lehnen, weil mir plötzlich richtig übel wurde.
    »Ich glaube, wir sollten das Herrn Kessler zeigen«, flüsterte Doro schließlich, und ich nickte.

Nach und nach trudelten die jugendlichen Mitglieder des Reitvereins im Kasino ein. Gunter und ein paar Helfer hatten die Tische in U-Form aufgestellt und zwei Tische an die offene Seite des U gerückt. Herr Kessler und Herr Stark hatten Doro und mir eingeschärft, uns ganz normal zu benehmen, aber das fiel uns schwer. Zum einen waren wir beide ziemlich enttäuscht darüber, dass uns niemand etwas von Ingas heimlicher Party erzählt hatte, zum anderen fürchteten wir uns insgeheim vor dem, was nun kommen würde. Schließlich war Inga seit Jahren unsere Freundin. Sie traf um Viertel vor vier gemeinsam mit Cordula ein, die auch in Sulzbach wohnte und Inga abgeholt hatte. Doro und ich saßen schon neben Oliver und Karsten und beobachteten, wie Inga mit Annika, Dani und Susanne tuschelte und kicherte und sich neben sie setzte.
    »Miss Pummel hat neue Freunde gefunden«, bemerkte Oliver spöttisch.
    »Kommt ihr heute Abend mit uns ins Kino?«, fragte Doro.
    »Klar,

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