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Charlottes Traumpferd | Gefahr auf dem Reiterhof

Charlottes Traumpferd | Gefahr auf dem Reiterhof

Titel: Charlottes Traumpferd | Gefahr auf dem Reiterhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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wäre, direkt aus der Tür auf die Kronberger Straße gegangenund hätte mich nie wieder im Stall blicken lassen. Aber ich traute Inga zu, dass sie schon längst wieder Lügen und Ausreden parat hatte.
    Nur eine Viertelstunde später war die Wahl vorüber. Gunter war einstimmig zum Jugendwart wiedergewählt worden, genauso wie Merle zur Schriftführerin. Isa und Gaby hatten sich nicht mehr zur Wahl gestellt, stattdessen war Cordula zur Kassiererin gewählt worden, Simon zum Jugendvorstandssprecher und Doro und ich zu Beisitzern.
    »So, das wär’s, Leute«, verkündete Gunter. »Der neue Jugendvorstand kommt jetzt bitte nach vorn.«
    Unter dem Applaus der Versammlung standen wir auf und gingen zu ihm.
    »Immer diese pickligen Privatreiter«, sagte Karsten grinsend, als wir an ihm vorbeiliefen. Aber ich konnte weder über diesen Scherz lachen, noch freute ich mich richtig über meine Wahl in den Jugendvorstand. Der Rest der Versammlung rauschte wie in einem Nebel an mir vorbei. Ingas Verhalten ließ mich zweifeln. Hatte ich mich geirrt? Vielleicht war dieser anonyme Brief überhaupt nicht von ihr. Es gab ganz sicher viele Leute, die das Wort »Spind« nicht richtig schrieben.
    Hatte ich sie etwa zu unrecht verdächtigt? Nach und nach leerte sich das Kasino unter Stühlerücken und gedämpftem Gemurmel. Doro stieß mich mit dem Ellbogen an.
    »Sie geht einfach mit raus«, zischte sie mir zu. »Guck dir das an!« Tatsächlich schlenderte Inga mit Susanne und Dani zur Tür, die Harmlosigkeit in Person! Gerade als sie verschwinden wollte, verstellte Herr Stark ihr den Weg. Ichkonnte nicht hören, was er zu ihr sagte, aber sie schien ihm zu widersprechen, denn sie schüttelte immer wieder den Kopf.

Als wir eine Stunde später in den Stall hinuntergingen, hoffte ich aus tiefstem Herzen, dass Inga schon weg sein würde. Ich wollte ihr nicht begegnen. Die Tür zur Sattelkammer war geschlossen, auf der Stallgasse keine Menschenseele zu sehen.
    »Lass uns zu Won Da Pie gehen«, schlug Doro vor.
    Ich nickte. Nur weg hier! Wir huschten an der Tür der Sattelkammer vorbei und gingen zu meinem Pferd. Plötzlich fiel mir ein, wie ich das Gespräch zwischen Alex und Herrn Stark belauscht hatte. Ich zog meine Freundin am Misthaufen vorbei in die Schmiedeecke.
    »… eine sehr, sehr ernste Angelegenheit, Inga«, hörten wir die Stimme von Herrn Stark laut und deutlich. »Das ist kein Scherz unter Jugendlichen. Du hast dir …«
    Wir hörten ein Klopfen und zuckten erschrocken zusammen. Dann ertönte die Stimme von Ingas Vater.
    »Was ist denn so wichtig, dass ich extra aus Hamburg hierherkommen musste?« Er klang ausgesprochen ärgerlich.
    Aus Hamburg? Herr Stark musste ihn schon vor der Jugendvorstandswahl angerufen haben. Offenbar hatte er keine Sekunde an meiner Aussage und an den Beweisen inIngas Geheimspind gezweifelt. Doro und ich pressten uns atemlos an die Wand und starrten uns an.
    »Ihre Tochter hat vorsätzlich den Sattel einer Kameradin mit einer ätzenden Chemikalie übergossen und damit irreparabel ruiniert«, sagte Herr Stark nun. »Als wäre das nicht schon schlimm genug, hat sie außerdem einen anonymen Brief geschrieben, in dem sie die Inhaberin des Sattels beschuldigt, diese Beschädigung selbst vorgenommen zu haben. Das ist kein Streich mehr, sondern üble Verleumdung und Sachbeschädigung!«
    »Wir haben ein Kleidungsstück, das Ihrer Tochter gehört, in einem Schließfach gefunden, das sie sich ohne zu fragen angeeignet hat. Offenbar als Geheimversteck, denn in dem Fach haben wir noch ganz andere Dinge gefunden. Und dieses Kleidungsstück hat einige Ätzflecke, wie sie von Wasserstoffperoxid verursacht werden.«
    Herr Schneider schien einen Augenblick nach Worten zu suchen.
    »Ist das wahr, Inga?«, fragte er.
    Doro und ich hielten den Atem an.
    »Kein Wort, Papa!«, erwiderte Inga. »Ich hätte nie gedacht, dass Charlotte und Dorothee so hinterhältig sein könnten. Sie wollen mich aus dem Stall ekeln und dazu ist ihnen jedes Mittel recht!«
    Ich glaubte, mir müsse das Herz stehen bleiben.
    »Dorothee hatte die Idee mit dem leeren Schließfach. Sie raucht heimlich und versteckt dort ihre Zigaretten …«
    Meine Freundin schnappte neben mir nach Luft.
    »… und die ganzen geklauten Sachen«, fuhr Inga auf deranderen Seite der Mauer mit zittriger Stimme fort. »Und ich glaube auch, dass sie meinen alten Putzmantel in das Fach gelegt hat, nachdem sie gesehen hat, dass er voller Ätzflecke war.«
    Doro wurde

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