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Charlston Girl

Charlston Girl

Titel: Charlston Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gelächter aus.
    »Nicht schlecht!«, sagt der Rothaarige und tippt seinen Nachbarn an. »Kann ich vielleicht Ihr Interesse an einer asiatischen Software-Tochterfirma wecken, die nur zehn Jahre auf dem Tacho hat?«
    »Und nur einen umsichtigen Vorbesitzer«, wirft ein anderer ein, und wieder wird gelacht.
    Eilig stimme ich in das Gelächter mit ein. Innerlich jedoch fühle ich mich wie eine dumme Trine. Ich werde nie im Leben einen Kandidaten finden. Das war eine schwachsinnige Idee. Nach einer Weile entschuldige ich mich und rücke ab. Da sehe ich, dass Ed auf mich zusteuert.
    »Wie läuft‘s? Tut mir leid, dass ich Sie vernachlässige.«
    »Keine Sorge. Ich hab... Sie wissen schon. Kontakte gepflegt.«
    »Wir sitzen an Tisch eins...« Er führt mich zur Bühne, und ich merke, dass ich doch ein wenig stolz bin, trotz aller Niedergeschlagenheit. Tisch eins beim Business People- Dinner!
    »Lara, ich habe eine Frage«, sagt Ed, während wir gehen. »Bitte verstehen Sie mich nicht falsch.«
    »Bestimmt nicht«, sage ich. »Schießen Sie los.«
    »Ich möchte es nur richtig verstehen. Sie wollen nichts von mir. Habe ich recht?«
    »Das stimmt.« Ich nicke. »Und Sie wollen auch nichts von mir.«
    »Nein«, sagt er und schüttelt energisch den Kopf. »Mhhm.« Mittlerweile sind wir am Tisch angekommen. Ed verschränkt die Arme und mustert mich, als wäre es ihm ein Rätsel. »Und was machen wir dann hier zusammen?«
    »Ah... tja. Gute Frage.«
    Ich bin nicht sicher, was ich antworten soll. Tatsächlich gibt es keinen vernünftigen Grund.
    »Freunde?«, schlage ich schließlich vor.
    »Freunde«, wiederholt er skeptisch. »Ja, ich denke, wir könnten Freunde sein.«
    Er zieht meinen Stuhl hervor, und ich setze mich. An jedem Platz liegt ein Programm, auf dem unten Gastredner: Ed Harrison geschrieben steht.
    »Sind Sie nervös?«
    Eds Augen flackern, dann schenkt er mir ein Lächeln. »Wenn ich es wäre, würde ich es nicht sagen.«
    Ich blättere das Programm durch und kriege direkt einen kleinen Kick, als ich meinen Namen auf der Liste finde. Lara Lington L&N Executive Recruitment.
    »Sie kommen mir nicht wie eine typische Headhunterin vor«, sagt Ed, der meinem Blick gefolgt ist.
    »Tatsächlich?« Ich weiß nicht genau, wie ich reagieren soll. Ist das jetzt gut oder nicht?
    »Sie scheinen mir überhaupt nicht von Geld besessen zu sein.«
    »Ich würde gern mehr Geld verdienen«, sage ich ehrlich. »Viel mehr. Aber ich denke, es ist für mich nicht der entscheidende Punkt. Für mich war Headhunting immer ein bisschen wie...«
    Ich stutze peinlich berührt und nehme einen Schluck Champagner.
    Einmal habe ich Natalie meine Theorie des Headhuntings unterbreitet, und sie sagte, ich sei verrückt und solle sie bloß für mich behalten.
    »Was?«
    »Na ja. Wie eine Partner-Vermittlung. Man muss den richtigen Menschen mit dem richtigen Job zusammenbringen.«
    Ed amüsiert sich. »Das ist ein völlig anderer Blickwinkel. Ich bin mir nicht sicher, ob die meisten Leute hier die Beziehung zu ihrem Job als Liebesaffäre sehen würden.« Er deutet auf die vielen Menschen im Saal.
    »Aber vielleicht würden sie es so sehen, wenn sie den richtigen Job hätten«, sage ich eifrig. »Wenn man Menschen genau mit dem zusammenbringen könnte, was sie wollen...«
    »Und Sie wären Amor.«
    »Sie lachen mich aus.«
    »Tu ich nicht.« Er schüttelt den Kopf. »Mir gefällt die Theorie. Wie funktioniert sie in der Praxis?«
    Ich seufze. Ed hat so etwas an sich, das mich meine Zurückhaltung aufgeben lässt. Vielleicht liegt es daran, dass es mir ehrlich egal ist, was er von mir hält.
    »Im Moment, ehrlich gesagt, ziemlich beschissen.«
    »So schlimm, hm?«
    »Noch schlimmer.« Ich nehme einen Schluck Champagner, dann blicke ich auf und sehe, dass Ed mich etwas ratlos betrachtet.
    »Sie sind eine geschäftliche Partnerschaft eingegangen, nicht?«
    »Ja.«
    »Und... wie sind Sie zu der Entscheidung gelangt, mit wem Sie eine geschäftliche Partnerschaft eingehen wollen?«, fragt er. »Wie ist das alles so gekommen?«
    »Natalie?« Ich zucke mit den Schultern. »Weil sie meine beste Freundin ist und ich sie schon ewig kenne und sie sehr talentiert ist, eine Top-Headhunterin. Sie hat für Price Bedford Associates gearbeitet. Die sind riesengroß.«
    »Ich weiß.« Er scheint nachzudenken. »Nur so aus Interesse: Wer hat Ihnen erzählt, dass sie eine sehr talentierte Top-Headhunterin ist?«
    Ich starre ihn an, fühle mich, als hätte er mich auf dem

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