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Charlston Girl

Charlston Girl

Titel: Charlston Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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falschen Fuß erwischt. »Das musste mir niemand erzählen. Sie ist es einfach. Ich meine...« Ich sehe seinen skeptischen Blick. »Was?«
    »Es geht mich ja nichts an. Aber als Sie und ich, als wir uns das erste Mal...« Wieder zögert er, als suchte er das Wort. »... begegnet sind.«
    »Ja.« Ich nicke ungeduldig.
    »Ich habe mich ein wenig schlaugemacht. Niemand hatte bisher von Ihnen gehört.«
    »Super.« Ich brauche noch einen Schluck Champagner. »Da haben Sie es.«
    »Aber ich kenne jemanden bei Price Bedford , und der hat mir ein bisschen von Natalie erzählt. Interessant.«
    Ich spüre eine dunkle Ahnung, als ich seine Miene sehe. »Ach, wirklich?«, sage ich bockig. »Denn ich wette, die waren sauer, dass sie gegangen ist. Also, was er auch gesagt hat...«
    Ed hebt die Hände. »Ich sollte mich nicht weiter einmischen. Es ist Ihre Firma, Ihre Freundin, Ihre Entscheidung.«
    Okay. Jetzt habe ich ein schlechtes Gefühl.
    »Sagen Sie es mir.« Ich stelle mein Glas ab. Meine ganze Unerschrockenheit ist dahin. »Bitte, Ed. Sagen Sie es mir. Was hat der Mann Ihnen erzählt?«
    »Nun.« Ed zuckt mit den Achseln. »Man sagt, sie hätte eine Reihe profilierter Leute auf eine Liste für irgendeinen anonymen erstklassigen Job‹ gelockt, der gar nicht existierte. Dann hat sie versucht, sie an ein nicht gerade erstklassiges Unternehmen zu vermitteln, und behauptet, das sei der Job, für den die Leute von vornherein vorgesehen waren. Da flog die ganze Sache auf. Der Seniorchef musste eingreifen, um die Gemüter zu beruhigen. Deshalb wurde sie gefeuert.« Ed zögert. »Aber das wussten Sie, oder?«
    Sprachlos starre ich ihn an. Natalie wurde gefeuert? Sie wurde gefeuert?
    Mir hat sie erzählt, sie hätte sich entschlossen, bei Price Bedford zu kündigen, weil sie sich nicht genügend wertgeschätzt fühlte und erheblich mehr Geld verdienen könnte, wenn sie für sich selbst arbeitete.
    »Ist sie heute Abend hier?« Er sieht sich um. »Lerne ich sie kennen?«
    »Nein.« Endlich finde ich meine Stimme wieder. »Sie ist momentan ... nicht da.«
    Ich kann ihm nicht erzählen, dass sie mich mit der Firma im Stich gelassen hat. Ich kann nicht zugeben, dass alles noch viel schlimmer ist, als er glaubt. Ich werde rot und dann ganz bleich, während ich versuche, das alles zu begreifen.
    Sie hat mir nicht erzählt, dass sie gefeuert wurde. Überhaupt nicht. Ich weiß noch genau, wie sie mir das erste Mal die Idee mit unserer Firma unterbreitet hat, bei Champagner in einer schicken Bar. Sie hat mir erzählt, alle in der Branche wollten sie unbedingt haben, aber sie wolle sich mit jemandem zusammentun, dem sie wirklich vertraue. Am liebsten einer guten Freundin. Jemandem, mit dem sie Spaß haben konnte. Sie malte ein so farbenfrohes Bild und ließ so viele große Namen fallen, dass ich fast hintenübergekippt bin. Eine Woche später habe ich meinen Job gekündigt und meine gesamten Ersparnisse abgehoben. Ich bin eine gutgläubige... Idiotin. Ich spüre Tränen an meinen Wimpern und nehme schnell noch einen Schluck Champagner.
    »Lara?« Sadies schrille Stimme dringt an mein Ohr. »Lara, komm schnell! Ich muss mit dir reden!«
    Mir ist nicht danach zumute, mit Sadie zu reden. Aber ich kann auch nicht hier sitzen bleiben, solange Ed mich dermaßen sorgenvoll ansieht. Ich schätze, er hat gemerkt, dass das alles für mich ein echter Schock ist.
    »Ich bin gleich wieder da!«, sage ich etwas zu fröhlich und schiebe meinen Stuhl zurück. Ich gehe einmal quer durch den vollen Saal, versuche Sadie zu ignorieren, die mir folgt und ins Ohr schnattert.
    »Es tut mir so leid«, sagt sie. »Ich habe darüber nachgedacht, und du hast recht. Ich war selbstsüchtig und gedankenlos. Also habe ich beschlossen, dir zu helfen, und das habe ich getan! Ich habe eine Kandidatin für dich! Eine wunderbare, perfekte Kandidatin!«
    Ihre Worte unterbrechen meine schmerzhaft kreiselnden Gedanken.
    »Was?« Ich drehe mich um. »Was hast du gesagt?«
    »Du magst ja glauben, ich interessiere mich nicht für deine Arbeit, aber das tue ich«, verkündet sie. »Du brauchst eine Trophäe, und ich habe dir eine gesucht. Bin ich nicht gewieft?«
    »Was redest du?«
    »Ich habe alle Gespräche belauscht!«, sagt sie stolz. »Ich wollte die Hoffnung schon aufgeben, aber dann habe ich gehört, wie eine Frau namens Clare ihrer Freundin in einer Ecke etwas zugeflüstert hat. Sie ist nicht glücklich in ihrem jetzigen Job. Es liegt an den Machtspielchen.« Sadie reißt

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