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Charlston Girl

Charlston Girl

Titel: Charlston Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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und macht einen Scherz, den ich nicht hören kann, bei dem sie jedoch ihren Kopf in den Nacken wirft und ihr Zahnpasta-Lächeln lächelt.
    »Die beiden scheinen gut zueinander zu passen«, raunt mir Sadie gut gelaunt ins Ohr.
    »Nein, tun sie nicht«, knurre ich. »Sei still.«
    Der Oberkellner führt sie an den Tisch am Fenster. Ich halte mich bedeckt, greife in meine Tasche und knipse die Fernbedienung für das Mikrofon an.
    Das Signal ist schwach und rauschig, aber ich kann seine Stimme gerade eben erkennen.
    »...habe überhaupt nicht aufgepasst. Und dann stellt sich raus, dass mich das blöde Navi zur völlig falschen Notre-Dame geschickt hat.« Charmant lächelt er sie an, und sie kichert.
    Am liebsten würde ich aufspringen, so wütend bin ich. Das ist unsere Anekdote! Das ist uns passiert! Wir sind in Paris an der falschen Kirche gelandet und haben die echte Notre-Dame nie zu sehen bekommen. Hat er schon vergessen, dass er mit mir da war? Streicht er mich einfach aus seinem Leben?
    »Er sieht sehr glücklich aus, findest du nicht?«, bemerkt Sadie.
    »Er ist nicht glücklich!«, gifte ich sie an. »Er verleugnet sich nur selbst!«
    Dann bestellen sie eine Flasche Wein. Na toll. Jetzt muss ich auch noch mit ansehen, wie sie sich einen hinter die Binde gießen. Ich nehme ein paar Oliven und kaue trübsinnig darauf herum. Sadie ist auf den Platz mir gegenüber gerutscht und mustert mich mit einem Anflug von Mitgefühl.
    »Ich habe dich gewarnt. Lauf niemandem hinterher!«
    »Ich laufe ihm nicht hinterher! Ich... ich versuche nur, ihn zu verstehen.« Ich schwenke meinen Wein. »Es ging so plötzlich zu Ende. Er hat die Verbindung einfach gekappt. Ich wollte Klarheit schaffen. Ob er ein Problem damit hatte, sich zu mir zu bekennen. Oder war da noch was anderes? Aber er wollte nicht. Er hat mir keine Chance gegeben.«
    Ich sehe zu Josh hinüber, der Marie anlächelt, während der Kellner eine Flasche entkorkt. Es ist, als sähe ich unser erstes Date. Es war ganz genauso, viel Lächeln, amüsante, kleine Geschichten und Wein. Wo ging es schief? Wie kann es sein, dass ich jetzt hier in einer Ecke hocke und ihn belausche?
    Und plötzlich wird mir klar, was ich tun muss, so klar wie das Sonnenlicht. Eindringlich beuge ich mich zu Sadie vor.
    »Geh hin und frag ihn!«
    »Was fragen?« Sie verzieht ihr Gesicht.
    »Was schiefgegangen ist! Frag Josh, was mit mir nicht stimmt! Bring ihn dazu, es laut auszusprechen, so wie du es mit Ed Harrison getan hast. Dann weiß ich es!«
    »Das kann ich nicht machen!«, erwidert sie.
    »Doch, kannst du! Dring in seinen Kopf ein! Bring ihn zum Reden! Nur so komme ich an ihn heran...« Ich stutze, als eine Kellnerin mit gezücktem Block an meinen Tisch tritt. »Oh, hi. Ich hätte gern... äh... Suppe. Danke.«
    Als die Kellnerin geht, flehe ich Sadie an: »Bitte. Ich bin schon so weit gekommen. Ich habe mir so viel Mühe gegeben.«
    Was folgt, ist Schweigen. Dann rollt Sadie mit den Augen. »Na gut.«
    Sie verschwindet und erscheint im nächsten Augenblick neben Joshs Tisch. Mit rasendem Herzen starre ich hinüber. Ich halte meinen Ohrhörer fest, ignoriere das Rauschen und lausche Maries perlendem Lachen, während sie eine Geschichte vom Reiten erzählt. Sie hat einen leicht irischen Akzent, der mir bisher nicht aufgefallen war. Da sehe ich, dass Josh ihr Wein nachfüllt.
    »Du musst ja eine aufregende Kindheit gehabt haben«, sagt er. »Erzähl mir mehr davon!«
    »Was willst du wissen?«, lacht sie und bricht sich ein Stück Brot ab. Aber sie nimmt es nicht in den Mund, wie mir auffällt.
    »Alles.« Er lächelt.
    »Könnte etwas dauern.«
    »Ich hab‘s nicht eilig.« Joshs Stimme klingt einen Hauch tiefer als vorher. Entsetzt starre ich hinüber. Bei den beiden geht das ganze Tief-in-die-Augen-sehen-bis-es-kribbelt-Ding ab. Jeden Moment wird er ihre Hand nehmen - oder Schlimmeres. Worauf wartet Sadie noch?
    »Also, geboren bin ich in Dublin.« Sie lächelt. »Drittes von dreien.«
    »Warum hast du mit Lara Schluss gemacht ?« Sadies Stimme kreischt dermaßen aus meinem Ohrhörer, dass ich vor Schreck fast vom Stuhl falle. Ich hatte nicht mal gemerkt, dass sie sich hinter Joshs Stuhl geschoben hat.
    Josh hat sie gehört. Das sehe ich. Seine Hand ist auf halbem Weg erstarrt, als er Wasser einschenken wollte.
    »Meine beiden Brüder haben mich in einem fort geärgert.« Marie spricht immer noch, merkt offensichtlich nichts. »Die waren so was von gemein...«
    »Warum hast du mit Lara

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