Charming Charly
Seine Hände glitten jetzt wie im Fieber über ihren Leib und sie wand sich unter ihm. Dann spürte sie seine Härte, die sich verlangend gegen sie presste, und ungebetene Erinnerungen kamen plötzlich zurück. Sie erstarrte, gefangen zwischen dem Grauen der Vergangenheit und dem durch das Hormon verursachten Verlangen. Sie schloss wimmernd die Augen.
„Charly“, hörte sie seine eindringliche Stimme. „Ich bin es, Kleines. Niemand sonst. Sieh mich an. Bleib hier bei mir. Die Vergangenheit ist vorbei. Sieh mich an!“
Sie öffnete die Augen und starrte ihn an. Sein Anblick verschwamm mit den Bildern der Vergangenheit.
„Sag meinen Namen, Charly. Sag, wer ist hier bei dir?“
Charly erzitterte. Allein die Droge in ihrem Blut verhinderte, dass sie vollends in die Erinnerung abrutschte. Amanos besorgtes Gesicht nahm vor ihren Augen Gestalt an.
„Ich bin hier, Charly. Sag meinen Namen“, drängte er.
„A... Amano“, flüsterte sie. „Amano.“
„Ja, Kleines. Ich bin es. Es ist alles in Ordnung.“
Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und ihre Blicke vereinten sich. Sie spürte, wie sie ruhiger wurde. Es war nur Amano. Er würde ihr nicht wehtun. Er küsste ihre Stirn, ihre Nasenspitze, Wangen, Kinn, zog eine Spur von heißen Küssen bis zu ihrem Ohr und flüsterte ihr leidenschaftliche Dinge ins Ohr. Sie konnte spüren, wie das Feuer in ihren Adern erneut aufflammte, und ihre Hände legten sich um seinen Hals.
„Amano“, wiederholte sie flüsternd.
„Wir ... wir müssen dies zu Ende bringen“, raunte er an ihrem Ohr. „Bist du bereit?“
„Ja.“
„Dann öffne dich für mich.“
Sie tat, worum er sie bat. Als er sie langsam in Besitz nahm, bohrten sich ihre Fingernägel in sein Fleisch. Ein keuchender Laut glitt über ihre Lippen und dann war er ganz in ihr. Füllte sie komplett aus. Aufstöhnend schloss sie die Augen und ließ sich fallen. Er liebte sie mit tiefen, langsamen Stößen, bis sie anfing, sich ihm ungeduldig entgegenzuwölben. Sie hörte ihn leise lachen, doch er kam ihrer Aufforderung nach und seine Bewegungen wurden schneller, heftiger, bis die Wogen der Ekstase sie über den Rand der Klippe spülten. Ihr Schrei vermischte sich mit seinem und dann schien ihre Welt zu explodieren wie bei einem Silvesterfeuerwerk.
„Bist du okay?“, fragte er kurze Zeit später. Er lag noch immer über ihr, das Gewicht auf seine Arme gestützt, und sah sie prüfend an.
„Ja, mir geht es wunderbar“, antwortete sie mit einem Lächeln.
„Me coshima nu“, sagte er rau.
„Was heißt das?“, fragte sie.
„Ich liebe dich“, erklärte er ernst und sah ihr tief in die Augen.
Ihr Herz begann erneut zu rasen. Er liebte sie? Was erwartete er jetzt von ihr? Dass sie sagte, dass sie ihn auch liebte? Sie war noch nicht so weit. Es war nicht abzustreiten, dass da etwas war zwischen ihnen, doch sie hatte noch Mühe, ihre Gefühle zu sortieren.
„Amano, ich ...“, begann sie verzagt, doch er legte ihr einen Finger auf die Lippen.
„Shhht!“, machte er. „Sag jetzt nichts. Es ist okay.“
Sie nickte.
Er rollte sich langsam von ihr und zog sie an sich. Sie vergrub das Gesicht an seiner Brust. Sein Geruch schien ihr bereits so vertraut. So beruhigend. Ebenso sein steter Herzschlag, der sonderbarerweise mit ihrem im Einklang zu sein schien.
„Schlaf jetzt, mene carisha“, sagte er und sie fühlte, wie ihre Augenlider schwer wurden. Seufzend schloss sie die Augen und glitt wenig später in einen ruhigen Schlaf.
Kapitel 8
Y-Quadrant, Karrx7
Im Haus von Kordan
13. Tag des Monats Manao im Jahr 7067 Federationszeit
C harly und Amano waren für ein paar Tage zu Besuch bei Lory und Kordan. Während die beiden Männer auf die Jagd gegangen waren, hatten die beiden Frauen es sich auf der Terrasse des großen Hauses gemütlich gemacht. Charly freute sich, wieder ein wenig mit Lory plaudern zu können. Seit der Nacht, in der sie mit Amano das erste Mal geschlafen hatte, waren sie beide beinahe ununterbrochen zusammen gewesen. Er hatte ihr alle seine Lieblingsplätze gezeigt. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so glücklich und entspannt gewesen war. Wahrscheinlich niemals. Amano war stets aufmerksam, bereit, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen, und er war ein zärtlicher und leidenschaftlicher Liebhaber. All ihre Ängste waren verschwunden, als hätten sie nie existiert. Sie kam langsam zu der Erkenntnis, dass ihre Entführung durch Aliens das Beste
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